Ha Nguyen

Meine Einreise

Zwei Wochen vor dem Flug hatte die koreanische Regierung beschlossen, dass alle Personen, die nach Korea einreisen wollen, 72 Stunden vor dem Flug einen negativen PCR-Test auf Englisch oder Koreanisch bei der Airline vorweisen müssen. Ich konnte meinen Test einen Tag vor Abflug direkt am Frankfurter Flughafen machen und bekam auch rasch mein Ergebnis – NEGATIV! Direkt beim Check-In konnte man die Auswirkung der COVID-19 Pandemie spüren. Der Flughafen, der sonst mit Menschen überfüllt ist, war menschenleer und auch die Check-in Schalter wurden zu einer Art Selbstbedienungstheke. Am Boarding Gate mussten alle Passagiere ihren Pass, Flugticket und den PCR-Test bei den Mitarbeitern der Fluggesellschaft vorlegen, damit diese die Daten überprüfen und das Flugticket zum Boarding „freigeschaltet“ wird. Konnte man am Boarding Gate keinen negativen PCR-Test nachweisen, so wurde einem der Flug verwehrt und man musste seinen Flug verlegen. Zum Glück lief bei mir alles gut und nach einem 10-stündigen Flug von Frankfurt nach Incheon (Seoul) war ich endlich in Korea angekommen. Direkt nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug wurde bei jedem die Temperatur gemessen und auch hier musste man den negativen PCR-Test vorweisen. Leute, bei denen eine erhöhte Temperatur gemessen wurde, wurden zur Seite gezogen, um nach 10-20 Minuten erneut nachzumessen oder sogar einen neuen Schnelltest zu machen. Meine Temperatur lag im normalen Bereich und ich durfte weiter zu der nächsten Kontrollstation.

Das International Dormitory

Das International Dormitory an der Ajou Universität ist das neuste und modernstes Wohnheim auf dem Campus. Es hat im Gegenzug zu den anderen Dorms einen Aufzug, Fitnessraum und einen Waschraum. Ursprünglich war geplant, aufgrund der Corona Krise, dass jeder sein eigenes Zimmer bekommt. Doch mit fallenden Zahlen wurde am letzten Tag in der Quarantäne von dem Universitätspräsidenten entschieden, dass wir unser Zimmer doch teilen mussten, da Platzmangel herrscht, aber als kleines Entgegenkommen durften wir unseren Mitbewohner/in aussuchen. In Korea ist es üblich, dass man sich ein Zimmer mit einer weiteren Person teilt. Das Zimmer besteht aus einem Bett, Schreibtisch, Stuhl und Kommoden für Schuhe und Klamotten. In jedem Stock gibt es auf jeder Seite Gemeinschaftstoiletten und Gemeinschaftsbäder, die täglich zweimal am Tag gereinigt werden. Zum Kochen gibt es Gemeinschaftsküchen, sowie Gemeinschafträume zum Lernen. Eine Besonderheit in Korea, die uns etwas „altmodisch“ vorkommen könnte ist, dass die Etagen nach Geschlechtern geteilt sind. Im 2.-4. Stock waren für Studenten und 5-8. Stock für Studentinnen. Alles im Dorm ist nach Geschlechtern geteilt, sogar die Küchen, Gemeinschafträume und sogar die Waschräume. Durch die Geschlechterteilung ist es fast unmöglich Teamworks zu machen, weshalb man dafür raus in ein Café ausweichen muss.

Um die Gemeinschaftsküche zu nutzen, muss jeder seine eigenen Utensilien besorgen. Die exchange students haben der Umwelt zuliebe und unnötigen Müll zu vermeiden, sich untereinander abgesprochen und Geld zusammen gelegt um Pfannen, Töpfe etc. zukaufen und diese zusammen zu nutzen, da wir nur für ein Semester in Korea sind und am Ende alles leider in den Müll landet. Auf Nachfrage, ob es eine Tausch- oder Umsonst Börse gibt, wurde dies leider verneint, aber wir haben die Idee bei der Universität bzw. bei der zuständigen Stelle für die Wohnheime eingereicht. Das Leben im Dorm läuft sehr geordnet ab und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Ich hatte am Anfang eine Zimmergenossin aus Indonesien gehabt und wir haben uns supergut verstanden. Aber noch 3 Tagen hat jeder von uns ein eigenes Zimmer bekommen, da in unserem Stockwerk noch freie Zimmer übrig waren. Es gibt neben dem International Dormitory noch das Hwahong Hall, da ist die Miete etwas günstiger aber die Zimmer sind auch dementsprechend etwas kleiner und es verfügt über keinen Aufzug. Ich kann das Leben im International Dormitory nur empfehlen. Es wird mehrmals am Tag sauber gemacht und der Zutritt in der International Dormitory ist nur mit dem Student ID möglich und das Dorm wird 24/7 von Inspectors überwacht

 

Korea- Leben im International Dormitory

Die ersten Eindrücke von mir, als ich aus der Quarantäne entlassen wurde, war pure Freude. Endlich raus aus dem kleinen Zimmer und endlich kann meine Entdeckungstour losgehen. Mit dem Taxi ging es von dem Quarantäneort direkt an die Ajou University. Der Weg dorthin war leicht verwirrend weshalb wir ein paar Meter zu dem Dorm laufen mussten. Meine Freunde, die schon an der Ajou University ihr Auslandssemester absolviert haben, haben mir schon eine Warnung gegeben, dass der steile Weg zu dem International Dorm kein Witz ist. Ich hatte damals die „Warnung“ nicht allzu ernst genommen, bis mich das Taxi an der falschen Stelle rausließ und ich vollbepackt und schnaufend den steilen Weg erklimmen musste. Am Dorm angekommen, bekam jeder seine Student ID Card mit der wir auch in unsere Dorm und Zimmer reinkommen konnten. 

