Hochschule Trier

Endlich im Traumjob angekommen – als Professorin an der Hochschule Trier

Ein Interview mit Prof. Dr. Beate Massa - Gerne vermittelt sie Wissen und arbeitet mit jungen Menschen. Nach herausragenden Positionen in der Industrie ist sie nun angekommen in ihrem Traumjob. Die Rede ist von Beate Massa, die seit 2020 als Professorin für Kälte- und Klimatechnik an der Hochschule Trier lehrt.

Dabei bietet die Hochschule Trier als Arbeitgeberin potentiellen Nachwuchskräften mit einer hohen fachlichen und wissenschaftlichen Qualifikation, Erfahrung aus der beruflichen Praxis und pädagogischen Kompetenzen einen innovativen Arbeitsort mit Freiheit und Gestaltungsspielraum in einem sicheren Beamtenverhältnis. Mit dem Projekt „House of Professors: Spirit of Innovation, Joy & Diversity” setzt die Hochschule Trier in den nächsten sechs Jahren innovative Rekrutierungs- und Qualifizierungswege zur Gewinnung von professoralem Personal um. Bund und Länder fördern das Projekt im Rahmen des Programms „FH-Personal“ mit knapp 5 Millionen Euro.

Im Interview berichtet nun Beate Massa über ihren Weg zur Professur und bekräftigt die große Bedeutung von Förderprogrammen zur professoralen Personalgewinnung. Beate Massa zeigt, welche Hürden sie genommen hat in ihrer Rolle als Frau, die in einem klassischen MINT-Beruf ihre Zukunft sah. Sie möchte Frauen motivieren, ihren Weg zu gehen. Für sie ist der Beruf als Professorin ein Traumjob.

Eine starke Unterstützerin findet Beate Massa in Professorin Dorit Schumann, die als Präsidentin der Hochschule Trier neue Akzente setzt, um insbesondere mehr Frauen für die Professur an der Hochschule zu gewinnen. Dabei spielt das House of Professors eine Schlüsselrolle: „Wir wollen ein attraktiver Ort für praxisorientierte Lehre, zukunftsweisende Forschung und gelebte Internationalität sein und für unsere Hochschule hervorragende Kolleginnen und Kollegen gewinnen. Unser House of Professors greift diesen Wunsch auf, indem wir die bei uns tagtäglich gelebte Freude an der Professur in den Mittelpunkt rücken. Mit den neuen Tandem-Professuren, Familienprofessuren, Schwerpunkt-Professuren, den kooperativen Promotionen oder dem Mentoring-Programm Step In führen wir neue Stellenmodelle und Qualifizierungswege ein, die unterschiedlichen Herausforderungen und individuellen Karrierewegen gerecht werden.

Das House of Professors bietet somit in den kommenden Jahren hervorragende Gelegenheiten, die Hochschule Trier als Arbeitgeberin kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Frau Massa danke ich schon jetzt für ihre Bereitschaft als Mentorin im Projekt mitzuwirken.“

Interviewfragen

Frau Massa, können Sie uns Ihren dynamischen Werdegang aus der freien Wirtschaft hin zur Professur an unserer Hochschule näher skizzieren?

  • Mein Werdegang war immer geprägt von der Suche nach technischen Aufgaben, die spannend und herausfordernd sind. Bevor sich die Routinen einstellen und ich mich im Beruf langweilen konnte, habe ich mir neue Aufgaben gesucht. Dies hat mich unter anderem vom großchemischen Anlagenbau über die Fernwärme bei einem Versorger, die technische Leitung eines Pharmakonzerns, der technischen Direktion eines 5 Sterne Hotels zu einem Immobilienfonds-Halter und einem Eigentümer von hochtechnisch komplexen Immobilien geführt. Ich bin über meine verschiedenen Arbeitgeber von meinem ursprünglichen allgemeinen Maschinenbau zu einer spezialisierten Versorgungsingenieurin geworden. Rückblickend würde ich heute sicherlich direkt Versorgungstechnik studieren.

Weshalb haben Sie sich nach verschiedenen Stationen in der Industrie später für die Promotion und letztendlich den Wechsel an die Hochschule als Professorin entschieden? Was waren für Sie die ausschlaggebenden Gründe?

  • Meine Promotion habe ich relativ spät begonnen. Meine Abteilung war damals zwar gut aufgestellt, allerdings waren neue Aufgaben, die meinen Geist fordern und binden, nicht in Sicht. Um der Alltagsroutine zu entfliehen, habe ich ein aktuelles und nicht gelöstes Problem aufgegriffen. Inspiriert durch meine Lehrtätigkeit und durch einen guten Mentor von der Hochschule habe ich eine mögliche Weiterentwicklung gesehen. Es stand entweder die vereidigte Sachverständige für Klima- und Lüftung oder die Promotion zur Wahl. Aufgrund der vielen Möglichkeiten in der Lehre hat mein Mentor mir die Promotion empfohlen. Er hat auch lapidar gesagt, die Sachverständige könne ich als Professorin immer noch machen.

Was macht den besonderen Reiz der Professur für Sie aus?

  • Meine völlig frei bestimmte Zeit und die alleinige Diskussion mit meinem persönlichen inneren Antreiber.

Was waren die größten Herausforderungen, die Sie auf Ihrem beruflichen Lebensweg zu bewältigen hatten?

  • Zu erkennen, dass gute Leistung allein nicht reicht und das andere Geschlecht nach anderen Regeln funktioniert und spielt.

Welche Tipps können Sie potentiellen Nachwuchsprofessor*innen mitgeben?

  • Ganz generell den eigenen Ideen zu folgen und hartnäckig zu sein, wenn es nicht gleich klappt. Positiv zu denken und aus Rückschlägen Motivation zu ziehen: „Jetzt erst recht.“

Welche Themen im Bereich der Gewinnung/Qualifizierung professoralen Personals bewegen Sie aktuell?

  • Als Erstes sei hier der Girls Day genannt. Ich habe mich dieses Jahr das erste Mal als Professorin einbringen können. Als Leiterin einer rein technischen Abteilung mit ausschließlich männlichen Mitarbeitern habe ich den Tag auch immer für Mädchen organisiert. Meine Jungs waren übrigens auch immer begeistert mit dabei.
  • Weiterhin möchte ich mich gerne als Mentorin für Frauen engagieren, um zuallererst den wunderbaren Beruf als Ingenieurin zu fördern und darüber hinaus natürlich den Weg zur Professur.
  • Mir schwebt auch, wenn das wieder in Präsenz möglich ist, eine lange Nacht der Wissenschaft für Mädchen vor. Natürlich unterstütze ich auch das Mentorin-Programm StepIn im Rahmen von House of Professors.
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