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IoT-CO2-Ampel: Reduktion des COVID-19 Infektionsrisikos unter Beachtung des Klimaschutzes

CO2-Messgeräte können auch die Künstler inspirieren

S4F-Mitstreiter Prof. Dr. Ing- Klaus Uwe Gollmer berichtet über eine Initiative der Hochschule Trier zum Selbstbau von IoT-basierten Messsystemen. IoT-CO2-Ampeln können dabei helfen die Raumluft gesund und grün zu halten.

Eine Initiative zum Selbstbau von IoT-basierten Messsystemen.
Aktuell ist die Aerosolbelastung in Innenräumen das zentrale Thema bei der Bekämpfung der Pandemie. Nur ausreichende Lüftung reduziert das Infektionsrisiko. Leider verfügen längst nicht alle öffentliche Gebäude über moderne Klimatechnik mit Wärmetauscher, so dass vielerorts auf manuelle Fensterlüftung zurückgegriffen werden muss. Zu wenig Lüftung erhöht das Risiko, zu viel oder falsche Lüftung (Kipplüften) den Energiebedarf und damit die weltweiten CO2-Emissionen.

Wie können kostengünstige Interventionen die Nutzer hier unterstützen?
Da Aerosole nur sehr aufwändig messtechnisch greifbar sind, bedient sich die Klimatechnik den Ersatzgrößen CO2 oder VOC (volatile organic components) aus der Ausatemluft. CO2-Ampeln geben verlässliche Hinweise über die hygienischen Bedingungen der Raumluft und signalisieren, wann es Zeit ist, die Fenster zu öffnen. Betrachtet man die Zeitverläufe der CO2-Konzentration, so ist sofort einsichtig, wie sich z. B. Kipplüften und Querlüften in ihrer Wirkung unterscheiden.

Was kann ich selbst tun?
Eine gekaufte CO2-Ampel erfüllt ihren Zweck, ist aber gleichzeitig eine verlorene Chance. Denn jede technische Assistenz ist nur so gut wie ihre Nutzerakzeptanz. Unser Vorschlag: Selbstbau einer IoT-basierten Ampel quasi als Pendant zur Open-Source Warn-App der Bundesregierung. Denn nur was ich selbst gebaut habe, verstehe ich und kann ich vertrauen.

Wie kann die Hochschule hier unterstützen?
Die IoT2-Werkstatt (Internet of Things and Thinking) des Umwelt-Campus der Hochschule Trier hat gemeinsam mit der Expertengruppe IoT des nationalen Digitalgipfels eine bundesweite Initiative dazu gestartet. Selbstbau fördert das Verständnis der MINT-Hintergründe und ist Teil der souveränen Gestaltung der Digitalisierung in der Gesellschaft.

Wo ist Handlungsbedarf der Politik?
Die beiden wichtigsten Aufgaben der Zukunft sind Klimaschutz und Digitalisierung. Letztere darf nicht weiter auf Breitbandausbau und „Internet für alle“ reduziert werden. Vernetzte Systeme (IoT) und künstliche Intelligenz sind Technologien, die unsere zukünftige Gesellschaft prägen werden. Zur Erreichung der Klimaziele brauchen wir das Smart Grid, genauso wie den „Digitalen Tüftler“, der durch unkonventionelle Lösungen (DIY-Ampel) die digitale Zukunft gestaltet. Hier ist unser Bildungssystem gefragt, die entsprechenden Kompetenzen zu vermitteln und z. B. mit Makerspaces an den Schulen für anfassbare Innovationsfähigkeit zu sorgen.

Mehr dazu auf der Webseite der IoT2-Werkstatt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Make (Heise-Verlag) und bei der MINT-Allianz der Bundesregierung


Ansprechpartner: Prof. Dr. Ing- Klaus Uwe Gollmer, K.Gollmer(at)umwelt-campus.de

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