Hochschule Trier

Flexibilität und Ausdauer: Auf dem Weg zur Professur - Der Forschungsweg in der Wirtschaftsinformatik von Dr. Lisa Grumbach

„Ich bin Wissenschaftlerin,weil ich es schon immer spannend fand, eigene Ideen umzusetzen und so das Gelernte anzuwenden und zu kombinieren.Am meisten Spaß macht es mir, meine eigenen Konzepte auf verständliche und formale Weise aufzubereiten und sie anderen weiterzugeben.“

Nach ihrem Masterabschluss in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Trier hat sich Dr. Lisa Grumbach für eine kooperative Promotion mit der Universität Trier entschieden. Sie hat uns ihren Forschungsschwerpunkt und ihre Herangehensweise an die Promotion näher erläutert.

© 2023, über flexible Workflows

 

Zum Ursprung: Die Hochschulprofessur als Ziel

Während ihres Studiums an der Hochschule Trier war Dr. Lisa Grumbach bereits in der Position einer wissenschaftlichen Assistentin tätig. Diese Rolle ermöglichte es ihr, aktiv an der Gestaltung von Übungen und Tutorien für die Studierenden mitzuwirken. „Mein langfristiges berufliches Ziel war es von vornherein, eine Professur zu erlangen, also brauchte ich einen Doktortitel“, erklärt sie.

Die Gelegenheit bot sich ihr schnell und genau zum richtigen Zeitpunkt. Genau eine Stellenausschreibung gab es für eine kooperative Promotion im Fachbereich am Ende ihres Masterstudiums. Sie setzte sich durch und begann ihre akademische Laufbahn. Die Promotion war eine Kooperation zwischen der Hochschule Trier und Universität Trier und wurde von den Professoren Norbert Kuhn und Ralph Bergmann begleitet. Von Projekt zu Anschlussprojekt mit schließlich einem Wechsel zum Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) hatte sie immer wieder Gelegenheiten, ihre Promotion finanziell abgesichert fortzusetzen. „Das kooperative Promotionsformat war diesbezüglich ein Glücksfall“, ist sich Dr. Lisa Grumbach bewusst.

Forschungsschwerpunkt: Flexibilität im Workflow-Management

Dr. Lisa Grumbach untersuchte in ihrer Dissertation, wie Workflow-Management flexibel gestaltet werden kann, um Unternehmen dabei zu unterstützen, deren Arbeitsabläufe effizienter zu steuern. Dabei stellte sie fest, dass viele existierende Systeme zu starr sind und es den Mitarbeitenden erschweren, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.

Ihr Ziel war es, ein System zu entwickeln, das auch bei abweichenden Prozessausführungen sinnvolle Vorschläge für die weitere Arbeit liefert. Sie entwickelte verschiedene Methoden, die in einem eigenen Prototyp implementiert wurden, aber auch theoretisch in andere Systeme integriert werden könnten. Die Kernprodukte ihrer Arbeit sind diese KI-Methoden, die darauf abzielen, den Workflow flexibler zu gestalten und den Nutzern auch bei Abweichungen unterstützende Hinweise zu geben.

Die Anwendungsbereiche ihrer Forschung sind vielfältig und reichen vom Bauwesen bis hin zu landwirtschaftlichen Antragsverfahren. Obwohl die Forschungsergebnisse primär für Entwickler gedacht sind, profitieren die Anwender, indem das System im Hintergrund arbeitet und ihnen hilfreiche Anweisungen gibt.

Die Arbeit von Dr. Grumbach ist von einem starken Interesse an der Anwendung technischer Problemlösungsstrategien geprägt und zeigt, wie durch den Einsatz von KI-Methoden alltägliche Herausforderungen bewältigt werden können.

Höhepunkt der Promotion: Der Gewinn des Best Paper Awards

Ein Höhepunkt ihrer Promotion war der Gewinn des Best Paper Awards auf einer Konferenz, nachdem ihr erstes Paper zuvor auf drei Konferenzen abgelehnt worden war. Trotz anfänglicher Rückschläge war dieser Erfolg eine ermutigende Bestätigung ihrer Arbeit. Es zeigte ihr, dass Misserfolge nicht das Ende bedeuten und dass Ausdauer und Hartnäckigkeit letztendlich belohnt werden. „Diese Erfahrung möchte ich auch gern angehenden Doktoranden mitgeben: nicht aufgeben und weitermachen, auch wenn Zweifel auftauchen und Rückschläge passieren. Das sind die Herausforderungen am Promovieren, auf die wohl jeder irgendwann treffen wird“, rät sie.

Ausblick in die Zukunft

Das Ziel von Dr. Lisa Grumbach eine Hochschulprofessur zu erlangen ist nach wie vor ihr Antrieb. Auf die Frage nach der Zukunft, erklärt sie: „Derzeit möchte ich noch Forschungserfahrung sammeln in den Forschungsprojekten beim DFKI und später auch die Perspektiven aus der Wirtschaft beruflich ergründen.“

 

Dr. Juliane Tatarinov und Louise Gubanski

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