FR Therapiewissenschaften

Abschlussvortrag: Durchführung häuslicher Übungen bei muskuloskelettalen Beschwerden Eine qualitative Studie zu Förderfaktoren

Bachelor-Abschlussvortrag von Julia Richter und Katharina Völlkopf

Betreuer: Prof. Dr. Sven Karstens

Kurzfassung:
Einleitung: Die Relevanz der aktiven Physiotherapie wird immer größer, demnach auch die von häuslichen Übungen, da diese die Therapie ergänzen und den Hei-lungsprozess beschleunigen. Jedoch gibt es viele Patienten, die diese Übungen nicht durchführen. Barrierefaktoren wurden bereits ausreichend erforscht. Jedoch ist es auch sinnvoll zu wissen, was den Patienten fördern würde, seine Übungen durchzuführen, damit der Therapeut Einfluss darauf nehmen kann, um letztlich die Therapieerfolge zu steigern. Diese Arbeit untersucht dies bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen.
Methode: Diese qualitative Arbeit befragte dazu 16 Patienten mit muskuloskeletta-len Erkrankungen in semi-strukturierten Gruppeninterviews. Die erstellten Audio-dateien wurden nach Dresing und Pehl transkribiert und dann codiert (Grounded Theory).
Ergebnisse: Es wurden fünf Hauptkategorien (Patient, Therapeut, Übungen und Kontextfaktoren, Nicht relevant) mit dazugehörigen Subkategorien (Persönlich-keit, Verständnis, Schmerz, Diagnose, Beruf, Angst, Verhalten, Kompetenz, Anlei-tung, Eigenschaften, Material, Assoziationen, Personalisierte Übungen, Therapeu-ten-Patienten-Beziehung, Hilfen, Umweltfaktoren) erstellt. Alle Aussagen der Pa-tienten wurden diesen zugeordnet.
Diskussion: Die genannten Förderfaktoren waren vor allem eine gute Therapeu-ten-Patienten-Beziehung, einfache Übungen mit geringem Aufwand die in den Alltag integrierbar sind, eine individuelle Behandlung, in die die Patientenwünsche eingebracht werden und ein spürbarer Effekt der Übungen.
Fazit: Jeder Patient hat andere Bedürfnisse, auf die der Therapeut eingehen soll-te, um die Compliance und Adhärenz zu fördern. Hierbei ist eine ausreichende Kommunikation wichtig. Mit Hilfe der Ergebnisse könnte ein Modell entwickelt werden, mit dem es Therapeuten einfacher fällt, die Förderfaktoren für seinen Patienten auf einen Blick zu erfassen und damit die Motivation für die häuslichen Übungen zu steigern. 

Ort: L101
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