
Besonders überzeugte dabei die Arbeit von Nina Maria Drangmeister von der Hochschule Trier, die mit ihrer sensiblen und reflektierten Gestaltung einen der prämierten Plätze belegte. Stolpern, Rutschen und Stürzen zählen zu den häufigsten Unfallursachen im Arbeitsalltag: Mehr als jeder fünfte meldepflichtige Arbeitsunfall geht darauf zurück. Was oft harmlos erscheint, kann schwerwiegende gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen haben – von Verletzungen über lange Ausfallzeiten bis hin zu hohen Behandlungskosten. Grund genug für die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), dieses wichtige Präventionsthema in den Mittelpunkt des Wettbewerbs zu stellen.
Unter dem Motto „Hast du’s eilig, mach langsam“ waren Studierende der Fachrichtungen Grafikdesign, Visuelle Kommunikation und Kommunikationsdesign eingeladen, kreative Plakatentwürfe einzureichen. Ziel war es, Arbeitssicherheit visuell ansprechend und nachhaltig zu vermitteln – denn aufmerksamkeitsstarke Gestaltung kann entscheidend dazu beitragen, Risiken bewusster wahrzunehmen und das Verhalten am Arbeitsplatz positiv zu beeinflussen.
Nina Maria Drangmeister, die im fünften Mastersemester an der Hochschule Trier studiert, wurde für ihre Serie mit dem dritten Preis und einem Preisgeld von 1.000 Euro ausgezeichnet. Ihre Arbeit hebt sich durch einen bewusst ruhigen, zurückhaltenden Ansatz hervor: Statt auf plakative Schockeffekte zu setzen, arbeitet Drangmeister mit subtilen Irritationen und gezielten Verzögerungen in der Wahrnehmung. Genau dadurch entfaltet die Serie ihre Wirkung – sie zwingt Betrachterinnen und Betrachter zum Innehalten und regt zur Reflexion über das eigene Verhalten im Arbeitsalltag an. Die Jury würdigte diesen Ansatz ausdrücklich als wirkungsvolles Gegenmodell zu klassischen Warnbotschaften.
Den ersten Platz und 3.000 Euro erhielt Aleksandra Borzunova von der Hochschule Rhein-Waal. Ihre Serie überzeugte durch eine dynamische Perspektive aus der Untersicht sowie das präzise Zusammenspiel von Typografie und Illustration. Der zweite Platz (2.000 Euro) ging an Channa Chheng von der University of Europe for Applied Sciences Berlin, dessen typografische Arbeiten gezielt „Stolpermomente“ im Schriftbild erzeugen.
Der Jury gehörten Prof. Gertrud Nolte (Fakultät Gestaltung Würzburg), Prof. Gudrun Müllner (Hochschule Augsburg) und Prof. Iris Utikal (Köln International School of Design) an. Seitens der BG RCI wirkten Claudia Hollinger (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin), Ulrike Stute (Leiterin Stabsbereich Kommunikation) und Dr. Harald Wellhäußer (Präventionsleiter) mit.
Mit ihrer ausgezeichneten Serie zeigt Nina Maria Drangmeister eindrucksvoll, dass gerade leise, durchdachte Gestaltung ein starkes Instrument der Arbeitssicherheitskommunikation sein kann – und dass Prävention nicht laut sein muss, um nachhaltig zu wirken.
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