Weitere Funktionen bei Intake in Sachen Abfallvermeidung

Ein starkes Zeichen zur Abfallvermeidung wird in Zukunft am Umwelt-Campus Birkenfeld in Zusammenarbeit dem Fachbereich Informatik am Hauptcampus der Hochschule Trier gesetzt.

Staatssekretärin Katrin Eder aus dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz hat am Mittwoch, den 6.10.2021 den Fördermittelbescheid am Rande der PIUS-Tagung an Prof. Dr.-Ing. Susanne Hartard und Prof. Dr. Georg Rock persönlich überreicht. In dem interdisziplinären 18-monatigen Forschungsprojekt werden Mehrweg-to-go-Konzepte und eine Gebrauchtmöbelbörse entwickelt und realisiert.

Als Pate für die softwareseitige Entwicklung dient die hauseigene Web-Anwendung „Intake“ zur Kontaktdatenerfassung, welche auch maßgeblich zur Ideenfindung beigetragen hat. „Die Projektidee ist während eines Studierendenprojektes entstanden, in welchem die Master-Studierenden Christina Ginder, Klara Theobald und Veronique Trabold die Optimierung der Kreislaufwirtschaft mit ihren Ideen vorantreiben möchten. Das aus diesen Ideen entstandene Forschungsprojekt eröffnet uns Möglichkeiten, gleich an zwei Stellen anzusetzen: In der Mensa bei den Essen, die außer Haus gehen, und bei den Studentenwohnheimen, wo durch die Ein- und Auszüge seit Jahren ein hohes Sperrmüllaufkommen anfällt“, so Prof. Susanne Hartard, Professorin am Umwelt-Campus Birkenfeld.

Prof. Dr. Georg Rock und Christian Bettinger aus dem Fachbereich Informatik am Hauptcampus der Hochschule in Trier haben während der Corona-Pandemie ein attraktives System zur digitalen Kontaktdatenerfassung und 3G-Überprüfung über die Web App „Intake“ realisiert. Im Rahmen dieses Projektes wird Intake um Funktionalitäten erweitert, welche für die Kreislaufwirtschaft genutzt werden können. Worum geht es? Mensa-Besucher leihen – ganz ohne Pfand - Mehrwegbehälter für den Service außer Haus über ihre Smartphone-App aus. Beim nächsten Besuch wird der Behälter zurückgegeben. Die hausintern betriebene Software ermöglicht die Ableitung von wertvollen Erkenntnissen für die Mehrwegwirtschaft unter Berücksichtigung des Datenschutzes: Nachhaltige Behälterauswahl, optimierte digitale Kennzeichnung, Nutzungsdauer und erreichbare Zyklen. Das zu entwickelnde System kann auf Hochschulen, Großveranstaltungen wie den Rheinland-Pfalz-Tag, aber auch Servicetheken im Einzelhandel übertragen und sehr schnell in den Einsatz überführt werden.

Mit starker Unterstützung der Campus Company (Geschäftsführer Christoph Frick) wird gegenwärtig die Kreislaufwirtschaft am Umwelt-Campus optimiert. Aus einem ehemaligen „Müllplatz“ entsteht ein Wertstoffplatz. Studierende werden in Zukunft bezüglich der ganzen Bandbreite der Abgabe von Wertstoffen und Restabfall beraten und können nicht mehr benötigte Möbel und Haushaltsgegenstände für die Weiterverwendung digital anbieten und abgeben.

Durch das Monitoring des vermiedenen und recycelten Abfalls wird eine Evaluation der erreichten Ergebnisse ermöglicht. Durch Sponsoring von Vorsammelgefäßen durch die Abfallbetriebe des Nationalparklandkreises Birkenfeld und über die Kampagne „Mülltrennung wirkt“ der Dualen Systeme Deutschlands wird die getrennte Sammlung in den Wohnheim- und Campusküchen attraktiver gestaltet.

Die Professoren Hartard und Rock bestätigen: „Wir finden es großartig, dass uns die Möglichkeit durch das vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz geförderte Projekt gegeben wird, ganz konkret und messbar einen Beitrag zur Müllvermeidung und zur notwendigen Transformation zur Nachhaltigkeit im Servicebereich zu leisten. Über innovative Ideen im Projekt kann das Negativimage des Abfallintensiven „to-go“ abgebaut werden.“

Mit dem geförderten Projekt wird der Aufbau eines hausinternen und geschützten Datenbestandes zur Kreislaufwirtschaft ermöglicht, um daraus ein intelligentes und motivierendes Monitoring zur Müllvermeidung abzuleiten. Die Ergebnisse können Vorbild sein für weitere mögliche Anwendungen wie weitere Mensen, öffentliche Veranstaltungen wie den Rheinland-Pfalz-Tag, den Einzelhandel, aber auch den Wohnheimbetrieb der Studentenwerke, eine zirkuläre Wirtschaft in die Praxis umzusetzen.

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