Der Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Trier erforscht in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt das Potential und die Intensität des römischen Seehandels unter besonderer Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit von seegängigen römischen Handelsschiffen. Nach der Untesuchung eines 1:1 Nachbaus des Typs Laurons II bringt das Forschungsteam von Universität Trier und Hochschule Trier originalgetreue Nachbildungen im Masstab 1:3 von antiken Handelsschiffen auf Kurs, um weitere Fahrdaten zu sammeln und die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen Schiffstypen zu bestimmen. Über einen selbst entwickeltes Messinstrumentarium – ausgestattet mit GPS, Logge, Kompass, Tiefenmesser, Windmesser und Co. – zeichnet das System bis zu zehn Werte pro Sekunde auf.
Diese Daten fließen anschließend in Polardiagramme, die zeigen, wie schnell das Schiff bei verschiedenen Windrichtungen und -geschwindigkeiten unter unterschiedlichen Beladungszuständen segelt. Diese Erkenntnisse werden dann direkt in eine Routensimulation eingepflegt – so wird antike Seefahrt lebendig und messbar.
An weiteren verkleinerten Rumpfmodellen werden Schleppversuche mit eigens entwickelten Versuchsaufbauten und Messtechnik im Wassertank getestet.
Das Projekt „Digitaler Interaktiver Maritimer Atlas zur Geschichte“ ist ein DFG-Vorhaben mit einer Förderdauer von 3×3 Jahren. Ziel ist es, auf Grundlage nautischer Simulationen neue Erkenntnisse über Antike maritime Wirtschaft zu erhalten. Grundlage hierfür bilden die gemessenen realen Leistungsdaten des Römschiffs BISSULA und der 1:3-Rekonstruktionen. Über einer Routensimulationssoftware wird ein digitaler Atlas entwickelt wird, anhand dessen sich die antiken Handelsrouten berechnen lassen.
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