Für die Wohungssuche kann ich Blocket.se sehr empfehlen, da ihr dort die meisten Anzeigen finden werdet. Ich rate euch, seid schnell. Wenn ihr etwas seht, was euch gefällt, wartet nicht lange und meldet euch direkt. Ansonsten war ich viel in Facebook Gruppen unterwegs; dort werden auch oft leere Wohnungen eingestellt.
Der Wohnungsmarkt ist kompliziert und es ist nicht leicht, etwas Passendes in der Nähe der Stadt zu finden. Zudem sind die Preise teilweise unbezahlbar.
Wer nach einer typisch deutschen WG sucht, ist hier fehl am Platz. Solche gibt es vereinzelt, als Ausnahme. Für gewöhnlich vermieten Haus- oder Wohnungsbesitzer ein oder mehrere Zimmer in ihrem Zuhause. Mit diesen werden dann alle Räume geteilt, bis auf euer Zimmer natürlich.
Ich bin bei einer sehr netten Dame untergekommen, welche Grundschullehrerin ist. Sie vermietet ihre alten Kinderzimmer, drei Stück insgesamt. Ich zahle für ein ca. 20qm großes Zimmer ca. 530 Euro.
In dem andere Zimmer wohnt Aasta, ein 15 jähriges Mädchen aus Oslo, Norwegen. Sie geht hier aufs Gymnasium. Im dritten Zimmer wohnt Jule, eine gute Freundin von mir, welche auch im Auslandspraktikum bei HOPE ist. Also ein kompletter Mädels-Haushalt. Und auch die größte Wohngemeinschaft, in der ich bisher gelebt habe.
Zusammen leben wir in einem dreistöckigen Reihenhaus, mit kleinem wildem Garten in Bromma, ein schöner Außenbezirk von Stockholm. Man geht innerhalb von 5 Minuten ans Wasser und ist in 20 Minuten mit der Bahn in der Innenstadt. Ein perfekter Mix.
Um unabhängig zu bleiben, kaufte ich mir bereits am zweiten Tag ein Fahrrad über Blocket.se. Ich musste weit aus der Stadt rausfahren und fand mich in einem Industriegebiet wieder. Ich war mir unsicher, ob ich an der richtigen Adresse war, bis ich auf einen kleinen Hof gekommen bin, wo mein Fahrrad bereits an der Tür gelehnt stand. Robert, der nette alte Schwede mit Earpods in den Ohren, ließ mich ein paar Runden probefahren. Es passte perfekt. Da es doch schon sehr alt ist, konnte ich es um ein paar Kronen runterhandeln und bekam noch ein Schloss oben drauf. Was ein Deal! Glücklich machte ich mich mit meinem neuen Schatz auf den Weg nach Hause.
Da ich ja schon erwähnt hatte, dass ich mein Fahrrad gebraucht von einem alten Herren erstanden habe, ist es nicht mehr allzu gut in Schuss. Und schon nach zwei Wochen fand ich mich in einer nahe gelegenen Werkstatt wieder - Ventil kaputt und Reifen platt. Bis ich einsah, dass es Zeit für eine richtige Reparatur war, vergingen allerdings ein paar Tage. Geizig wie ich bin, dachte ich, dass die Reifen nur mal ordentlich aufgepumpt werden müssen. Wer einen Platten hat, kann an einer der 60 Pumpstation verteilt in Stockholm sein Fahrrad kostenfrei aufpumpen. Eine tolle Erfindung, von denen sich manche Städte etwas abgucken können. Die Seite, auf der ihr die nächste Station finden könnt, verlinke ich unten.
Des Weiteren gibt es natürlich wie in Deutschland Verkehrsregeln, an die es sich zu halten gilt. Darunter fallen das Rechtsfahrgebot und ausreichendes Equipment wie Licht und Helm. Auch wenn man über den weißen Streifen zwischen Rad und Fußgängerweg fährt, kostet dies. Natürlich nur, wenn man erwischt wird. Einen Helm schenkte mir mein Chef, da er seinen nicht braucht. Aber ich habe auch schon in manchen Second-Hand-Läden Fahrradhelme gesehen.
An Equipment kaufte ich mir zudem neue Fahrradlampen und eine gute Klingel. Beiden findet ihr recht preiswert bei Clas Ohlson oder Flying Tiger. Das alles ist super wichtig, bei dem Verkehr, der auf den Radwegen herrscht.
Der Hauptbestandteil ist der Kaffee - die Schweden lieben ihren Kaffee. Im Durchschnitt konsumiert jeder Schwede 1200 Tassen pro Jahr. Das sind mal gut drei Tassen am Tag. Jeden Tag. Da fängt bei mir schon das Zittern an, wenn ich nur davon höre. Der Kaffee wird vorzugsweise schwarz und stark getrunken. Die Bohnen sind durch die spezielle Röstung dunkel und nicht sonderlich säuerlich. Brygg (Filterkaffee) wird häufig in Cafés auch zum kostenlosen Nachfüllen angeboten und ist dadurch besonders beliebt. Aber achtet darauf, dass ihr euch nicht mehr als 1-2 mal nachfüllt; alles andere gilt als gierig und wird oft bei Touristen beobachtet. Natürlich ist auch Tee erlaubt. Meist gibt es eine Auswahl zwischen Grünem oder Schwarzem Tee. Dazu gibt es selten etwas Deftiges, meist wird süß gegessen. Am Verbreitetsten sind Drömmar (Kekse), Kanelbulle (Zimtschnecke) oder Chokladbollar (Schokokugeln). Es gibt aber auch andere Sorten Bulle, wie zum Beispiel Vaniljbullar oder Kardemummabullar. Das charmante Wort Kladdkaka bedeutet Schokoladenkuchen, welcher hier besonders saftig ist und eher an einen mächtigen Pudding erinnert. Früher reichte eine gute schwedische Hausfrau mindestens sieben verschiedene Sorten Kekse oder Kuchen zum Kaffee. Ich empfehle euch, euch einfach mal durchzukosten. Es sieht einfach alles einladend aus.
Tja, die Schweden und Corona, dass ist eine Sache für sich. Am Anfang feierten sie sich noch für ihre Herdenimmunität, die Rückblickend nicht gewirkt hat. Nun merkt man deutlich wie das Klima umschlägt. Aber was wird das für Auswirkungen für mich haben? Vorweg gesagt möchte ich betonen, dass ich zu meine Entscheidung, zu dieser Zeit ein Praktikum zu beginnen, stehe. Ich höre von Kommilitonen zuhause, dass wieder Online Unterricht angesagt ist, für die Kreativen Bereiche eine große Herausforderung. Schon im Frühjahr hatte ich Schwierigkeiten mich mit der neuen Lehrmethode anzufreunden, ich brauche einfach den Austausch mit meinem Semester. Nun hier zu sein fühlt sich für mich richtig an.
Auch genannt:”Der Schwedische Sonderweg”. Dieser beschreibt den verzicht auf landesweiten Ausgangssperren und Kontaktverbote, die Schulen blieben offen, statt offizieller Verbote entschieden sich die Behörden für Empfehlungen und Appelle an die Vernunft der Menschen. Und dies Funktioniert-größtenteils. Doch dafür wurde ein großer Preis gezahlt. Durch die sogenannte “Herdenimmunität” verloren fast 6.000 Menschen ihr Leben, hauptsächlich Ältere Menschen. Im Sommer gingen die Infektionszahlen deutlich runter und die Schweden brüsteten sich mit ihrer Strategie. Dies kommt nun zu ihnen zurück, in form der zweiten Welle. Nun weht ein neuer Wind, denn ab November gilt: Besucherzahlen in Clubs sind auf 50 beschränkt, in Kinos, Konzertsälen und Theatern dürfen maximal 300 Menschen zusammenkommen – solange sie einen Mindestabstand von einem Meter einhalten können. Menschenansammlungen und Einkäufe, die nicht unbedingt notwendig seien, sollten vermieden werden. In einigen Regionen wurden auch Einrichtungen geschlossen, in Stockholm waren das etwa Museen und Kunsthallen. Solche strengeren Maßnahmen sind aber regional begrenzt. Schweden setzt aber bei alledem auf Freiwilligkeit, somit gibt es bisher nur Empfehlungen und starke Empfehlungen.
