Der neu gegründete Forschungsverbund adressiert den schonenden Umgang mit limitierten Ressourcen wie Rohstoffen und Energie, eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Die Forschenden nutzen hierzu das Potenzial der additiven Fertigung. Sie ermöglicht es, neuartige Bauteile mit hoher Funktionalität zu entwickeln sowie für eine ressourceneffiziente Produktion gezielt aufbereitete Sekundärstoffe in additiven Kunststoff- und Metallprozessen einzusetzen. Dadurch lassen sich Ressourcen bei der Produktherstellung, aber auch während des Fertigungsprozesses einsparen. Innerhalb des Centers decken zehn interdisziplinäre Arbeitsgruppen die gesamte Prozesskette der additiven Fertigung, sowohl für Kunststoffe als auch für Metalle und technische Keramiken, ab – von der präzisen Materialcharakterisierung über die Analyse von Stoff- und Energiedaten bis hin zur Entwicklung verbesserter Fertigungsprozesse und optimierter Produkte. Der Umwelt-Campus Birkenfeld baut hierbei neben den Energiebetrachtungen die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und Metalle aus. Hierzu wird unter anderem eine Metallpulververdüsungsanlage zur Herstellung von Pulvern als Ausgangsmaterial für den Metalldruck aufgebaut.
Ziel des Centers ist es, hochwertige Vormaterialien zu gewinnen und die gesamte Prozesskette in der additiven Fertigung ressourceneffizient zu gestalten. Neben der Optimierung ökologischer und ökonomischer Parameter führen die Beteiligten umfassende Lebenszyklusanalysen durch. Damit wollen sie belegen und sichtbar machen, inwiefern die integrierte Sekundärstoffnutzung dazu beiträgt, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren. Darüber hinaus verfolgt das Center das Ziel, Energieketten detailliert zu erfassen und zu optimieren, um einen nachhaltigen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. Die Zusammenarbeit mit 24 externen Kooperationspartnern, überwiegend aus der Industrie, soll zudem die Übertragbarkeit der neu entwickelten Lösungen auf verschiedenste Anwendungsfelder sicherstellen. Hierzu sind regionale Firmen aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz in das Projekt eingebunden.
Unter dem Motto „Mit innovativen additiven Fertigungstechnologien schaffen wir Grundlagen für eine nachhaltige und ressourcenschonende Zukunft“ leiteten die Projektverantwortlichen (Prof. Michael Wahl, Gesamtprojektleiter am Umwelt-Campus Birkenfeld; Prof. Iman Taha, Standortleiterin der HS Aalen und Prof. Frederik Zanger, Standortleiter des KIT) – den offiziellen Start des neuen Centers ein.
Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Stiftung, betonte dabei die Bedeutung des neuen Centers und erklärte: „Für ein nachhaltiges Wachstum von Wirtschaft und Gesellschaft ist ein effizienterer Einsatz von Ressourcen unverzichtbar. Als interdisziplinär aufgestellter Forschungsverbund bündelt das CZS Center KRAFt standortübergreifend Kompetenzen und nimmt im Bereich der additiven Fertigung den gesamten Prozess aus verschiedenen Perspektiven in den Blick. Dadurch versprechen wir uns neue Lösungsansätze für die Kreislaufwirtschaft.“
Die additive Fertigung ist im Studiengang Maschinenbau am Umwelt-Campus Birkenfeld verankert und kann dort als Vertiefungsrichtung studiert werden. Dazu stehen moderne Labore mit mehr als 50 3D-Druckern in unterschiedlichen Fertigungsverfahren von Kunststoff bis Metall zur Verfügung.
Das Projekt freut sich über Studieninteressierte und weitere Unternehmen als Kooperationspartner. Herr Prof. Dr.-Ing. Michael Wahl (m.wahl(at)umwelt-campus.de | 06782 171313) steht gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung:
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier