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Zukunft gestalten mit Forschung: Preisverleihung für herausragende Abschlussarbeiten an der Hochschule Trier

Ein Abend voller Stolz, Innovation und Applaus: Die Hochschule Trier ehrte im Rahmen einer feierlichen Prämierungsveranstaltung am 12.06.2025 die besten Abschlussarbeiten des Jahres – darunter auch zwei herausragende Arbeiten des Fachbereichs Informatik mit den Fachrichtungen Informatik und Therapiewissenschaften. Zum einen wurde die Abschlussarbeit von Alexander Finke aus dem Fernstudium Informatik und zum anderen die Arbeit von Sophia Koch und Anna Lehnert aus dem dualen Bachelorstudiengang Ergotherapie ausgezeichnet.

Datenbankoptimierung mit Blick aus der Praxis 

In seiner Abschlussarbeit widmete sich Alexander Finke aus dem Fernstudium Informatik einer der größten Herausforderungen moderner IT-Infrastrukturen: dem gleichzeitigen und effizienten Umgang mit zwei grundverschiedenen Arten von Datenbankaufgaben – komplexen Analysen und schnellen Transaktionen. Diese beiden Anforderungen stehen sich in ihrer Natur oft diametral gegenüber. Während Analysen große Datenmengen durchdringen und Rechenleistung beanspruchen, verlangen Transaktionen im Tagesgeschäft vor allem Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit.

Alexander Finke untersuchte dieses Spannungsfeld am Beispiel des Datenbanksystems SAP HANA, das für genau solche hybriden Anforderungen konzipiert ist. Doch wie seine Arbeit zeigt, steckt der Teufel im Detail: Zahlreiche Konfigurations- und Optimierungsmöglichkeiten machen es notwendig, tief in die Systemarchitektur einzutauchen, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Genau das hat Herr Finke mit beeindruckender Systematik und Tiefe getan.

„Was diese Arbeit besonders auszeichnet, ist ihr starker Praxisbezug. Als berufstätiger Student im Fernstudium brachte Alexander Finke ein konkretes Problem aus seinem Arbeitsalltag mit – und entwickelte dafür eine wissenschaftlich fundierte Lösung. Gerade das zeigt, wie praxisnah und relevant ein Studium an der Hochschule Trier sein kann“, betonte Prof. Dr. Christoph Schmitz, Betreuer der Abschlussarbeit. „Für Herrn Finke ist es sicher besonders erfreulich, dass er die Ergebnisse seiner Arbeit direkt in seinem Beruf anwenden kann.“

Betätigungsorientierung der Ergotherapie im klinischen Setting der Psychiatrie

Die Preisträgerinnen aus der Ergotherapie sind Sophia Koch und Anna Lehnert. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit einem Paradigmenwechsel der Ergotherapie im klinischen Setting der Psychiatrie: der Betätigungsorientierung. Diese Therapieausrichtung stellt die individuellen, alltagsbezogenen Herausforderungen der Klientinnen und Klienten in den Mittelpunkt und zielt darauf ab, konkrete Fähigkeiten in allen Lebensbereichen, wie Selbstversorgung, Arbeit und Freizeit, in realitätsnahen Situationen zu vermitteln.

Die ausgezeichnete qualitative Studie untersuchte, wie Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten in psychiatrischen Kliniken die betätigungsorientierte Therapie umsetzen. Dabei kamen sowohl die positiven Effekte als auch die bestehenden Hürden zur Sprache. Methodologisch setzte die Arbeit auf die Interpretative Phänomenologische Analyse (IPA), eine tiefgehende qualitative Forschungsmethodologie, die persönliche Erfahrungen in den Mittelpunkt stellt.

Die Ergebnisse sind vielschichtig: Einerseits wurde deutlich, dass Klientinnen und Klienten durch betätigungsorientierte Therapie schneller und nachhaltiger Fortschritte erzielen. Andererseits erschweren strukturelle Rahmenbedingungen, fehlender Rückhalt im Klinikteam und der Gesundheitszustand der Klientinnen und Klienten – insbesondere in akuten Phasen – die Umsetzung. Besonders bemerkenswert ist der positive Einfluss auf die Berufsidentität der Therapeutinnen und Therapeuten: Sie berichteten von einer stärkeren Identifikation mit ihrer Profession und höherer Zufriedenheit – ein bedeutender Aspekt angesichts des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen.

„Diese Abschlussarbeit ist besonders innovativ, da sie die Anwendung neuer therapeutischer Ansätze untersucht, die international bereits etabliert, im klinischen Setting der Psychiatrie in Deutschland jedoch noch wenig verbreitet sind. Mit ihrer Arbeit leisten die Kandidatinnen einen wertvollen Beitrag zum Theorie-Praxis-Transfer und zur Weiterentwicklung der Ergotherapie,“ erläuterte Prof. Dr. Jens Schneider, Betreuer der Abschlussarbeit. 

Die Prämierungsfeier war nicht nur ein Moment der Anerkennung für die Preisträgerinnen und Preisträger, sondern auch ein eindrucksvolles Zeugnis für die innovativen Projekte, die am Fachbereich Informatik in den beiden Fachrichtungen verfolgt werden. Preisstifter waren für Alexander Finke VET Concept und für Sophia Koch und Anna Lehnert der Förderkreis der Hochschule.

Weitere Informationen zum Fachbereich Informatik finden Sie hier, zum Fernstudium Informatik hier und zum Studiengang Ergotherapie hier.

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