Meine Aufgaben sind meistens gleich. Ich bin für den Print Entwurf zuständig. Dies läuft Folgendermaßen ab: Ich suche mir ein Thema aus oder Vlad (mein Chef) gibt mir Inspirationen von denen aus ich arbeiten soll. Manchmal schreiben uns auch Kunden wie H&M und S. Oliver und geben uns genaue Aufträge, nach denen wir dann arbeiten. Durch Corona sind diese leider weniger geworden, die Firmen müssen sparen und das tun sie als erstes an Einkäufen außer Haus- also bei Prints. Unsere Muster werden in Gruppen zusammengefasst, eine Gruppe besteht aus 5-7 einzelnen Prints. Sie werden im gleichen Stil entworfen. Ein Beispiel wäre Paisley. Da wir jeden Print mit Copyright verkaufen, darf kein Element auf einem anderen Print wiederverwendet werden. Ich habe die Wahl, Analog oder Digital zu zeichnen, da ich mein Ipad und meinen Pen immer dabei habe. Analog hat einen anderen Charm, es ist kreativer und freier. Allerdings ist das Zeichnen im Prozess die kleinste Aufgabe. Durch das Einscannen und Nachbearbeiten geht eine menge Zeit drauf. Diese spare ich mir durch das Ipad. Ein mal gezeichnet, per Airdrop rüber schickt, kann ich direkt mit dem Layout anfangen.
Dazu kam, dass wir viele Reste von alten Samples haben. Da wir unsere Kollektionen auf 100% Seide drucken lassen, wäre es zu schade, diese nicht weiter zu Verwenden. Da ich zuhause Modedesign studiere kaufte mein Chef eine Nähmaschine und fragte, ob ich nicht Kimonos nähen möchte. Gesagt, getan. Ich kann nicht behaupten, dass ich gerne mit Seide Arbeite, vor allem nicht provisorisch mit einer günstigen maschine und einer schlechten Schere. Die Näher werden wissen wovon ich spreche, Seide hat einfach ihren eigenen Kopf und kooperiert nicht all zu gerne. Zwei Kimonos und eine Hand voll Haargummis nähte ich trotzdem. Diese sind nun auf der Seite von Ariasilk zu finden (https://www.ariasilk.com/ ). Also wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, hier werdet ihr fündig!
Nun bin ich wochenlang durch malerische Nachbarschaften gelaufen und die Vorstellung von meinem eigenen kleinen roten Schwedenhäuschen verfestigt sich. Der allgemeinen Verständlichkeit wegen sollte vielleicht voran geschoben werden, dass das Wort “Schwedenhaus” keine geschützte, aber eine durchaus gängige Bezeichnung für spezielle Holzbauten ist, die wie besagt nach schwedischem Vorbild gebaut werden. Eine herausragende Besonderheit der betreffenden Häuser ist, dass sie in der Regel sehr einfach gehalten sind. Entsprechend dazu sind ausgefallene Gestaltungsexperimente eher die Seltenheit.
