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Professor der Hochschule Trier erhält höchste Auszeichnung vom Hochschullehrerbund in Berlin

Professor der Hochschule Trier erhält höchste Auszeichnung vom Hochschullehrerbund in Berlin

Der Hochschullehrerbund (HLB) hat Prof. Dr.-Ing. Michael Schuth (Hochschule Trier) mit dem renommierten Preis im Bereich „Transfer und Kooperation“ ausgezeichnet. Der Präsident des Hochschullehrerbundes, Prof. Dr.-Ing. Tobias Plessing, würdigte in seiner Laudatio die herausragende Leistung des visionären Wissenschaftlers: „Es bedeutet Brücken zu bauen zwischen Theorie und Praxis, zwischen Hochschule und Industrie, zwischen Forschung und Anwendung. Schuth ist ein Wissenschaftler, der immer wieder beweist, wie hoch der Wert von Wissen und Forschung ist, wenn sie in die Praxis umgesetzt werden.“

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für diese Fähigkeit ist die Gründung der Firma TENTA VISION GmbH, ein Hightech-Unternehmen mit Sitz in Trier. Die Ausgründung aus dem Technikum des Fachbereichs Maschinenbau wurde 2022 realisiert und steht exemplarisch für erfolgreichen Technologietransfer.
TENTA VISION wurde mit dem Gründerpreis „Pioniergeist 2022“ ausgezeichnet und überzeugte zuletzt durch die Integration einer neu entwickelten Kameratomografie-Technologie in die Zellfertigung für Elektrofahrzeuge bei einem führenden deutschen Automobilzulieferer. Noch in diesem Jahr wird ein Umsatz von einer Million Euro erwartet, für 2026 ist bereits eine Verdopplung prognostiziert.

Die Gründung war das Ergebnis langjähriger Forschung im Technikum für Optische Messtechnik, Gerätebau, Konstruktion und Bauteiloptimierung (OGKB), das Prof. Schuth 2010 an der Hochschule Trier aufbaute und seither leitet. Bereits seine Promotion zum Thema „Aufbau und Anwendung der Shearografie als praxisgerechtes, optisches Prüf- und Messverfahren zur Dehnungsanalyse, Qualitätssicherung und Bauteiloptimierung“ markierte den Startpunkt seiner Pionierarbeit. Seine Expertise brachte er unter anderem im Normenausschuss des Deutschen Instituts für Normung e. V. (DIN) und bei der Erstellung der VDI-Richtlinie zu Bildkorrelationsverfahren ein.

Das von ihm veröffentlichte Handbuch Optische Messtechnik gibt einen weltweit beachteten Überblick über optische Verfahren in der industriellen Anwendung. 2022 erhielt sein Doktorand Dr. Christopher Petry den Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP) für die gemeinsame Forschung zur Weiterentwicklung der Shearografie mit räumlichem Phasenschieben – ein Prüfverfahren mit großem Potenzial für die automatisierte Serienüberwachung.

Seit 2004 wurden durch das OGKB fünf Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldungen eingereicht – ein Beleg für die Innovationskraft des Technikums und seines Leiters. Professor Schuth stand den heutigen Köpfen von TENTA VISION – Dr. Christopher Petry, Rune Monzel und Lukas Roth – nicht nur mit Wissen und Expertise zur Seite, sondern auch mit Vision und dem Mut, Innovationen Realität werden zu lassen.

Ein zentrales Anliegen von Prof. Schuth ist es, Industriepartner frühzeitig in Forschungsprojekte einzubinden. Auf diese Weise entstehen vertrauensvolle Kooperationen, aus denen finanzielle Unterstützung und Know-how direkt in die Infrastruktur der Hochschule fließen – so etwa in Form von Investitionen ins Technikum an der Hochschule Trier.

„Ohne die großzügige Unterstützung seitens der Industrie könnte ein Technikum/Labor dieser Dimension nicht betrieben werden“, erklärt Schuth dankend.
Die dort entwickelten Forschungsergebnisse fließen unmittelbar in die Lehre ein – ein Markenzeichen der Hochschule Trier als praxisnahe, zukunftsorientierte Bildungseinrichtung.

Das Technikum ist heute eine zentrale Einrichtung für die Prüfung moderner Hybridwerkstoffe – wie kohlefaser-, glasfaser- und naturfaserverstärkte Kunststoffe –, die unter anderem in Windkraftanlagen und Wasserstofftanks der Automobil- und Luftfahrtindustrie eingesetzt werden.
„Unser Ziel, Innovationen und Forschungsergebnisse in der Industrielandschaft zu etablieren, werden wir auch in Zukunft weiterverfolgen. Viele unserer Ideen sind in Patenten weltweit geschützt und sichern somit unser Know-how“, resümiert Professor Schuth.

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