Jeonju- Ein Stück koreanische Geschichte erleben

Bevor ich nach Korea gereist bin, habe ich mich lange Jahre davor durch K-Drama (Korean Drama) schon über die koreanische Kultur erfreut und mich selbstverständlich schon informiert. Deshalb stand auf meiner Bucket-Liste, dass ich unbedingt eine Nacht in einem traditionellen Hanok-Haus verbringen möchte und gleichzeitig mehr über die koreanische Kultur und Geschichte lernen möchte. Aus diesem Grund haben meine Freunde und ich uns dazu entschieden nach Jeonju zu fahren. Jeonju liegt ca. 2 Zugstunden von Suwon entfernt und die Zugfahrt hat ca. 12€ pro Fahrt gekostet. Jeonju ist somit sehr gut als ein Wochenendausflug oder 2 Tagesausflug geeignet.

Jeonju ist wie man auf english sagt ein hidden gem, da nicht viele Touristen dort hinreisen. Wir haben Jeonju von unseren koreanischen Kommilitonen empfohlen bekommen und konnten natürlich nicht nein sagen. Ich wusste bereits schon, dass Korea sehr viele Hanok Villiages hat, sogar in Seoul kann man welche sehen, aber wirklich dort drin zu leben war nur in Jeonju möglich. Doch was genau sind Hanok Häuser? Hanok Häuser sind traditionelle Häuser der koreanischen Oberklasse. Die Dächer sind so geformt, dass die Enden nach oben zeigen. Volkmünder sagen, die kurvigen Dächer dienen dazu, das Unglück oder die Bestrafung des Himmels, welches von oben kommt, abzuwehren. Der Geschichte nach wurden die ersten Hanok Häuser im 14. Jahrhundert in während der Joseon Dynastie erbaut. Nicht nur die Dächer der Hanok Häuser haben eine besondere Architektur, sondern das ganze Haus an sich hat eine tiefgründigere Bedeutung. So wurde steht darauf Acht gegeben, dass das Haus mit der mit der Natur in Harmonie steht. Dieses Prinzip nennen die Koreaner baesanimsu, das Prinzip der Harmonie, indem die Rückseite des Hauses sich einem Berg oder Wald zuwendet und die Vorderseite des Hauses nach dem  Fluss gerichtet ist. Dies ist nicht nur in Korea, sondern generell in Asien sehr weit verbreitet. Man sagt, wenn die Rückseite des Hauses dem Berg „anliegt“ sorgt es für gute Energie und Kraft, der Fluss vor dem Haus sorgt für Ruhe und Austausch zwischen guter und schlechter Energie, mit dem Strom des Wassers wird das schlechte mit genommen und das Gute kommt dann rein und sorgt für eine gute Harmonie. Nebenbei hat es auch praktische Gründe, denn die Berge sorgen dafür, dass im Winter der Wind nicht durchbläst und durch den Fluss haben die Menschen leichten Zugang zu Wasser.

Man schläft im Hanok Haus auf gepolsterten koreanischen Matratzen auf dem Boden. Es mag sehr ungewohnt oder sogar unangenehm für den Rücken sein, aber für das Erlebnis ist es auf jedenfall Wert es auszuprobieren. Die meisten Häuser im Hanok Village sind Guesthouse oder zu kleinen Museen umgebaut.

Jeonju liegt in der Jeollabuk-do Provinz und liegt südlich von Suwon. Die Stadt wurde 2012 zu UNESCO City of Gastronomy ernannt. Neben der Architektur ist Jeonju bekannt für ihre Küche. Sie ist die Geburststätte des berühmten koreanischen Gericht bibimbap. „Bibim“ bedeutet gemischtest und „bap“ bedeutet Reis. Das Reis wird meist in einer heißen Steinschale zubereitet, damit unten eine knuspripe Reiskruste entsteht. Das Gericht sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch sehr gesund, da es größtenteils aus Gemüse besteht und mit kimchi und gochujang ( kor. Chili-Pfeffer-Paste) dekoriert wird. Das Besondere an der Jeonju Version ist, dass saisonale und regionales Wildgemüse dafüf genutzt wird. Zudem wird Jenpju Bibimbap noch mit  Pinienkerne, Sojasprossen, Ginkgo-Kerne, Kastanien, Walnuss und wer möchte Rindfleisch und ein einem Ei on top zubereitet.

Neben Bibimbap sollte man unbedingt noch Jeonju Choco Pie, Dolsotbap, Bean Sprout Soup und Makgeolli probieren.

Ich würde jedem empfehlen Jeonju einen Besuch abzustatten, da es mal etwas anderes ist. Der Kontrast von moderner Stadt und altere Kultur Seite an Seite hat mich sehr fasziniert.

Das Dorf Hanok

Busan- eine Stadt am Meer

Busan

Wir wollen an den Strand ! Wo geht’s hin ? … Auf nach Busan!!!

So klang es bei den meisten von uns im Kopf, als das Wetter in Korea allmählich wärmer wurde und die Corona Regelungen gelockert wurden. Plötzlich bekam jeder etwas Sommerlaune und hatte Fernweh nach dem Meer, das Gefühl die Füße in den Sand zu stecken und den ganzen Midterm Prüfungsstress hinter sich zu lassen. Wir wollten alle nicht nur das Meer sehen, sondern auch etwas weiter weg von Suwon um neue Luft zu schnuppern und das Land zu erkundigen. So ging es für viele von aus also nach Busan.

Busan ist nach Seoul ,mit 3,4 Millionen Einwohner, die zweitgrößte Stadt in Korea und gilt ebenfalls wie Seoul als Metropole. Die Metropole lieg südöstlich des Landes und ist bekannt als Hafenstadt, aber auch  für seine wunderschönen Strände wie zum Beispiel dem Haeundae Beach, dem Gwangalli Beach, Songdo Beach und Dadaepo Beach. Man könnte sagen Busan ist die Sommerhaupstadt von Korea, denn sobald es wärmer wird fährt, hier jeder hin, um den Strand und das Meer zu genießen. Ich würde euch empfehlen mindestens 4 Tage einzuplanen.