Irgendwo neu anzufangen fällt keinem leicht. Aber warum machen es dann trotzdem so viele? Persönlich habe ich eher überlegt ob ich ein Praktikum oder ein Semester im Ausland absolvieren möchte. Allerdings wurde mir dann die Entscheidung dank Covid und Online Kurse abgenommen. Noch so ein Semester zuhause, nicht in die Hochschule zu können? Nein danke. Ich möchte unterwegs sein und brauche den Austausch mit Kommilitonen und Kollegen. Somit stand es fest: Ich möchte ins Praktikum! Wer ein Praktikum im Ausland machen will, der muss natürlich mit einem weitaus höheren, organisatorischen Aufwand rechnen, denn man muss mit Sack und Pack teilweise mehrere tausend Kilometer umziehen, denn die Praktika dauern schließlich auch seine Zeit. Angefangen bei circa drei Monaten kann sich die Zeitspanne durchaus auf ein ganzes Jahr oder noch mehr beziehen. Dementsprechend muss man auch in dem anderen Land eine Unterkunft finden und auch die Wege ermitteln, auf welchen ein solcher Umzug zu realisieren ist.
Zusammenfassend erwartet jene, die ein Auslandspraktikum planen, ein enormer Aufwand, um dieses entsprechend zu realisieren. Neben finanziellen und logistischen Aspekten kommen auch emotionale und kulturelle Schwierigkeiten hinzu. Aber man muss ebenso die Vorteile vor Augen haben und die sind, gerade für die Karriere, aber auch für die Entwicklung und Verfeinerung persönlicher Schlüsselkompetenzen, enorm.
Ich würde rückblickend sagen, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen bin. Nicht nur das Schweden eins der einzigen Länder ohne großartige Beschränkungen war. Ich konnte jeden Tag zur Arbeit fahren und am Wochenende in Museen oder Ausstellungen gehen. Ja, auch abends hätte ich Ausgehen können aber ich wollte mein Glück nicht ausreizen. Außerdem fühlt es sich auch nicht richtig an, wenn man weiß, dass die Menschen zuhause unter den Einschränkungen leiden.
Zuallererst möchte ich mich gerne einmal vorstellen. Ich heiße Johanna und studiere im fünften Semester Modedesign. Für mein Auslandspraktikum bin ich Anfang September nach Stockholm gezogen und werde hier nun ein halbes Jahr leben. Ich arbeite in einer Firma namens Zisser Textile Design, welche auf Print-Entwurf für Textilien spezialisiert ist.
Aber erstmal angefangen bei den Vorbereitungen für das Ausland. Auf der ERASMUS-Seite findet ihr alle Formulare, die ihr ausgefüllt per Post und per E Mail an die a.i.m. schickt ( http://www.erasmuspraktika.de/wie/bewerbungsvorgang/ ). Es gibt drei Ländergruppen mit unterschiedlichen Förderungen. Schweden fällt durch die hohen Lebenshaltungskosten in die Gruppe 1. Ohne diesen Zuschuss wäre es mir nicht möglich, das Praktikum anzutreten. Ich habe mir einen Rucksack gekauft, um flexibler reisen zu können. Dadurch war ich recht beschränkt, was die Kleiderwahl angeht, aber was man vergisst, kann man ja neu kaufen,oder? Klamotten kann man in Stockholm wahrscheinlich von allen Orten am besten second-hand kaufen, da es eine gewaltige Auswahl an verschiedensten Stores gibt. Was Pflegeprodukte angeht, würde ich empfehlen, das meiste von zu Hause mitzubringen, da Drogerieprodukte recht teuer sind. Durchschnittlich liegt das Einkommen in Schweden im europäischen Vergleich im oberen Drittel, dementsprechend sind auch die Preise im Supermarkt, Apotheke und Restaurants.
In meiner ersten Woche war das Wetter mir gnädig und ich hatte nur mit meiner eigenen Fitness zu kämpfen, die nach den langen Corona-Monaten ohne großartige körperliche Aktivität doch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, als ich zugeben möchte. Aber nun beginnt ja meine sechsmonatige Aufbauphase, zumindest was die Beinmuskulatur angeht.
