FR Therapiewissenschaften

Abschlussvortrag: Das zeitgenössische Paradigma in der ergoth. Praxis: Eine Untersuchung der aktuellen Umsetzung in der ergoth. Lehre

Bachelor-Abschlussvortrag von Theresa Baacke

Betreuer: Dr. Juliane Müller. Annika Theis

Kurzfassung:
Einleitung: Die Betätigungszentrierung ist einer der Hauptaspekte der modernen Ergotherapie und damit des zeitgenössischen Paradigmas. In der ergotherapeutischen Praxis wird jedoch häufig noch entsprechend der alten Paradigmen beschäftigungs- oder funktionsorientiert gearbeitet.

Ziel: Ziel dieser Arbeit war, herauszufinden, wie das zeitgenössische Paradigma momentan an ergotherapeutischen Fachschulen gelehrt wird, da hier der Grundstein für zeitgenössisches Denken, Handeln und Therapieren gelegt werden kann.

Methode: Es wurden sechs Experten-Interviews mit Lehrenden der Ergotherapie-Ausbildung anhand eines semistrukturierten Interview-Leitfadens durchgeführt. Nach der Transkription der Interviews wurden die Daten durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Hierzu wurde ein deduktiv-induktives Verfahren zur Kategorienbildung angewendet. Den Kategorien wurde Datenmaterial zugeordnet, das zur Erkenntnisgewinnung generalisiert und reduziert wurde. Anschließend wurden die Ergebnisse einander gegenübergestellt, um Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen der Lehre der Probanden zu identifizieren.

Ergebnisse: Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass alle Probanden das zeitgenössische Paradigma in ihrer Lehre vermitteln, dabei legen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Zudem benennen sie verschiedene Faktoren, welche die Umsetzung des zeitgenössischen Paradigmas in der ergotherapeutischen Praxis beeinflussen. Dabei werden folgende Aspekte hervorgehoben: es bedarf einer Aktualisierung der gesetzlichen Vorgaben an die Lehre und die Lehrenden. Die Lehre muss vereinheitlicht werden. Die Akademisierung muss vorangetrieben werden.

Schlussfolgerung: Die Ergotherapie-Ausbildung benötigt eine Aktualisierung ihrer gesetzlichen Vorgaben an die Lehre und die Lehrenden. Die Einführung eines bundesweiten Lehrplans, der durch Ergotherapeut*innen mitgestaltet wurde und neueste Forschungsergebnisse berücksichtigt, kann die Ausbildung vereinheitlichen und vergleichbar machen sowie die Lehre zeitgenössischer Lehrinhalte vorschreiben. Die Akademisierung fördert die Berufsentwicklung und die Umsetzung des zeitgenössischen Paradigmas und sollte daher in die Ausbildungsreform mit einbezogen werden.

 

Ort: L101
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