Eine mehrtägige Konferenz von umwelt- und nachhaltigkeitsorientierten Universitäten und Hochschulen fand im Juni in Nizza, Südfrankreich, statt. Veranstaltungsort war das Schloss der altehrwürdigen Université de Côte d’Azur. Die Einladung, gerichtet an die Präsidentin der Hochschule Trier Frau Prof. Schumann, erfolgte aufgrund des stets guten Abschneidens des Umwelt-Campus Birkenfeld im Rahmen von Preisen und Ehrungen, die der Campus seit Jahren u.a. für seine Umweltleistung als noch vergleichsweise junge Hochschule erhält.
Ob Forschungsergebnisse zu erneuerbarer Energiegewinnung und -speicherung mit neuester Batterietechnologie sowie effizienten Turbinen aus Japan, ob sanfter Tourismus in enger Abstimmung mit Natur- und Artenschutz in Thailand oder z.B. die modellhafte Gebäudeausstattung einzelner Hochschulstandorte kombiniert mit Lehrinhalten zur Nachhaltigkeit wie am Umwelt-Campus – eine Fülle an Themen und Impulsen wurde beschrieben und diskutiert.
Prof. Dr. Klaus Rick, gelernter Diplom-Wirtschaftsingenieur der Universität Kaiserlautern, Lehrgebiete Nachhaltige Unternehmensführung und Grüne Transformation, vertrat den Umwelt-Campus aufgrund anderer Termine der Hochschulspitze. Vor den über 100 angereisten Experten hielt er einen techniknahen Fachvortrag über den Einsatz und die Beforschung fortschrittlicher Umwelttechnologien am Umwelt-Campus und wie dies mit dem Management und der Lehre des erfolgreichen „Zero-Emission“-Standortes verknüpft ist.
Die Veranstaltung bot durch eine Reihe von Expertenvorträgen aus aller Welt eine Praxis-Plattform um einen engen Austausch u.a. zu den derzeit bestverfügbaren Technologien zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die sogenannten Sustainable Development Goals SDGs voranzutreiben. Ob Stoffströme, Energieflüsse, Trinkwassereinsparung und Gewässerschutz, politische Einflussnahme, Bildungsziele in Studiengängen oder soziale Kommunikation - die besten Konzepte aus Lehrgebieten der Angereisten und deren Einrichtungen wurden vorgestellt. Auch zielführende Ansätze zur Steigerung des Engagements der Zielgruppe Studierende für mehr Nachhaltigkeit im späteren Berufsleben am Beispiel Brasilien und Nigeria wurden diskursiv vorgetragen.
Zurück geht die Einladung nach Frankreich auf die Urheberin des Nachhaltigkeitsrankings von Universitäten und Hochschulen weltweit, Frau Prof. Dr. Riri Fitri Sari von der University of Indonesia, die das GreenMetric-Ranking vor inzwischen 15 Jahren ins Leben rief und an dem nunmehr ca. 1.500 Universitäten weltweit teilnehmen. Hier gewinnt der Umwelt-Campus seit Jahren den Rang „Grünster Hochschulstandort Deutschlands“ und wird weltweit auf Platz 6 vor einer stärker werdenden Konkurrenz gelistet.
Nicht ohne Augenzwinkern an die stets vergleichsweise schwierige Finanzierung der ländlich geprägten Hochschule gegenüber mancher Excellence-Uni in Deutschland trug Rick in einem der beeindruckendsten und schönsten Vortragssäle seiner Professur vor: Die Vorträge fanden im Festsaal des altehrwürdigen Chateau der Université de Côte d’Azur statt, einem jahrhundertealten Bauwerk und UN-Weltkulturerbe aus der Zeit französischer Könige mit reichlich Stuck, Gemälden, Schnitzereien und Verzierungen – und damit weit entfernt vom eher nüchternen Glas- und Sensorik-Charme einer modernen Umwelt-Hochschule wie in Neubrücke, die dafür aber mit einem „unvergleichlich geringeren ökologischen Fußabdruck glänzt“ so Rick. In seinem Beitrag verwies der Campus-Vertreter nach den fachlichen Ausführungen abschließend mit Blick auf die Entwicklung in den USA auf die weltweit zunehmend bedrohte Unabhängigkeit von freier Forschung und Wissenschaft, im deutschen Grundgesetz in Art. 5 verankert. Sie sei ein „Garant für Fortschritt, Frieden und Freiheit“ und müsse unbedingt geschützt werden. Die Zuhörer aus vielen Nationen teilten die Auffassung uneingeschränkt.
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