In der zweiten Woche wollte das skandinavische Wetter mich auf die kommenden Monate einstimmen. Von Sturmböen, die mich gefühlt rückwärts fahren ließen, bis hin zu blitzartigen Regenschauern, nach denen ich meine Hose vor den Büro auswringen konnte, wurde mir alles geboten. Von nun an besaß ich eine eigene Schublade mit Wechselklamotten im Büro. Wenn man im Hinterkopf hat, dass ich nur mit einem Rucksack angereist bin, kann man verstehen, wie schwer mir die Wahl zuhause fiel, etwas im Büro zu deponieren und nun morgens noch weniger Auswahl zu haben. Und das als Mode-Studentin! Dies dauerte aber nur bis zu dem Tag an, als meine Regenhose in der Post kam. Von nun an sehe ich zumindest auf dem Fahrradweg aus wie eine waschechte Schwedin.
Falls du mal in die Situation kommen solltest, in der dich jemand fragt: “Vill du Fika?”, dann nimm nicht gleich Reißaus. Dahinter steckt nichts Anzügliches, es ist eine Einladung zu etwas, was tagtäglich von Schweden auf der Arbeit oder im Privaten zelebriert wird: die Kaffeepause. Dabei darf die Zimtschnecke, ein Stück Kuchen oder anderweitiges süßes Gebäck nicht fehlen. Eine Fika kann zwischen 15 und 45 Minuten dauern und auch mehrmals täglich stattfinden, ganz nach Lust und Laune. Der schwedische Rhythmus schreibt regelmäßige Fikas quasi vor. Es wird als gesellschaftliches Event betrachtet, um sich auszutauschen und zu plaudern, und sorgt unter Kollegen für ein entspanntes Arbeitsklima. Es gibt verschiedenste Traditionen und Rituale, die von der Fika handeln. Viele sehen dieses Wort als unübersetzbar an, da sich um den Begriff schon eine Art Aura, ein Gefühl gebildet hat. Vergleichbar ist es mit dem Dänischen Begriff hygge und dem Finnischen sisu.
Hier ein klassisches Expectations vs. Reality. Wir wollten Zimtschnecken selber backen, glutenfrei und vegan. Lecker wars trotzdem, da alles mit Margarine und Zucker schmeckt, an eine Zimtschnecke ist es allerdings bei weitem nicht daran gekommen. Naja, es ist ja noch Zeit zum Üben da.
Ich begab mich auf die Suche nach Mode, die nicht gerade nach der Wohlfahrt aussieht und immer noch meinem persönlichen Geschmack und Anspruch entspricht. Auf vielen Seiten bin ich nicht wirklich fündig geworden und habe mich auf eigene Faust in die Stadt aufgemacht. Und siehe da! Eine so riesige Auswahl an gut sortierten Läden hatte ich nicht erwartet. Egal ob Möbel, Bücher oder Klamotten, in den meisten Fällen wird jeder fündig. Egal ob man nach etwas Bestimmtem gesucht hat oder einfach nur mal bummeln gegangen ist. Aber ganz wichtig, collect moments not things, und vor allem nur die things, die du auch brauchst. Ich bin absolut begeistert von der Auswahl und Vielfalt, welche ich gefunden habe. Manch ein Deutscher rümpft vielleicht noch die Nase bei der Vorstellung von getragener Kleidung. Dazu tragen aber auch die Shops bei, welche bei uns zur Verfügung stehen. Wer sich reingewagt hat, wurde manch einmal vom muffigen Geruch förmlich wieder hinaus gedrückt. Hier jedoch wird ausgesucht und aussortiert, und das auch recht pingelig. Dadurch sind einige Sachen so gut wie neu. Was den Bereich angeht, sind die Schweden uns um Längen voraus. Die Suche nach Besonderheiten macht mir immer noch und immer wieder riesig Spaß und genauso gut ist das Gefühl, es nicht mehr haben zu müssen, gar nicht traurig, sondern frei und zufrieden, es einfach hängen und stehen zu lassen für die nächsten, die sich darüber freuen, es zu finden.
