Pressemitteilung

Friede-Gard-Preis für Nachhaltige Ökonomik 2025 – Preisverleihung an Professor Kaoru Yamaguchi

Prof. Dr. Klaus Helling mit dem Preisträger 2025 - Professor Kaoru Yamaguchi | Foto: Dychi Yamaguchi
Prof. Dr. Klaus Helling mit dem Preisträger 2025 - Professor Kaoru Yamaguchi | Foto: Dychi Yamaguchi

Professor Kaoru Yamaguchi, PhD, wurde im Rahmen der World Expo Osaka mit dem Friede-Gard-Preis für Nachhaltige Ökonomik 2025 ausgezeichnet. Die feierliche Übergabe der Preisurkunde erfolgte im Rahmen einer kleinen Zeremonie im Deutschen Pavillon durch Professor Klaus Helling vom Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Helling war nach Japan gereist, weil der Umwelt-Campus Birkenfeld als einer von 16 Themengebern des Deutschen Pavillons im Bereich der „Circular City Gallery“ dabei ist. Der Umwelt-Campus Birkenfeld präsentiert sich auf der Weltausstellung als Reallabor für Klimaneutralität und gelebte Nachhaltigkeit. Bei der Urkundenübergabe in der Lounge des Deutschen Pavillons war auch dessen Direktor Christopher Hecker dabei.

Professor Yamaguchi wurde für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur nachhaltigen Ökonomik geehrt, insbesondere für seine Modellierungen einer alternativen Geldordnung, des sogenannten Public Money (Vollgeld). International bekannt geworden ist Yamaguchi durch die Anwendung der System Dynamics-Methode auf verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Theorien und deren Analyse im Hinblick auf Stabilität und Krisenanfälligkeit.

Der Preisträger, der seine Promotion an der University of California, Berkeley, abgeschlossen hat, untersuchte mit der System Dynamics-Methode das dynamische Verhalten von Wirtschaftssystemen, insbesondere der Neoklassik und des Keynesianismus. Seine Arbeiten führten ihn zu der Erkenntnis, dass die traditionelle Kreditgeldordnung – sowohl im neoklassischen als auch im keynesianischen Modell – immanent instabil ist und wirtschaftliche Krisen begünstigt. Daraus entwickelte er ein alternatives, auf den US-Ökonomen Irving Fisher zurückgehendes und im Zuge der großen Depression vorgeschlagenen Geldsystem, dessen Fortentwicklung als nachhaltige Grundlage einer stabileren Wirtschaft dienen könnte.

Professor Yamaguchi wurde im Detail für folgende, maßgebliche Beiträge ausgezeichnet. Erstens der ausführliche Nachweis der Instabilität der aktuellen Kredit-Geldordnung (sowohl im neoklassischen als auch im keynesianischen Rahmen) Zweitens die Modellierung eines Public Money-Systems. Dieses unterlegte er durch ein System der doppelten Buchführung. Yamaguchi hat drittens dargelegt, wie der Übergang vom derzeitigen Schuldgeldsystem zum Public Money praktikabel und störungsfrei vollzogen werden kann. Schließlich hat er mit MuRatopia/Green Village modellhaft eine sozial nachhaltige Gesellschaftsordnung entworfen, die als Grundlage für eine neue Wirtschaftsordnung dienen könnte.

Diese Modelle werden als tragfähige Basis für eine konstruktive Diskussion und Anregung für die fruchtbare Weiterentwicklung hin zu einer nachhaltigen Ökonomik angesehen.

Die Preisverleihung wird im Oktober 2025 durch zwei Online-Veranstaltungen abgerundet.  Am Samstag, den 18. Oktober 2025 erfolgt ab 9 Uhr im Rahmen der offiziellen Award Ceremony eine ausführliche Würdigung des Preisträgers. Zunächst wird Professor Dr. Joseph Huber das Konzept des Vollgeldes im Überblick vorstellen, gefolgt von einer Laudatio durch den Preisträger des Friede-Gard-Preises 2022, Steve Keen. In der Preisträgerrede wird Professor Yamaguchi sein Werk vorstellen und einen allgemeinverständlichen Einblick in seine Forschung gewähren. Am gleichen Tag wird er ab 11 Uhr zudem ein circa zweistündiges Fachseminar für ein fachlich vorgebildetes Publikum anbieten. Beide Veranstaltungen werden in englischer Sprache abgehalten.

Anmeldungen für beide Veranstaltungen sind ab sofort unter https://www.umwelt-campus.de/anmeldung-friede-gard-preisverleihung möglich. Der Einwahllink zur Online-Sitzung wird im Anschluss an eine Anmeldung versendet.

back-to-top nach oben