Abschlussvortrag: Achtsamkeit in der physiotherapeutischen Praxis

Betreuer: Prof. Dr. Sven Karstens

Kurzfassung:
Einleitung: Die Folgen nicht-spezifischer lumbaler Kreuzschmerzen stellen nicht nur eine multifaktorielle Belastung für das Gesundheitssystem da, sondern bedeu- ten für die Betroffenen häufig ein Verlust an Lebensqualität und ein erhöhtes Risiko für weiterlaufende Erkrankungen. Um die Versorgung von nicht-spezifischen Kreuzschmerzen zu verbessern, werden neben der Entwicklung von Leitlinien, auch weiterführend Studien zu neuen Behandlungsmöglichkeiten durchgeführt. Auch das Thema Achtsamkeit gewinnt hier zunehmend an Bedeutung. Studien zeigen, dass Achtsamkeit die Schmerzwahrnehmung Betroffener verändert. Bis- lang ist Achtsamkeit in physiotherapeutischen Praxen allerdings eher weniger etabliert. Aufgrund von mangelnden, bestehenden Konzepten, ist das Ziel dieser Arbeit die Entwicklung eines Konzepts, welches Achtsamkeit, in Kombination mit körperlicher Aktivität, in deutschen Physiotherapiepraxen zur Behandlung von nicht-spezifischen Kreuzschmerzen integrieren lässt.
Methodik: In dieser Arbeit wird ein Prozess zur Entwicklung von Innovationskon- zepten durchlaufen. Aus einer aktuellen deutschen Leitlinie werden Empfehlungen in der Behandlung von nicht-spezifischen Kreuzschmerzen extrahiert. Im Rahmen dessen wird in einer Literaturrecherche nach Studien gesucht, welche die Wirkung von Achtsamkeit bei nicht-spezifischen lumbalen Kreuzschmerzen untersuchten. Zudem wird Literatur gesucht, welche die Wirkung aktiver Interventionen bei nicht spezifischen Kreuzschmerzen untersuchten. Alle Studien werden anhand ausge- wählter Kriterien untersucht, um später evidenzbasierte Informationen und Inter- ventionen in das Konzept zu integrieren.
Ergebnisse: Aus den im Methodenteil gefundenen Informationen und Interventio- nen konnte ein entsprechendes Konzept entwickelt werden. Dieses umfasst neben der Interventionsdurchführung und Interventionsideen auch Rahmenbedingungen, rechtliche Voraussetzungen, Vermarktungsideen sowie eine Vergütungsempfeh- lung.
Diskussion: Es besteht weiterhin Forschungsbedarf bezogen auf die integrierten Interventionen. Für eine Optimierung ist im weiteren Verlauf die Testung und da- rauffolgende Anpassung des Konzepts notwendig.