Umwelt-Campus Birkenfeld

Kompetenzzentrum „KOMATRA“

Foto: Thomas Bartscherer

Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für Rheinland-Pfalz und das Saarland unter dem Namen „KOMATRA“ am Umwelt-Campus in Birkenfeld initiiert.

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit 10 Mio. Euro das Projekt „Transformation im Zukunftskorridor Saar-Pfalz gestalten: Werteorientiertes Arbeiten und Lernen in der Kreislaufwirtschaft“ (KOMATRA)

Umbrüche und Wandlungsprozesse in den regionalen Wirtschaftsstrukturen im Saarland und in Rheinland-Pfalz stellen die Arbeitswelt vor große Herausforderungen. Dies betrifft sowohl Branchen, die einem Strukturwandel unterliegen, wie etwa im Automobilsektor, also auch besonders dynamische Wachstumsbranchen, etwa die Medizintechnik. Arbeiten und Lernen müssen neu gedacht, vorausschauend, dynamisch und an den spezifischen Voraussetzungen von Unternehmen und Mitarbeitenden ausgerichtet werden, um zukunftsfähiges Wirtschaften zu gewährleisten. Den Ankerpunkt für diese Transformation bilden Werte als Kern von Kompetenzorientierung und Arbeitsgestaltung. Exemplarisch dafür steht die Nachhaltigkeit in ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive. Orientiert am Beispiel der Kreislaufwirtschaft werden im Rahmen von KOMATRA neue Formen des Arbeitens, des Lernens sowie der Regionalität nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und in Kooperation mit regionalen Unternehmen erprobt. Damit bietet das Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung Unternehmen in der Zielregion Saar-Pfalz eine Orientierung bei der Neuausrichtung ihrer Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle.

Die Hochschule Trier mit dem Umwelt-Campus Birkenfeld ist einer der Projektpartner. Mit seiner 25-jährigen Erfahrung im Bereich der Kreislaufwirtschaft bringt der Umwelt-Campus ein großes Know-how mit in den Kreis der Projektpartner. Gerade der Wandel in der Industrie hin zu umweltfreundlichen und ökologisch annehmbaren Prozessen sind eine enorme Veränderung in der Arbeitsweise von Unternehmen.

Die beiden Professoren Prof. Dr. Matthias Vette-Steinkamp, Leiter der Gruppe umweltgerechte Produktionsverfahren und Prof. Dr. Peter Heck, geschäftsführender Direktor des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) leiten gemeinsam das fünf Jahre laufende Forschungsvorhaben am Campus. 

Ein interdisziplinäres Forscherteam aus den Fachbereichen Umweltplanung/ Umwelttechnik sowie Umweltwirtschaft / Umweltrecht wird konkret mit den Unternehmen zusammenarbeiten: „Wir verbinden die Aspekte Produktion, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Ein „Haus der Kreislaufwirtschaft“ wird in Form von Planspielen entwickelt. Heißt also, dass die Unternehmen von uns spielerisch angeleitet werden, ihr Unternehmen nachhaltig und neu zu denken. Dabei steht immer im Fokus, wie die Arbeitsprozesse und damit verbunden die Lernprozesse angepasst und verstetigt werden müssen.“ 

Die Ergebnisse der Partner werden über Transformationscoaches, öffentliche Veranstaltungen, sozialpartnerschaftliche sowie branchenübergreifende Fachtagungen verbreitet. Die Entwicklung von Lernangeboten und Arbeitsgestaltungsansätzen ist eingebettet in ein interdisziplinäres Forschungsdesign, das außerdem gewinnbringende wissenschaftliche Erkenntnisse in den Feldern der Arbeitsforschung, Erziehungswissenschaft, Technikentwicklung und Kreislaufwirtschaft hervorbringen wird.

Hintergrund: Zukunft der Wertschöpfung - Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung

Mit KOMATRA eröffnet das Bundesministerium (BMBF) die zweite Förderrunde der Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung. In deren Fokus stehen die Themen „Gesundheit“, „Führung“ und „Kreislaufwirtschaft“. Mit den Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung verfolgt das BMBF das Ziel, die Arbeitsforschung enger mit der Arbeitsgestaltung in der betrieblichen Praxis sowie der Hochschulausbildung zu verzahnen. Mit dem Fokus auf die Stärken ihrer jeweiligen Regionen sollen die Kompetenzzentren als zentrale Anlaufstelle in der Wissenschaft etabliert werden, um Forschung gezielt auf die Herausforderungen in den regionalen Arbeitswelten auszurichten und den Transfer in die betriebliche Praxis und die Breite der Gesellschaft zu unterstützen.

Das Projekt KOMATRA wird im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zukunft der Wertschöpfung: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ mit rund 10 Millionen Euro über eine Laufzeit von 5 Jahren gefördert und vom Projektträger Karlsruhe begleitet.

Zusammenarbeit im interdisziplinären Projektverbund

Die übergeordnete Projektleitung übernimmt Prof. Dr. Matthias Rohs, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Technologie und Arbeit e.V. (ITA) und Inhaber des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Neben dem ITA und der RPTU sind weitere geförderte Partnereinrichtungen das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V., die Hochschule Trier mit dem Umwelt Campus Birkenfeld, das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) gGmbH, das AWS-Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH, saarland.innovation&standort e.V. und Arbeit und Leben gGmbH sowie die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Gutenberg Health Hub. Als geförderte Unternehmens- und Anwendungspartner sind Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, Baldus Medizintechnik GmbH, die Wellgo Gruppe, ISL Innovative System Logistik GmbH und Woll Maschinenbau GmbH im Projekt.

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