Als kleiner Tipp, Busan ist sehr groß, daher lohnt es sich vor der Reise bereits einen groben Plan zu erstellen, welche Sehenswürdigkeiten man auf jedenfall sehen möchte und selbstverständlich nach einer passenden Unterkunft zu suchen.

Folgende Sehenswürdigkeiten standen auf meiner Liste die ich unbedingt in Busan sehen wollte

Haedong Yonggungsa Temple

Der Haedong Yonggungsa Temple ist eines der schönsten und großen Tempel in Korea entlang der Ostküste von Busan. Ursprünglich wurde der Tempel im Jahre 1376 während der Goryeo Dynastie erbaut und wurde leider durch die japanische Invasion ( 1592-1598) zerstört. Erst im Jahre 1930 wurde sie restauriert. Wir hatten das Glück gehabt, dass wir kurz nach Buddhas Geburtstag am Tempel waren. So konnten wir neben der Aussicht aufs mehr auch noch die wunderschöne Dekoration zu Anlass des Festes bewundern. 

Gamcheon Village

Oder auch liebevoll als Machu Picchu von Korea bezeichnet, weil die Häuser Treppenstufenartig gebaut und farbenfröhlich dekoriert ist. Dieses kleine Örtchen ist mit vielen Cafés, Geschäften und Museen sowie Handwerkern gefüllt. Die kleinen verzweigten Wege mit den bunten Treppen und verwinkelten Ecken, machen das kleine Örtchen zu einem verspielten Platz für Erwachsene und Kinder.

Songdo Marine Cable Car

Die Songdo Marine Cable Car gibt es in zwei Varianten, einmal als AirCruise (ganz normale Kabine) oder als CrystalCruise , bei der man während der Fahrt des Meer unter den Füßen sieht. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden, da wir auf die Songdo Insel wollten. Die Fahrt von der Stadt rüber zu der Insel, über das Meer, war ein Erlebnis für sich. Ich konnte das blaue Meer unter meinen Füßen sehen und hatte gleichzeitig einen schönen Ausblick von oben über Busan. Auf der Insel angekommen, kann über die Sondo Youngggung Cloud Bridge laufen um von dem Amnam Park auf die Dongseom Insel zu kommen. Man hat das Gefühl man läuft über das Meer zu der anderen Insel

Taejongdae

Taejongdae ist ein Naturpark in Busan. Von diesem Punkt aus, ist es an sonningen Tagen möglich die benachbarte japanische Insel  Tsushima zu sehen.

Jagalchi Fish Market

Der größte Fischmarkt in Korea, welches direkt am Hafen liegt und insgesamt 3 km lang ist. Der Jagalchi Fish Market hat eine große und wichtige Bedeutung für Busan, denn der Markt ist bekannt für die „Busan wives“ oder auch „Jagal ajummas“, diese haben zu Zeiten von des Korean War die finanzielle Last der Familie getragen. Durch den Stärken Willen und Entschlossenheit konnten sie durch den Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten ihre Familie ernähren und eine gute Bildung gewähren. Noch bis heute kann man dort frischen Fisch und Meeresfrüchte kaufen, welche auf Wunsch auch direkt vorbereitet werden.

Selbstverständlich konnten wir es und nicht entgehen lassen und haben dort frisches und lokales Essen ausprobiert. Wir haben verschiedene Sorten von Sashimi probiert, Sea pinapple und blue crab stew gegessen.

Busan International Film Festival Street – BIFF

Gleichgegenüber von dem Jagalchi Fishmarket befindet sich die BIFF. Hier findet jährlich im Oktober das Internationale Film Festival in Busan statt.  Es sind die bedeutendsten Filmfestspiele Südkoreas und die größten in Asien. Wenn dort keine Festfilmspiele stattfindet, verwandelt sich die Straße zu einer Einkaufsmeile mit Handabdrücken von berühmten Menschen auf dem Boden entlang der Meile.

Es gibt auf der BIFF neben dem Night Market auch viele Streetfood-Stände.

Gukje Market (Nampodong International Market) – Street of all things

Der Gukje Market befindet sich direkt neben der BIFF und liegt in der Nähe des bekannten Jagalchi Fish Market. Es ist ein typischer asiatische Markt mit einer Überzahl von Ständen zu günstigen Preisen, dass soll aber nicht heißen, dass die Qualität schlecht ist. Im Gegenteil, das meiste auf dem Markt ist, Made in Korea und viele Locals gehen hier einkaufen. Auf dem Markt findet man neben Lebensmittel, Gewürzen und Kräutern auch eine Vielzahl von Klamotten, Schuhen, Haushaltsgegenständen, Küchenutensilien bis hin zu Merchandise und Souvenir. Wer durch den Markt durchschlängelt kann sich leicht verirren, aber es ist für jeden was dabei. Der Markt erinnert mich sehr an meine Herkunft in Vietnam und so hatte ein Stück Heimat in Korea wiedergefunden.

Selbstverständlich hat Busan noch viel Meer zu bieten, aber uns ging es hauptsächlich darum viel Zeit gemeinsam am Strand zu verbringen, da man in Deutschland kaum welchen hat und es meist dort ziemlich kalt ist. Gegen Abend sind viele Koreaner am Strand, essen, trinken oder verbringen dort eine schöne Zeit.

Lets’s Go – Auf geht’s nach Korea

Am 08.02.2021 ging es endlich für mich los nach Korea. Doch bevor ich die Reise antreten konnte, musste ich aufgrund der Pandemie vieles vorbereiten. Da die meisten Länder aufgrund der besonderen Situation geschlossen haben, konnte man nur mit einem Arbeits- oder Studentenvisum einreisen. Dadurch, dass ich nicht in Seoul, sondern in Suwon studiere, habe ich mit meinen Mitstudenten die Quarantäne im Kyunghee University Dormitory verbracht. Am 23.02.2021 durfte ich die Quarantäne verlassen und nun kann mein Abenteuer in Korea richtig losgehen!

