Im Oktober unternahmen Studierende der Fachrichtung Bauingenieurwesen eine dreitägige Exkursion nach Colmar, Straßburg und in die umliegende Region. Auf dem Programm standen faszinierende Einblicke in die Welt des modernen Bauens – vom Betonfertigteilwerk über Tunnelbohrmaschinen bis hin zu einem zukunftsweisenden Großprojekt im Stahlbeton- und Stahlbau.
Betonfertigteilwerke: Besuch bei der Firma Fehr an zwei Produktionsorten
Der erste Programmpunkt führte die Gruppe in das Fertigteilwerk der Firma Fehr. Das Unternehmen mit Hauptsitz im Elsass zählt zu den führenden Herstellern von Beton- und Fertigteilelementen in Europa. Besonders beeindruckend war, neben der industriellen Produktion von Betonfertigteilen, der Einblick in die Produktion von Faserbeton- und Ultrahochleistungsbeton-Bauteilen (UHPC).
Hightech im Untergrund: Einblicke bei Herrenknecht
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Herrenknecht AG in Schwanau, einem weltweit führenden Hersteller von Tunnelbohrmaschinen. Hier erhielten die Studierenden Einblicke in die Entwicklung, Montage und Logistik der riesigen Maschinen, die Tunnel mit Durchmessern von bis zu 19 Metern bohren können.
Das Unternehmen Herrenknecht entwickelt Lösungen für unterschiedlichste geologische Bedingungen – vom weichen Ton bis zum harten Granit – und ist an Projekten auf allen Kontinenten beteiligt. Besonders beeindruckend war zu erfahren, dass viele Maschinen nach ihrem Einsatz komplett überholt und erneut eingesetzt werden – ein hervorragendes Beispiel für nachhaltigen Maschinenbau und Ressourceneffizienz im Großanlagenbau.
Stahlherstellung und Großbaustelle für ein neues Stahlwerk: Dillinger Hütte
Den Abschluss der Fahrt bildete der Besuch der Dillinger Hütte im Saarland – dem größten Grobblechwerk Europas mit über 300 Jahren Stahltradition. Bei einer fachkundigen Werksführung wurde den Studierenden detailliert der Produktionsprozess erläutert.
Anschließend stand die Baustelle für ein zukunftsweisendes Stahlwerk im Mittelpunkt, das künftig mithilfe von grünem Wasserstoff Stahl produzieren soll. Das Projekt ist Teil der Initiative Power4Steel, die Dillinger gemeinsam mit Saarstahl umsetzt. Die neuen Anlagen – darunter eine Direktreduktionsanlage (DRI) und ein Elektrolichtbogenofen (EAF) – markieren den Übergang zu einer nachhaltigen Zukunft mit klimafreundlicher Stahlproduktion.
Im Zuge dieses Umbaus durften sich die Teilnehmenden zudem die Baustelle des neuen Umspannwerks von Hitachi ansehen, für die die OBG Gruppe als Subunternehmer die Betonkonstruktionen errichtet. Auch hier wurden eindrucksvoll die Schnittstellen zwischen klassischem Bauingenieurwesen, Energietechnik und Hochtechnologie sichtbar.
Kulturelle Eindrücke und Gemeinschaft
Neben den technischen Aspekten bot die Reise auch Gelegenheit, die historischen Städte Colmar und Straßburg zu entdecken. Mit ihren malerischen Altstädten, Kanälen und Brücken gaben diese Städte einen faszinierenden Einblick in die Baugeschichte und Kultur der Region.
Ein Dank an alle Unterstützenden
Drei Tage voller Technik, Baupraxis und Gemeinschaft – eine rundum gelungene Exkursion!
Ein herzliches Dankeschön gilt den Unternehmen, die die Gruppe bei den Werksbesuchen und Baustellenführungen unterstützten, sowie den Förderern der Fachrichtung Bauingenieurwesen, die diese spannende Studienreise ermöglicht haben.
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