In meinem Arbeitsumfeld veränderte sich nichts. Durch mein Fahrrad bin ich immer noch unabhängig von den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Jedoch habe ich gehört dass nun doch der ein oder andere eine Maske aufzieht. Im Büro sind wir nur zu viert und auch im Gebäudekomplex stehen die meisten Räume leer. Ab und zu kommt die Firma vorbei und versucht neue Büroflächen zu vermieten- bis jetzt erfolglos. Mein Chef erzählte dass er weniger Miete zahlen muss, so versuchen sie noch die übrigen Leute zu halten. Ab Wochenenden spüre ich die Veränderung allerdings mehr. Zuvor haben wir uns immer nach neuen Museen und Ausstellungen umgeschaut. Diese sind nun Vorübergehend geschlossen, wenn sie der Stadt gehören. Private Museen wie das Fotografiska haben noch offen und man kann sich in einen Timeslot einbuchen um die Ausstellung zu besuchen. Man sieht weniger Menschen in den Geschäften und auf den Straßen allerdings sind die Schweden dafür bekannt, Abstand zu halten und möglichst Sozialen Kontakt zu vermeiden, Corona hin oder her. Was mir allerdings mehr Sorge bereitet ist die Reise über Weihnachten nach Hause. Mein Flug ist gebucht, wird allerdings regelmäßig verschoben. Das gibt mir ein ungutes Gefühl. Wenn man den Flugplan anguckt sieht der ziemlich zerschossen aus, es wird nur noch Montags, Freitags und Sonntags eine Reise angeboten. Wenn ich lande, lasse ich mich natürlich Testen. Ich habe gehört, dass es in NRW schnelle Ergebnisse gibt. Im unterschied zu hier. Jule, mit der ich zusammen wohne, hat sich testen lassen und in Selbst Quarantäne begeben nachdem 3 Angestellte in der Firma positiv getestet wurden. Unfassbare 8 Tage hat sie auf ihr Ergebnis warten müssen. Ins Büro durften nur die, mit einem positiven Antikörpertest, alle anderen wurden ins Homeoffice geschickt. Aber was ist wenn ich Anfang nächsten Jahres wieder komme? Muss ich dann zwei Wochen in Quarantäne? Noch ist alles ein wenig ungewiss. Und ich bin mir auch nicht sicher ob sich das Ändern wird. Zusammenfassend rate alles in allem zu einem Aufenthalt in Schweden, sucht euch eine kleine Firma wo es unwahrscheinlich ist, dass ihr ins Homeoffice müsst. Denn je kleiner die Firma, desto unverzichtbarer ist die Arbeit jedes einzelnen. Zudem ist es gut, wenn die Firma außerhalb gelege ist und ihr Füßläufig zur Arbeit kommen könnt. Dadurch seid ihr unabhängig von Öffentlichen Verkehrsmitteln.
Moment mal, es sind schon drei Monate rum?? Wie ist das denn passiert. Gefühlt bin ich erst gestern im regnerischen Stockholm gelandet und habe den Weg zu meinem neuen Zuhause gesucht. Und nun laufe ich durch diese Straßen als hätte ich noch nie woanders gelebt. Aber was ist in der Zwischenzeit geschehen?