Quarantäne

Danach erfolgte die Pass- und Visum-Kontrolle und an der letzten Station wurden alle Auslandsstudenten nach Quarantäne-Ort sortiert, um von dort mit einem Extrataxi in die Quarantäne-Einrichtung gebracht zu werden. Dadurch, dass ich nicht in Seoul, sondern in Suwon studiere, habe ich mit meinen Mitstudenten die Quarantäne im Kyunghee University Dormitory verbracht. Das besondere an der Quarantäne war, dass dreimal am Tag Essen gebracht wurde und wir unser Zimmer für die nächsten 14 Tage nicht verlassen durften, es sei denn, man musste zu einem der beiden PCR-Tests, zu Beginn und am Ende der Quarantäne, fahren. Die Wäsche musste per Hand gewaschen werden und der Müll musste für die 14 Tage ebenfalls im Zimmer bleiben. Essensreste mussten zerkleinert und in der Toilette runtergespült werden. Die Zimmer waren typische koreanische Studentenzimmer und ursprünglich für zwei Personen gedacht, aber für die Quarantäne wurden diese als Einzelzimmer eingeteilt. Die Organisation Global Education & Services hat sich während der Zeit sehr gut um uns gekümmert. 

Studieren an der Ajou University

Die Ajou University in Suwon ist eines der Partnerhochschulen der Hochschule Trier. Durch die Partnerschaft war es mir möglich mein Auslandsemester dort zu absolvieren.

Der Campus der Ajou University ist sehr groß, dementsprechend verfügt er über mehrere Cafeterien mit allen möglichen Gerichten aus verschiedenen Küchen.  Auch an Sportangeboten mangelt es hier nicht.

Wieso ich mich für Korea und die Ajou University entschieden habe?

Ich habe mich schon länger für die koreanische Kultur interessiert, ich wollte unbedingt die Sprache lernen, die Küche ausprobieren und mehr über die neue Kultur lernen. Bis zu meinem Auslandssemester kannte ich Korea nur durch K-Drama oder Dokumentationen. 

Beworben habe ich mich Ende September für das Sommersemester und das ging alles auch sehr einfach und schnell, dank der Hilfe von Frau Haubrich am UCB und Christina der Koordinatorin in Korea. Mitte Dezember habe ich auch meine Zusage von der Ajou University bekommen. Jedoch musste ich bis Mitte Januar warten, bis meine Unterlagen ankamen, damit ich mein Visum für Korea beantragen konnte. Die Corona Pandemie hat es mir da leider nicht leicht gemacht, denn durch die ständig ändernden Regelungen konnte ich mein Visum 2 Wochen vor dem Flug beantragen. Für meine Kurse musste ich während des Fluges anmelden und hatte zum Glück große Hilfe von meiner Schwester, da die Kurse sehr schnell belegt sind. Man bedenke es war 2 Uhr nachts in Deutschland und keine Ahnung wie viel Uhr oben im Flieger.

Da ich ursprünglich Umweltrecht und Wirtschaftsrecht am UCB studiere und Recht in jedem Land anders ist, musste ich mich auf die Wirtschaftsfächer festlegen. Ich habe mich für folgende Kurse entschieden :

  • Strategic Management (Capstone Design)

  • Entrepreneurship & Management

  • Cross-Cultural Management

  • Basic Korean I

  • Introduction into Psychology

Da einige Kurse vollständig belegt, es Änderungen in der letzten Minute gab, waren leider nicht mehr viele Wirtschaftsmodule verfügbar.

In der ersten Woche wurden wir mit einem Welcome Package von der Ajou University begrüßt.

Aufgrund der Corona Pandemie musste die Einführungsveranstaltung leider virtuell über Zoom stattfinden.

Alles Kurse fanden online in Form von Zoom, aufgenommenen Videos oder Projektarbeiten statt. Anders als in Deutschland, hat die koreanische Regierung festgelegt, dass jede Universität verpflichtet ist , während der Pandemie, Hausarbeiten bzw. Hausaufgaben aufzugeben, die online eingereicht werden. Diese können Videos anschauen, Fragen beantworten, Research, Teamwork oder auch Texte lesen, sein. Ein weiterer Unterschied zu deutschen Universitäten ist, dass in Korea Anwesenheitspflicht herrscht und diese sowohl die Mitarbeit in der Vorlesung benotet wird. Die Anwesenheit wird manuell durch den Dozenten oder aber auch über ein System geprüft. Für Kurse mit aufgenommen Video gibt es ein extra System dafür, das prüft, ob und wie lange man sich das Video angeschaut hat, weiterspulen ist hier natürlich nicht möglich und auch nur, wenn man das ganze Video angesehen hat, wird es als anwesend markiert. Statt einer großen Klausur am Ende des Semesters wird es in Midterm Exam und Final Exam aufgeteilt.

Für das Final Exam mussten wir hier eine vollständige Unternehmensbewertung machen. Entrepreneurship & Management waren Multiple Choice, kein Open Book , aber ich musste vom meinem Laptop aus die  Klausur machen und mein Handy über Zoom verbinden, damit der Dozent kontrollieren konnte, damit keiner schummeln konnte.

Man mag zuerst von den vielen Lernstoff, Vorlesungen, Team Project und Hausaufgaben überwältigt sein, aber nach spätestens zwei Wochen hat man den Dreh raus, man lernt wichtiges auszufiltern, seinen Schwerpunkt zu setzen und Time Management ist ganz wichtig. Die Dozenten geben einem meist 1-2 Wochen Zeit zum Bearbeiten der Hausaufgaben, aber man darf nicht vergessen, dass jede Woche neues hinzukommt, aus diesem Grund habe ich meist alles noch in derselben Woche erledigt. Die Dozenten/-innen freuen sich immer wieder über Austauschstudenten und sind sehr hilfsbereit. In den meisten Fällen versuchen Sie einem noch am selben Tag zu antworten. Viele geben sogar ihr Kakao Talk an Studierende weiter, damit wir bei Fragen texten können. (KakaoTalk ist wie WhatsApp, wird in Korea aber eher verwendet).

