AC/PC Bestimmung

Koordinatensystem im Kopf

Zielgebiete in tiefen Hirnarealen werden häufig indirekt durch die Angabe von Koordinaten bestimmt. Das Koordinatensystem selbst wird unter Zuhilfenahme von eindeutigen Landmarken definiert, üblicherweise der vorderen (AC) und der hinteren (PC) Kommissur am Rand des 3. Ventrikels. Der Mittelpunkt einer gedachten Linie zwischen AC und PC bildet den Koordinatenursprung und die Verlängerung dieser Linie eine Achse des Systems. Die beiden weiteren Achsen werden durch die Symmetrieebene des Gehirns festgelegt bzw. durch eine Senkrechte dazu.

Herausforderung: Manuelle Bestimmung

AC und PC werden üblicherweise in Kernspintomografien gesucht und – sollte es notwendig sein – das Resultat in Computertomografien verifiziert. Diese Suche ist nicht immer leicht, insbesondere wenn der Kopf während der Aufnahme leicht verkippt wurde und der 3. Ventrikel nicht in der Symmetrieebene dargestellt wird sondern in einem schrägen Schnitt. Weitere Schwierigkeiten sind anormale Anatomien, Aufnahmen mit Störungen oder die Suche als Neuling in dieser Thematik.

Methoden

  • Setzen eines Saatpunkts in der Mitte des 3. Ventrikels durch den Benutzer
  • Anwendung von Bildverarbeitungsmethoden zum Entrauschen der Bilder ohne die Konturen des 3. Ventrikels zur verwischen
  • Anwendung von zwei 3D-Segmentierungsverfahren: Detektion der Verkippung des Kopfes, rotieren der Bilder und Bestimmung von AC und PC
  • Berechnung von Zielkoordinaten anhand wohlbekannter Lageinformationen (z.B. des STN)

Ergebnisse

  • Das Verfahren wurde erfolgreich mit Daten von 40 Patienten aus Krankenhäusern in ganz Europa getestet
  • Nur in seltenen Fällen lieferte die Software keine guten Ergebnisse, bedingt durch abnormale anatomische Strukturen oder schlechte Bildqualität

Nutzen

  • Zeitersparnis bei der Operationsplanung
  • Unterstützung für junge Ärzte, die das manuelle Verfahren erlernen
  • Unterstützung in nicht eindeutigen Fällen
  • Gewinn an Sicherheit durch Standardisierung
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