Ich war die ersten Tage alleine mit meinem Chef. Keine andere Arbeitskraft, noch nicht mal andere Praktikanten. Diese kamen erst nach zwei Wochen. Das hieß für mich, am Laptop Mittagspause machen und Schwedischen Radio zu lauschen. Der Sohn meines Chefes war krank, desswegen ließ er mich viel alleine. Dies kannte ich schon von anderen Praktikas, alleine den Laden schmeißen zu müssen, weil die Chefs gerne mal unterwegs sind. Man kann sich vorstellen wie ich mich freute, als ich endlich Gesellschaft bekam. Als erstes kam Maria und wir verstanden uns auf Anhieb blendend. Auch aus NRW und in meinem Alter, die Chemie stimmt. Sie ist zuständig für Marketing und Social Media, was heißt, dass ich immer noch als einziges für die Prints zuständig war. Bis Bianca kam. Sie ist Finnin mit Rumänischen Wurzeln, hat einen kleinen Sohn und fliegt jedes Wochenende nach Hause. Ja ihr habt richtig gelesen. Sie kommt Montags direkt vom Flughafen und fliegt Donnerstag Nachmittags wieder nach Hause. Ich würde sagen, dass ist der Inbegriff von keine Kosten und Mühen scheuen. Nun sind wir also zu viert
Um es Interessanter zu gestalten bringe ich den Landhausstil mit ins Spiel. Der klassische Landhausstil kombiniert natürliche Stoffe und rustikale Materialien mit antiken Möbeln. Alte Bauernschränke, Vitrinen, Esstische aus naturbelassenem Holz, Bänke und Stühle aus Rattangeflecht, dazu Strohkränze, Leder und Felle gehören dazu. Die Stoffe sind natürlich und strukturstark – Baumwolle, Leinen und Wolle sind die Textilien der Wahl. Echte Landhausmöbel sind handgemachte Stücke, denen man ihr Alter ansehen darf.
Hier gibt es glücklicherweise unterschiedliche Optionen, über die ihr euch vorab informieren solltet. Zunächst einmal besteht die Möglichkeit, Auslands-BAföG zu beantragen. Hier müssen unterschiedliche Voraussetzungen, von deiner Seite aus, gegeben sein. Zunächst einmal muss das Praktikum eine Dauer von mindestens 12 Wochen haben und zusätzlich ein notwendiges Element eurer Ausbildung sein. Die Hochschule, an welcher ihr immatrikuliert seid, muss außerdem anerkennen, dass ein Auslandspraktikum mit der Prüfungsordnung, nach der ihr studiert, übereinstimmt. Des Weiteren muss ein Nachweis erbracht werden, dass ihr die Sprache, die in eurem Zielland gesprochen wird, beherrscht. Der Antrag ist außerdem früh genug bei dem zuständigen Amt zu stellen. Ebenso habt ihr vielleicht die Chance, ein Stipendium zu ergattern, welches euch dann bei eurem Praktikum finanziell unter die Arme greift. Zuletzt gäbe es noch das ERASMUS-Programm, welches ein spezielles Förderprogramm der europäischen Union ist und euch bei der Realisierung von Auslandspraktika im europäischen Ausland behilflich ist. Euer zuständiger Berater an den Hochschulen kann euch zu all diesen finanziellen Unterstützung Optionen umfassendes Informationsmaterial an die Hand geben, aber es wird bereits deutlich, was für ein enormer Aufwand hinter einem solchen Auslandspraktikum steckt. Zusätzlich muss man abklären, ob man notwendige Impfungen nachholen muss, ein Visum oder eine andere Aufenthaltsgenehmigung benötigt, ob man eine Krankenversicherung in dem jeweiligen Land benötigt und andere Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel, ob man für das Praktikum an einer Hochschule eingeschrieben sein muss und Ähnliches.
Auch meine Anfängliche Sorge, dass man im Praktikum keine gleichaltrigen Menschen kennen lernt, hat sich schnell als unnötig herausgestellt. Ich habe eine sehr gute neue Freundin gefunden, ohne sie wäre das Praktikum nur halb so schön gewesen. Außerdem hatte ich das Glück, dass eine andere enge Freundin von mir auch eine Zusage in Stockholm bekommen hat und wir nach einer Woche im gleichen Haus wohnten. Das heißt, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt alleine gefühlt und meinen Schritt bereut.