Jeder Exchange student hat eine eigene Buddy Gruppe, aus AGA Member, diese helfen uns im alltäglichen Leben, plane Zoom Abende und geben einen richtig viele Tipps für Korea. Normalerweise plant die das International Office mit den AGA Member für exchange student immer Ausflüge durch ganz Korea, doch dies ist leider, wegen der Pandemie, nicht möglich. Zudem designen die AGA Member jedes Jahr Jacken und Hoodies für Austauschstudenten.

Ich hatte zum Glück die Möglichkeit mit Christina Gong, die im International Office arbeitet und mir im Bewerbungsprozess sehr geholfen hat. Sie ist Koordinator für alle Studierenden aus dem Ausland. Während der Bewerbungsphase, neben der Quarantäne bis hin zu unserem kompletten Aufenthalt in Korea war sie für uns da. Sie hat sich mit uns in allen bürokratischen Angelegenheiten durchgeboxt und antwortet auf Fragen super schnell. Man könnte meinen Sie arbeitet dort schon Jahre lang, dabei ist sie erst seit zwei Jahren dort tätig. Zudem Zeitpunkt, zudem Sie angefangen hat, hat die Pandemie in China begonnen und im Laufe der Zeit, ist sie, im Office for International Affairs, Expertin in COVID-19 Angelegenheiten und informiert uns alle über aktuelle Regelungen, damit wir alle sicher sind und es und allen gut geht. Auf die Frage, ob sie die Hochschule Trier kennt, strahlte ihr Gesicht, sie sagte ja, aber sie würde sich mehr wünschen, wenn mehr Leute von der Hochschule Trier kommen würden. Sie wünsche sich eine stärkere Partnerschaft und hofft, dass in naher Zukunft mehr Studierende der Hochschule Trier, den Schritt nach Korea wagen.

Ich würde jederzeit wieder an die Ajou University zurückkehren, wenn ich die Möglichkeit habe. Wer Glück hat sollte die Universität im Frühling besuchen, weil Kirschblüten den ganzen Campus schmücken.

Kirschblüten

Sokcho & Gangneung

Der erste Trip außerhalb von Suwon und Seoul war Sokcho. Sokcho liegt im Nordosten von Südkorea, in der Provinz Gangwon-do, und grenzt am Japanischen Meer. Meine Freunde und ich haben uns für Sokcho entschieden, da wir zu der Zeit uns nach Corona-Vorschriften in den einzelnen Regionen orientierten mussten. Ursprünglich wollten wir nach Busan, zu der Zeit war die Gegend aber als dunkelrot gekennzeichnet und deshalb sind wir auf Sokcho ausgewichen.

Aufgrund der Corona Krise wurde der Unterricht von Präsenz auf Online-Vorlesungen umgestellt, weshalb es uns möglich war, von allen Orten aus die Vorlesungen mitzuverfolgen, und das erleichterte die Planung für Reisen enorm, da wir 4 Leute aus 3 verschiedenen Fachrichtungen sind. Wir sind am frühen Morgen von Suwon nach Seoul gefahren und haben von dort aus einen Fernbus nach Sokcho genommen. Sokcho liegt etwa zweieinhalb Stunden von Seoul entfernt, aber je nach Verkehrslage in Seoul kann es schnell mal länger dauern, bis man ankommt. Wir hatten unsere Unterkunft in einem Guesthouse namens SokCho& Guesthouse und wurden dort sehr freundlich begrüßt und zu unserer Erleichterung sprach sie supergut English. Die Lage des Guesthouses war perfekt in der Mitte, ganz nah am Fischmarkt und ebenfalls an Strand und Stadt.

Sokcho ist vor allem bekannt für den Seoraksan Nationalpark, einen der größten Nationalparks in Korea. Die Koreaner reisen teilweise aus dem ganzen Land hierher, nur um dem Nationalpark einen Besuch abzustatten und/oder wandern bzw. campen zu gehen. Der Nationalpark bietet außer der zauberhaften Aussicht verschiedene Wanderrouten zur Daecheongbong-Spitze. Wer aber nicht wandern und trotzdem die tolle Aussicht sehen möchte, hat die Möglichkeit, ein Cable Car zu nehmen und mit dem fast an die Spitze, die Gwongeumseong Fortress in 670 m Höhe, zu fahren. Von oben aus kann man den Eingang des Parks sowie den Sinheungsa Temple mit einer Buddha-Statue sehen. Ein kleiner Tipp: Wenn man den Seoraksan Park im April besucht, kann man überall noch die Kirschblüten sehen.

Neben dem Seoraksan Park ist Sokcho außerdem bekannt für seinen Fischmarkt. Dort gibt es neben lebendigem Fisch und Meeresfrüchten auch Restaurants, die diese frisch nach Wunsch zubereiten. Sokcho ist bekannt für sein Red Snow Crab und Sashimi, da diese frisch aus dem Meer geangelt bzw. gefangen werden. Natürlich mussten wir das auch probieren und haben uns Red Snow Crab Stew bestellt. Nach dem Essen sind auf den Expo Tower hochgefahren und konnten von dort das wunderbare Meer sehen.

 Sokcho ist relativ klein im Vergleich zu anderen Städten, wer aber Nationalparks und wandern liebt, sollte ein bis zwei Tage für den Park einplanen. Für die Stadt und den Strand reichen ein bis zwei Tage aus, wenn man sie langsam besichtigt. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann noch den Naksansa Temple besichtigen. Dieser Tempel liegt außerhalb von Sokcho, ist aber definitiv einen Besuch wert. Von unserem Guest House sind wir mit dem Bus zum Tempel gefahren. Die Fahrt dauert ca. 45 min, aber brachte uns ganz nah an den Eingang. Dieser Tempel hat mehr als 1300 Jahre Geschichte hinter sich und viel ist heute noch zu sehen. Traurigerweise wurde ein Teil des Tempels 2005 durch ein Wildfeuer komplett zerstört. Das meiste wurde bis 2009 original getreu restauriert und ist heute in dem Tempel zu sehen. Wir waren leider an einem sehr regnerischen Tag dort, weil wir es uns nicht entgehen lassen konnten, aber wir konnten trotzdem alles sehen. Ich würde auf jeden Fall einen Besuch empfehlen, aber am besten an einem sonnigen Tag.

