Lara Hoffmann

Kurzbiografie

Ich bin Doktorandin am Umwelt-Campus Birkenfeld, wo ich 2013 als Studentin angefangen habe. Mit dem Bachelorabschluss im Fach "Erneuerbare Energien" und meinem Masterabschluss im Fach "Business Administration and Engineering" habe ich mich 2020 dazu entschlossen, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen und meine Promotion zu beginnen. 
Mit der Heinrich-Böll-Stiftung, der grünen politischen Stiftung, habe ich eine wertvolle Förderin gewinnen können, die es mir ermöglicht, zu einem Thema meiner Wahl zu promovieren und über die Laufzeit meiner Promotion meine eigene Projektmanagerin zu sein. Eine spannende Perspektive, die sehr viel Organisations- und Planungsgeschick erfordert, mir aber auch viele Freiheiten gewährt. Mit drei Professoren am Umwelt-Campus habe ich schließlich mein Thema herausgearbeitet und die kooperative Promotion gestartet.
Als umweltbewusster Mensch und Studentin am Umwelt-Campus stand es für mich außer Frage, Lösungen für ein drängendes Umweltproblem zu bearbeiten und einem Umweltthema meine dreijährige Arbeitszeit zu widmen. 
Als Doktorandin, die die beiden Themenbereiche "Ökologie" und " Erneuerbare Energieerzeugung" miteinander kombiniert, arbeite ich nun an der Erforschung der Insekten in Pappelplantagen (sog. Energieholzplantagen/Kurzumtriebsplantagen). Eingebettet in meine Arbeitsgruppe "Interdisziplinärer Umweltschutz" von Prof. Dr. Stefan Stoll am Umwelt-Campus forsche ich in einem jungen Team an neuen Strategien im Biodiversitätsschutz, die Eingang in politische Entscheidungsprozesse und Managementstrategien finden können. 

Forschungsanwendung

Aus meiner Forschung werden Handlungsempfehlungen für die Politik abgeleitet, die sich auf Naturschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft beziehen. Weiterhin erhalten Landwirte, die Energieholz anbauen, Hinweise für den biodiversitätsoptimierten Betrieb ihrer Plantagen. Mit meiner Forschung möchte ich untersuchen, ob es Synergien zwischen Biomasseanbau und der Förderung der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft geben kann.

"Wenn Du Deine Feldversuche beendet hast, die Proben, die Du über Sommer gesammelt hast, sind alle im Labor und alles ist so gelaufen, wie Du es Dir vorgestellt hast - Das ist ein Erfolgserlebnis!"

Abstract

Bei Kurzumtriebsplantagen handelt es sich um schnellwachsende Baumarten, wie die Pappel, die von Landwirten zum Zwecke der Energiegewinnung angebaut werden. Die Bäume werden nach etwa 8-10 Jahren geerntet und zu Holzhackschnitzeln verarbeitet. Im nächsten Frühjahr treiben sie wieder aus den Stümpfen aus. Im Zuge der Energiewende wird Biomasse zur Deckung des Energiebedarfs benötigt. Aus Nachhaltigkeitsperspektive ist es wichtig, dass diese Energiegewinnung im Einklang mit dem Artenschutz vorgenommen wird oder zumindest nicht zu Lasten der Artenvielfalt geht. Dabei ist besonders Wert auf die Einflüsse von Anbauformen auf die Insektenvielfalt in der Agrarlandschaft zu legen, weil Insekten nachweislich seit den 1980er Jahren stark zurückgegangen sind und besonders auf landwirtschaftliche Veränderungen reagieren. 

Mein Promotionsvorhaben hat zum Ziel, die Artengemeinschaft in Kurzumtriebsplantagen in der Agrarlandschaft zu ermitteln, um besser einschätzen zu können, ob es sich dabei um eine naturverträgliche Klimaschutzmaßnahme handelt. Zusätzlich werden noch naturverträgliche Bewirtschaftungsformen erarbeitet, die eine Stärkung von Ökosystemdienstleistungen durch Insekten in der Agrarlandschaft zum Ziel haben. Dazu inventarisiere ich in Feldversuchen die Insekten in den Plantagen. Dabei kommen verschiedene Fallentypen, wie beispielsweise spezielle Malaisefallen für das Kronendach, Raupenfallen, Farbschalen, Bodenfallen und eine Klopf bzw. Schüttelprobe zum Einsatz. Die Insektenproben werden im Ökologielabor des Umwelt-Campus auf Schmetterlinge und deren Raupen sowie auf Schwebfliegen quantitativ untersucht und mittels Metabarcoding-Verfahren Vorkommenslisten der gesamten Arthropodengemeinschaft erarbeitet. Die Proben aus den Kurzumtriebsplantagen vergleiche ich dann mit Proben aus dem Umfeld mit anderen Landnutzungsformen (Intensivlandwirtschaft, Wald). Zusätzlich untersuche ich Sukzessionsmuster zu Insektengemeinschaften in Kurzumtriebsplantagen verschiedenen Alters.

Durch die Feldversuche, gemischt mit Arbeitszeit im Labor und Analysen im Büro gestaltet sich meine Arbeit sehr abwechslungsreich.

Steckbrief

Lara Hoffmann
Lara Hoffmann, M.Sc.
Doktorandin FB Umweltplanung/Umwelttechnik

Kontakt

+49 6782 17-1934

Standort

Birkenfeld | Gebäude 9925 | Raum 112

Sprechzeiten

Montag - Freitag, 09:00 Uhr -17:00 Uhr
Preise
  • Stipendiatin der Heinrich-Böll Stiftung (seit 2020), Bürkle-Preis der "Dr. Wolfgang und Anita Bürkle-Stiftung" 
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