Auch in diesem Jahr ging das Team proTRon mit zwei Fahrzeugen am Eurospeedway Lausitz an den Start des internationalen Eco-Marathons, der von Shell ausgetragen wird. Die Studierenden aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik und Kommunikationsdesign haben seit dem letzten Wettbewerb beide Fahrzeuge weiterentwickelt und etliche Baugruppen von Grund auf neu aufgebaut.
So wurden bei dem straßentauglichen AERIS z.B. Antrieb, Radaufhängung, Bremsen und die Karosserie überarbeitet mit dem Ziel, die Zuverlässigkeit und die Gebrauchstauglichkeit zu erhöhen. Der Innenraum bietet mittlerweile trotz extremem Leichtbau und Kohlefaserbauweise in der Anmutung echten Automobilkomfort. So wurde nicht nur edles Alcantara und leichter Teppichboden verlegt, sondern es wurden zwei Sitze montiert, der Gepäckraum ausgekleidet und sogar Details wie Becherhalter und Sonnenbrillenablage in der Tür fehlen nicht.
Das somit weit über die Anforderungen des Effizienzwettbewerbes hinaus ausgerüstete Fahrzeug wurde Sieger bei der Wertung der geringsten CO2-Emissionen. Es fuhr außerdem mit über 700km/Liter Kraftstoff auf einen hervorragenden 2. Platz der UrbanConcept-Fahrzeuge. Dabei war der AERIS der einzige Zweisitzer in der Wertung mit einer Schaufensterpuppe auf dem Beifahrersitz. Leider wurde es dem Team vom Veranstalter durch eine kurzfristige organisatorische Änderung verwehrt, das volle Potential des Fahrzeugs in einem 2. Lauf zu zeigen. Die für diesen Lauf vorgenommenen Modifikationen hätten sogar für den Gesamtsieg gereicht.
Ähnlich sah es beim Prototypenfahrzeug proTRon aus: Das Fahrzeug erhielt seit dem letzten Wettbewerb eine komplett neu aufgebaute Elektronik. Die Brennstoffzelle und die komplette Fahrzeugelektronik sind in Modulbauweise aufgebaut. Damit können in der Entwicklungsphase oder im Servicefall Antriebseinheit und Elektronik als Ganzes oder in Komponenten in kürzester Zeit aus dem Fahrzeug ausgebaut und getestet oder ggf. repariert werden. Das sogenannte Hardware-In-The-Loop-System, das auch im Automobilbau den Stand der Technik markiert und bei den Wettbewerbsfahrzeugen wohl einzigartig gewesen sein dürfte, ermöglicht es dabei, alle Fahrzeugfunktionen mit einem Rechner zu simulieren und den Fahrzeugantrieb schon während der Programmierung der Fahrsoftware im Labor zu betreiben. Damit gelang es, den neu aufgebauten Antrieb innerhalb kürzester Zeit in Betrieb zu nehmen und zu testen. Dass es dem proTRon dann mit ca. 2600 gefahrenen Kilometern pro Liter Kraftstoff „nur“ zum 3. Platz in seiner Klasse reichte, lag ebenfalls am kurzfristig vorverlegten Ende des Wettbewerbs und damit dem Ausfall des 2. Laufs für das Team proTRon.
Sowohl mit den technischen, als auch mit den konzeptionellen und gestalterischen Leistungen hat das Team proTRon mit beiden Fahrzeugen im internationalen Vergleich wieder einen sehr hohen Standard gesetzt, der auch von den Ingenieuren bei der technischen Abnahme begeistert anerkannt wurde. Schade, dass der Veranstalter mit einigen nicht nachvollziehbaren Entscheidungen trotzdem für eine gewisse Enttäuschung beim Team proTRon und anderen Teams gesorgt hat.
Ein kleine Dokumentation zum Rennen ist am Donnerstag 13.05.10 ab 19.05 Uhr beim Sender n-tv zu sehen der den AERIS in der Boxengasse und während eines Laufs im Fahrzeug gefilmt hat.
Sie verlassen die offizielle Website der Hochschule Trier