Wer sich bereits auf der Reise nach Sokcho befindet, kann meiner Meinung nach 2 weitere Tage einplanen und gleichzeitig die schöne Stadt am Strand Gangneung besuchen. Gangneung liegt nur eine Stunde von Sokcho entfernt und ist bekannt für seine Coffee Street direkt am Strand. Nicht nur die Coffee Street ist bekannt, sondern auch der Strand. Gangneung hat einen wunderschönen Strand, weshalb er auch in vielen K-Dramen zu sehen ist. Außerdem ist Gangneung bekannt für sein Tofu Village. Man sagt, hier finde man den besten Tofu in Korea und neben herzhaften Speisen gibt es eine Besonderheit hier, nämlich Tofu-Eis. Es klingt seltsam, aber man schmeckt es gar nicht heraus. Ich habe die Sorte schwarzer Sesam probiert und es war superlecker. Die Stadt an sich eignet sich auch wunderschön als Wochenendausflug, da diese nur 3 Stunden von Seoul entfernt ist. Wir haben leider nur einen Tag in Gangneung verbracht, aber dieser Tag allein hat schon gereicht, denn der Ausblick, die Spaziergänge am Strand und die Cafés mit Ausblick haben gereicht, um Energie zu tanken.

Coffee-Street
Gangneung-Strand
Aussicht aus Cable Car
Red Snow Crab Stew
Seoraksan
Sokcho - Strand
Sokcho bei Nacht
Sokcho bei Tag
Sokcho Expotower
Sokcho Sinheungsa Tempel
Tofu

Kontakt

Nguyen Ha

S17c09(at)umwelt-campus.de

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Check list für die Reise

1. Studentenvisum

2. Die Anmeldung für das Wohnheim

3. Negativen PCR-Test auf Englisch oder Koreanisch

4.  Self-Quarantine-App

Suwon

Ich studiere an unserer Partnerhochschule Ajou University in Suwon. Suwon liegt ca. 35 km von Seoul entfernt und hat 1,2 Millionen Einwohner. Als ich das erste Mal von Suwon hörte, dachte ich es wäre eine Kleinstadt außerhalb von Seoul. Erst als ich hier in Suwon ankam, wurde mir bewusst, wie groß und hektisch es hier ist. Das hier ist keine Kleinstadt, es ist die provinziale Hauptstadt von Gyeonggi-do und einfach nur riesig! Überall sind Hochhäuser und Shopping Malls, Geschäft und Restaurants.  Suwon ist bekannt für Fried Chicken und man findet an jeder Ecke. Neben traditionellen Märkten und alten Festungen gibt es in dieser großen und hektischen Stadt einen kleinen See. Ein Ort zum Abschalten, Energie tanken oder auch einfach nur um den hektischen Alltag zu entkommen.

Sehenswertes in Suwon – Gwanggyo Lake Park

Dieser See ist auch unter dem Namen Gwanggyo Lake Park bekannt. Von der Ajou University braucht man ca. 20-25 min zu Fuß, um an den See zu kommen.  Rund um den See herum gibt es eine große Auswahl an kleinen, aber sehr abwechslungsreichen Cafés, Restaurants, CVS oder Dessert Bars. Wir, meine Freunde, die ich hier in Korea kennengelernt habe, haben uns diesmal dazu entschieden Roast Chicken und Bake Chicken in dem Restaurant Oven Maru zu probieren. Wir hatten uns entschieden eine andere Variante von Chicken zu essen, dass wir alle Fried Chicken nicht mehr sehen konnten, da es das Gericht an jeder Ecke gibt und man nach einer Zeit zu viel davon gegessen hat. Das Restaurant OvenMaru liegt direkt am See und wir haben neben dem super leckeren Essen auch eine wunderbare Aussicht gehabt. Es ist in Korea üblich, dass Chicken& Beer Hand in Hand gehen und so hatten wir neben dem Essen noch Somaek bestellt. Somaek ist koreanisch und eine Abkürzung aus Soju (koreanischer Branntwein) und Maekju (Bier). Wir haben zusammen für das Essen und Getränke zusammen 56,000won bezahlt, umgerechnet ist es ca. 40€ für 3 Personen.  Ich persönlich gehe gerne zu Dinner Zeiten an den See, denn neben der großen Auswahl an verschiedenen Gerichten, liebe ich die Aussicht, wenn es dunkel wird und alle Lichter angehen. Die bunten Lichter der Brücke oder die Lichter von den Hochhäusern machen den See zu etwas magischem und verleiht der Stadt etwas Besonderes.

Reisen mit öffentlichem Verkehrsmittel in Korea

Korea hat ein sehr gut ausgebautes öffentliches Verkehrsmittelsystem, sodass wir mit dem Zug und Busse Busan erkundigen konnten. Es ist sehr günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zufahren und wenn man mal abends später heimkommt und den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr fahren, kann man ganz einfach ein Taxi nehmen. 

Apps für öffentliche Transportmitteln

Wer sich nicht in Korea verirren möchte, dem rate ich folgende Apps runterzuladen. NaverMap, Subway Korea, KakaoMap und Kakao Taxi. Im Gegensatz zu Europa und Amerika funktioniert Google Maps in Korea nicht so gut, da die meisten Leute NaverMap oder KakaoMap nutzen.

Ich habe am liebsten NaverMap genutzt, weil man da Suchbegriffe auf Englisch eingeben konnte, während die Eingabe bei KakaoMap hauptsächlich auf Koreanisch erfolgt. Diese beiden Apps zeigen an, wie man am schnellsten von A nach B kommt, wie lange es dauert, bis der nächste Bus oder Subway kommt und wie viel die Fahrt kostet, damit man genug Geld auf der T-Money bzw. Cash Bee Card hat. Warum ich nicht nur NaverMap genutzt habe? Das liegt daran, dass man in Korea zur Kommunikation KakaoTalk benutzt. Über KakaoTalk kann man Locations versenden, Standorte teilen und diese wird dann automatisch auf KakaoMap angezeigt. 

T-Money Card/ Cash Bee Card

Diese Karte ist essenziell, wenn man in Korea öffentliche Verkehrsmittel nutzen möchte. Diese Karte bekommt man in jedem Convenience Store wie 7/11, G25 oder CU. Eine Karte kostet ja nach Design zwischen 2,000 bis 7,000 Won (umgerechnet ca.1,50€ - 6,5€). Diese Karten lassen sich nur mit Bargeld aufladen und schon kann man in das nächste öffentliche Transportmittel einsteigen, indem man beim Ein- sowie beim Aussteigen die Karte scannt und das Geld je nach Strecke automatisch abgezogen wird. Jedoch empfiehlt es sich, nicht zu viel Geld auf einmal auf die Karte zu laden, da diese nicht personalisiert sind und bei Verlust jeder diese Karte nutzen könnte.

In Suwon kostet eine Fahrt ca. 0,70€ bis 1,50€. Würde man den Bus oder Subway von Suwon nach Seoul nehmen kostet es ca. 3,00€ pro Fahrt für eine Strecke von ca. 30km. Um von Suwon nach Seoul zu kommen, empfiehlt es sich mit dem Bus hinzufahren oder die Subway Line Shin-bundang von Suwon nach Gangnam zu nehmen. Diese sind die günstigsten Varianten, um schnell in die Hauptstadt zu gelangen.

Das Besondere an einer T-Money bzw. Cash Bee Card ist, dass man nicht nur den Gebrauch der öffentlichen Transportmittel bezahlt, sondern man kann damit auch den Einkauf im Convenience Store bezahlen, falls man mal kein Geld bei sich hat.

Züge

Von Ajou University in Suwon gibt es verschieden Möglichkeiten zu reisen. Man kann von dort aus mit dem Zug in alle möglichen Städte in Korea reisen, da Suwon eines der großen Bahnhöfe ist, an denen auch Schnellzüge halten. In Korea gibt es drei verschiedene Arten von Zügen. Zunächst gibt es die KTX, der schnellste Zug in Korea und vergleichbar mit dem deutschen ICE oder dem französischen TGV, dementsprechend ist auch der Preis höher. Wer nicht so viel bezahlen möchte und trotzdem etwas schneller ankommen will, hat die Möglichkeit mit dem ITX-Saemaul zu reisen und für die Sparfüchse, denen es egal ist wie lange man reist, gibt es die Mugunghwa. Diese ist vergleichbar mit der roten deutschen Bimmelbahn, die jedes Örtchen abklappert.

Busse

Korea hat ein sehr weit ausgebautes Busnetzwerk, von Schnellbussen über normale Citybusse bis hin zu Minibussen, die nur ein kleines Viertel abfahren. Die koreanische Bevölkerung hat viele ältere Leute, die auf öffentlichen Verkehrsmitteln angewiesen sind und ich finde es super, dass es Kleinbusse gibt, die in dem Viertel rumfahren und diesen Leuten im alltäglichen Leben helfen. Ich habe den Bus immer genutzt, um von der Ajou University nach Suwon Station zu fahren oder von Suwon direkt nach Seoul. Falls es mal vorkommt, dass auf der T-Money bzw. Cash Bee Card nicht genug Geld drauf ist, kann man im Bus die Fahrt auch bar zahlen. Dies wird zwar nicht gern gesehen, da es mehr Zeit in Anspruch nimmt und Verkehr aufhält, aber es ist möglich. Die Busse in Korea, vor allem in größeren Städten wie Seoul, Suwon, Busan oder Daegu haben einen getakteten Zeitplan, der meist sehr genau ist, in kleineren Städten weicht es da schon sehr davon ab und man sollte reisen in kleinen Städten dem Busfahrplan anpassen.

Subway

Dies ist meine Lieblingsform zum Reisen innerhalb einer Stadt, es ist schnell, unkompliziert und günstig. Die Subway funktioniert hier genauso wie in anderen Ländern auch. Was mich am meisten in Korea fasziniert hat, ist dass die meisten Subways fahrerlos sind. An den Haltestellen ist der Bahnsteig durch automatisierte Glastüren gesichert, sodass es unmöglich ist auf die Bahngleise zu fallen. Die einzelnen Türen sind nummeriert und mit Hilfe von NaverMap oder KakaoMap kann man sich an den Nummern auf dem Boden orientieren, um schnell und zeitsparend umsteigen zu können. Die fahrerlosen Subways fahren so genau, dass die Türen des Subways genau vor den Glastüren halten. Die Glastüren haben auch besondere Beschriftungen, damit Schwangere, behinderte Menschen, ältere Menschen oder Eltern mit Kleinkindern genau sehen können, wo sie die ausgewiesenen Sitzplätze finden können. Die Ansagen erfolgen zum Glück auf Koreanisch sowie auf Englisch.

Tipp : Die Subway-Stationen sind immer etwas Besonderes, dann im Gegensatz zu anderen Ländern, sind die Stationen mit ganz vielen kleinen Läden und Ständen gefüllt. Man findet dort fast alles von Essenständen, Apotheken, Parfümerien , Handy Accessoires bis hin zu Schuh- und Kleidungsgeschäften. Underground shopping ist in Korea ein richtiger Trend. Gangnam Station oder Gotomall an der Express Bus Terminal Station 7 sind die zwei bekanntesten Orte, um neue Mode zu shoppen. Dort ist für jeden was dabei und das beste daran, die sind meist viel günstiger als in den Shopping Malls.

