Hochschule Trier

Drei Fragen an Dr. Monika Klimontowicz, Internationale Forscherin

Das Foto wurde von Jannik Scheer gemacht. Prof. Dr. Valeva, Dr. Klimontowicz und Prof. Dr. Helling.

Dr. Klimontowicz ist von Mai bis Juli 2023 als Gastforscherin an unserer Hochschule tätig und unterrichtet im Sommersemester das Modul "Fintech Business Model and Sustainability" im Studiengang Sustainable Business and Technology (B. Eng.).

1. Was hat Sie dazu bewogen, ein International Researchers’ Sabbatical an der Fachhochschule Trier zu machen?

Ich bin assoziierte Professorin im Fachbereich Bankwesen und Finanzmärkte an der University of Economics in Kattowitz, Polen. Letzten Sommer habe ich an der Erasmus-Woche des Umwelt-Campus teilgenommen, so dass ich die Hochschule bereits kannte, als ich mich für ein International Researchers' Sabbatical beworben habe. Dieser erste Eindruck, den ich vom Campus gewonnen habe, hat mich überzeugt, auf die Stellenausschreibung zu antworten. Ich habe schon immer aktiv an verschiedenen Universitäten in Polen und im Ausland Vorlesungen gehalten.

Ursprünglich komme ich aus dem Banken- und Finanzsektor. In meiner Forschung konzentriere ich mich darauf, wie man auf dem Bankenmarkt wettbewerbsfähig sein kann und welche Strategien der Nachhaltigkeitsagenda entsprechen, zum Beispiel im Rahmen des Green Deal. Meine Arbeit bezieht sich also hauptsächlich auf Bankinstitute, aber auch auf die SDGs und auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG). Die Entscheidungen von Manager*innen im Finanzsektor betreffen die ganze Welt und sollten daher verantwortungsvoll getroffen werden. Finanzkrisen zeigen, wie einflussreich der Finanz- und Bankensektor ist. Diese Krisen haben enorme Auswirkungen, zum Beispiel wenn Entscheidungen in einem Kontext des moralischen Risikos getroffen werden, d. h. einer Informationsasymmetrie zwischen der Partei, die das Risiko eingeht, und der Partei, die die Folgen des Risikos trägt.

2. Was gefällt Ihnen besonders gut am Umwelt-Campus Birkenfeld und an Ihrem International Researchers’ Sabbatical?

Der Umwelt-Campus ist ein sehr interessanter Ort. Durch das International Researchers' Sabbatical lerne ich, wie eine ausländische Hochschule organisiert ist. Das gibt mir andere Perspektiven auf Forschung und Lehre. Es ist nicht nur für Professor*innen interessant, sondern auch für Studierende, Menschen aus anderen Ländern zu treffen und Erfahrungen und Perspektiven auszutauschen. Zum Beispiel ist der Vergleich zwischen (Bank-)Einrichtungen in Deutschland und Polen relevant, weil sie sich unterschiedlich verhalten und daher mit Herausforderungen unterschiedlich umgehen. Wie ich bereits erwähnt habe, interessiere ich mich dafür, wie der Finanzsektor das gesamte Leben der Bürger beeinflusst, aber auch für sein Verhältnis zu Umweltthemen. Der Umwelt-Campus ist daher der ideale Ort, um darüber nachzudenken.

Abgesehen vom wissenschaftlichen und didaktischen Interesse glaube ich, dass der Umwelt-Campus auch durch die Art und Weise, wie einige der Umweltthemen behandelt werden inspirierend ist. Ich könnte mich selbst und auch die Leitung meiner Universität in Polen dazu inspirieren, einige Lösungen, die hier funktionieren, umzusetzen. Das könnte für die Zukunft wertvoll sein.

3. Wem würden Sie ein International Researchers’ Sabbatical empfehlen? Haben Sie Tipps für andere, die das Gleiche tun möchten?

Ich würde jedem, der sich für soziale Verantwortung und Umweltfragen interessiert, ein International Researchers' Sabbatical empfehlen. Es ist wichtig, dass man sich traut, sich zu bewerben und es zu versuchen. Nur das erste Mal ist eine Herausforderung, danach ist es ein Vergnügen. Das Sabbatical ist perfekt für alle, die gerne neue Leute kennenlernen und sich neuen Herausforderungen stellen. Die Bewerber*innen sollten sich darüber im Klaren sein, dass einige Situationen überraschend sein werden und vielleicht als schwierig empfunden werden. Aber ich glaube, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn die Menschen reisen und andere Kulturen entdecken würden. Das würde ein größeres Bewusstsein und Verständnis dafür schaffen, wie die Dinge an anderen Orten funktionieren. Es hilft auch, das zu schätzen, was wir haben.

Der Umwelt-Campus ist wunderschön grün und ein schöner Ort, um sich auf die Forschung zu konzentrieren. Er unterscheidet sich sehr von Kattowitz in Polen, die eine extrem geschäftige Industriestadt ist. Die Menschen auf dem Campus sind einladend und gastfreundlich, und das macht es zu einem angenehmen Ort zum Lehren und Lernen.

Das Interview führte Louise Gubanski

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