Und so wird es auch bei euch sein. Ihr werdet neue Freunde finden und unter diesen Umständen wächst man viel schneller, viel enger Zusammen. Es ist eine Erfahrung, nicht nur für eure späteren Bewerbungen, sondern auch für eure Persönlichkeitsentwicklung. Was für Menschen ich hier kennengelernt habe, mit denen ich sonst keine Berührungspunkte habe und normalerweise nicht in Kontakt gekommen wäre. Deren Geschichten zu hören und Lebenswegen zu lauschen ist beeindruckend.
Dies alles ist es Wert, aus seiner Blase zu steigen und neue Dinge zu zu lassen!
Auch wenn ich Reiseführer in Buchform liebe und auch selbst sammle, macht einem eine schlaue App oft das Leben leichter- vor allem in einer neuen Umgebung. Hier habe ich euch meine liebsten Apps zusammengefasst, welche ich teilweise tagtäglich benutze und nicht mehr missen möchte.
Die frage "Zusammen oder getrent bezahlen?" kommt meistens vor, wenn man mit einer oder mehreren Personen viel unterwegs ist und zusammen essen geht, in Museen oder Ausstellungen ist, wo Eintritt gezahlt werden soll. Manchen WG Teilnehmern dürfte diese App bekannt vorkommen. Hiermit muss jeder Cent nicht sofort auseinander gerechnet und bezahlt werden. Mal zahlt der eine, mal der andere und eingetragen wird es dann in die App. Dort wird der Saldo dann anzeigt.
Weihnachten ist in Schweden der wichtigste und längste Feiertag. Der Hauptfeiertag von Weihnachten ist der Heilige Abend. In Schweden feiert man das Weihnachtsfest sehr traditionell. Überall sieht man Adventskerzen und Adventssterne in den Fenstern. Wie Mittsommer ist auch Weihnachten ein Fest, an dem die Schweden viel unterwegs sind: Bis zu zwei Millionen Schweden verreisen an Weihnachten oder direkt danach.
Je mehr natürliches Licht desto besser. Deswegen würde ich auch Eckfenster einsetzten, da sie enorm viel Sonnenlicht herein lassen. Beides habe ich bei vielen Häusern in meiner Umgebung gesehen. Zudem hätte ich gerne einen schönen WIntergarten. Keinen Deutschen, der eher als komische Abstellkammer fungiert. Sondern einen kleinen Anbau mit Sprossenfenstern, die auch auf einer Art als Sichtschutz dienen. Dort steht dann der Esstisch. Der Raum sollte nach Süden ausgerichtet sein, damit er auch in der dunklen Jahreszeit am meisten Sonne abbekommt.
Gerade in international orientierten Firmen, die mit ausländischen Kunden kooperieren, sind Auslandspraktika teilweise nicht mehr wegzudenken. Man lernt Arbeitsweisen anderer Länder kennen und hat die Chance, den Job aus einer anderen Perspektive zu erkunden. Dies verdeutlicht, dass du in der Lage bist, im wahrsten Sinne des Wortes „über den Tellerrand“ zu blicken. Wie bei jedem Praktikum findet man natürlich grundlegenden Einblick in das Arbeitsleben. Spannend ist beim Arbeiten im Ausland auch das Kennenlernen einer anderen Kultur, anderer Menschen und Orte. Dies bereichert die Persönlichkeit natürlich enorm und steht als Beweis für seine multikulturelle Orientierung – dies ist, in einer globalisierten und immer weiter vernetzten Welt, eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft. Ebenso zeigt man dem zukünftigen Arbeitgeber seine Flexibilität und unterstreicht, dass man dazu in der Lage ist, sich in einem völlig fremden Raum zurechtzufinden. Dies sind sogenannte Soft skills, die in der heutigen Zeit sehr gerne von Unternehmen gesehen werden. Außerdem bringt das Praktikum einen ganz eindeutigen Vorteil: die Sprachkenntnisse werden weitgehend verfestigt. Dies ist gerade bei Firmen von Vorteil, die mit Kunden aus dem Land kommunizieren müssen – hier wird internationale Kompetenz zum Kernfaktor.
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