Taxi

Für Leute die spät nachts noch unterwegs sind und keine Busse oder Subways mehr fahren, dem bleibt noch das Taxi. Man kann diese leicht über der App Kakao Taxi buchen und man sieht bereits in der App wie viel es ungefähr kosten wird. Ich habe Kakao Taxi gerne genutzt, da es sehr günstig ist und ich konnte während der Fahrt auch kontrollieren, dass die Fahrer die richtige Route nehmen und einen nicht abzocken können. Es funktioniert wie Uber, doch leider funktioniert Uber nur in Seoul, während KakaoTalk flächendeckend ist. Der Starpreis In Seoul liegt bei 3,800 Won, dass sind umgerechnet 2,70€, in anderen kleineren Städten liegt der Startpreis meist bei 3,000 Won. Wenn man in der Gruppe reist, ist ein Taxi in manchen Fällen sogar günstiger als der Bus. Da Koreaner gerne Essen gehen und auch sehr viel mit dem Taxi reisen ist davon abzuraten ein Taxi für zwischen 11-12 Uhr und 17-18Uhr zu bestellen, da man zu dieser Zeit meist keins bekommt.

Beachte :

Was man unbedingt in Korea beachten sollte, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist (dies gilt nicht für Taxis) ist, dass man die Gespräche auf das mindestes reduziert. Koreaner sind ein sehr respektvolles Volk und sie mögen es nicht andere Leute zu stören. Natürlich kann man wichtige Telefonate führen oder in einem leisen Ton wichtiges besprechen. Es ist nicht unüblich schlafende Menschen in den Bussen oder Subway zu sehen. Ganz wichtig ist auch, die behinderten Plätze oder spezielle Plätze für Schwangere, ältere Menschen sowie Eltern mit Kleinkindern stets freizulassen. Erst wenn, der Bus komplett gefüllt ist, darf man solche Plätze belegen. Es gibt zwar kein Gesetz, die dies ausdrücklich verbietet oder erlaubt, aber so handhaben es die Koreaner und wenn man keine schiefen Blicke haben möchte, sollte man sich aus Höflichkeit dranhalten.

Oppa Gangnam Style – Willkommen in Gangnam

Die wunderschöne Hauptstadt von Korea hat sehr viel bieten. In meinen 5 Monaten, die ich dort verbringen durfte, gibt es immer noch so vieles was ich in Seoul noch nicht gesehen habe, auch wenn ich jede Woche dort war. Die Stadt ist so groß, dass es in viele Distrikte unterteilt ist. Jedes unterschiedlicher als der andere. Die beliebtesten Studenten Spots sind zum Beispiel Itaewon, Hongdae oder Gangnam.

Gangnam, das Reichenviertel in Seoul, aber auch eines der bekanntesten Viertel in Seoul. Mittlerweile kennt oder hat gefühlt jeder Mensch von Gangnam gehört, auch wenn er noch nie in Korea war, aufgrund des weltbekannten Hits – Gangnam Style. Zu Ehren des Sängers PSY und des Liedes findet man heute in Gangnam eine große, golden Statue von den verkreuzten Händen, welches man aus dem Musikvideo kennt. ( Gangnam Style)

In Gangnam befindet sich die meisten Entertainment Studios aller K-Pop Stars, weshalb es auch eine ganze K-Pop Road gibt. Das wohl bekannteste Gebäude in Gangnam ist wohl das Starfield COEX Mall, wegen der überdimensional großer LED-Fläche, die man im Internet kennt, mit super realistischen Videos. In der Starfield COEX Mall drin, ist die berühmte Starfield Library. Ja genau, eine riesengroße, offene Bibliothek inmitten einer Mall. Ich war total überwältigt, als ich die Bibliothek das erste Mal sah, jeder war ruhig und alle möglichen Bücher waren dort aufzufinden.

(COEX MALL) ( Starfield Library)

Zum 25.-Jährigen Jubiläum von Pokémon, wurden überall in der Mall Figuren von Pikachu aufgestellt, und im Untergeschoss gab eine ganze Fläche nur mit süßen Pikachus. Für Pokémon Fans ein absolutes Muss, da mal vorbeizuschauen. Schon erstaunlich, wie groß so ein Pikachu doch ist, oder?  (Pikachu)

Fasziniert hat mich in Gangnam aber eines, die Harmonie zwischen alter, historischer und moderner Kultur. Gegenüber von der modernen Starfield COEX Mall befindet sich der Bongeunsa Tempel mit mehr als tausend Jahre Geschichte. Auf der einen Seite alles voll bebaut mit hochragenden Hochhäusern und mitten drin ein Tempel mit viel Grünfläche bilden den Kontrast in der Stadt. Ich bi durch Zufall an einem wichtigen buddhistischen Tag dort hingelagt und konnte das Trommelschlagen von einem Mönchen hören. Wenn man weiter in den Tempel reinläuft, es ist einem kaum möglich die große Buddha Statue aus Stein zu sehen. Sie ist die größte Buddha Statue in Korea. Wer Interesse hat, kann im Temple auch einige Tage verbringen („Temple Stay). Leider war es mir nicht möglich, da es wegen Corona nicht stattgefunden hat, aber wenn es die Möglichkeit gäbe würde ich es machen, einfach um den Kontrast zwischen Ruhe und Hektik, alte Kultur und Moderne zu erleben.

(Bongeunsa)

Wer aber denkt, dass Gangnam nur was für reiche Studenten ist, der hat sich geirrt, denn Gangnam Station ist eines der beliebtesten Einkaufsorte der Koreaner. Im Untergrund des Subway kann man hier von Lebensmittel, stylischen Klamotten und Schuhen auch Apotheken und Beauty-Produkte finden. Alles Made in Korea und alles ab 10.000 won , was umgerechnet ca. 7,50€ kostet.

(Gangnam underground)

Aber hier habe ich eine super coolen Geheimtipp für euch. Inmitten von Gangnam gibt es eine Bar, die den Eindruck erweckt ihr seid nicht in Korea, sondern nach China gereist. Die Bar heißrt Art Monster und war auch schon in einigen MV von KPop Stars zu sehen. Das besondere an der Bar ist nicht nur das auffallende Design, sondern die vielen Biersorten zum selber zapfen, unter anderem auch importiere Biersorten aus aller Welt. Ich konnte es mir natürlich nicht entgehen lassen, ein paar Fotos hier zu schießen.

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