Umwelt-Campus Birkenfeld

Digitalisierung oder Privatheit? – Beides ist möglich!

Digitalisierung oder Privatheit? – Beides ist möglich!

Digitalisierung muss nicht auf Kosten der Privatsphäre gehen. Das zeigt der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier nun im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung, Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderten Projekts P2Broker. Mit einer öffentlich zugänglichen und interaktiven Demonstration können Interessierte die entwickelten Technologien ab sofort live ausprobieren.

Im Mittelpunkt stehen sogenannte cyber-physische Verträge. Dabei handelt es sich um digitale Vereinbarungen, die Aufgaben und Zuständigkeiten klar und transparent festlegen. Sie können vielfältige Prozesse rechtssicher abbilden – vom privaten Bereich bis hin zur öffentlichen Verwaltung. Dank moderner Verschlüsselungsverfahren bleiben Inhalte stets geschützt und sind nur für die jeweils beteiligten Parteien einsehbar. So gehen Privatheit und Transparenz Hand in Hand.

Ein konkreter Anwendungsfall im Projekt stellt die Sperrmüllentsorgung in der Stadt Aachen dar, welche derzeit mittels cyber-physischer Verträge effizient und sicher digitalisiert wird.

Ein weiterer Vorteil: Bei Bedarf kann die Technologie mit der BundID verbunden werden, welche eine sichere und eindeutige Identifizierung bei Online-Verwaltungsdiensten ermöglicht. Dadurch bleibt das System grundsätzlich sicher, privat und transparent. Nur wenn es für bestimmte Anwendungen – etwa bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen – erforderlich ist, wird eine Verbindung zu einer natürlichen Person hergestellt. So entsteht ein hoher Grad an Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Dieses besondere Merkmal zeigt, wie wichtig das Projekt langfristig für den digitalen Standort Deutschland ist.

Das Ziel des Projekts P2Broker besteht darin, verständliche digitale Prozesse zu entwickeln, die Transparenz, Datenschutz und Rechtssicherheit miteinander verbinden, um digitale Souveränität zu schaffen. Die entwickelten Lösungen sollen langfristig auf viele weitere Bereiche übertragbar sein und so den Weg für eine sichere und bürgernahe Digitalisierung ebnen. Zu diesem Zweck arbeitet der Umwelt-Campus der Hochschule Trier interdisziplinär mit der Universität zu Köln, der RWTH Aachen und der Stadt Aachen zusammen.

Vor diesem Hintergrund standen zuletzt drei Veranstaltungen im Fokus: das Vernetzungstreffen und die zweitägige Konferenz der Plattform Privatheit in Berlin sowie die Eröffnung des Bürgerlabors in St. Wendel. Die Teilnahme am Vernetzungstreffen und an der Konferenz vermittelte spannende Impulse und Einblicke von anderen Forschungsprojekten der gleichen Förderrichtlinie. Im Fokus standen die Themen sichere Datenverarbeitung und Digitalisierung – auch aus der Perspektive der Sozial- und Rechtswissenschaft. Die Beiträge unterstrichen die besondere Bedeutung der im Projekt P2Broker entwickelten Technologien und zeigten, wie Privatheit und Transparenz in der Praxis zusammengeführt werden können.

Auch die regionale Weiterentwicklung wird von P2Broker direkt adressiert. Im Rahmen der Eröffnung des Bürgerlabors in St. Wendel wurden Kontakte vertieft und weitere Kooperationsoptionen angestoßen, die den Transfer in die Praxis erleichtern. Für Anfang des kommenden Jahres ist ein Workshop im Programm des Bürgerlabors vorgesehen, bei dem die Technologien des Demonstrators vorgestellt werden und sich Interessierte selbst von den Vorzügen einer souveränen, sicheren und privaten Gestaltung digitaler Vorgänge und Verträge überzeugen können.

Für weitere Informationen, Anregungen oder Feedback wenden Sie sich bitte per E-Mail an Dr. Lars Creutz (l.creutz(at)umwelt-campus.de).

Link zur Demonstration: https://daft.pages.gitlab.rlp.net/demo/

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