„Was sagen die Lehrenden und Forschenden am Hauptcampus zur Coronakrise?“

Die Lehrenden und Forschenden am Hauptcampus der Hochschule Trier ordnen die aktuelle Situation aus verschiedenen fachlichen Perspektiven ein und stellen ihre Kompetenzen und ihre Expertise zu verschiedenen Fragestellungen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Anfragen können Sie gerne an presse(at)hochschule-trier.de richten.

Hauptcampus

 „Wir sehen zur Zeit eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Möglichkeiten digitaler Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen. Die Informatik unterstützt die Bekämpfung der Pandemie aber auch unmittelbar, beispielsweise mit der Aufdeckung von Infektionsketten durch Digital Tracing. Naturgemäß verwenden wir schon lange digitale Formate in Forschung und Lehre. Inzwischen können wir unseren Studierenden praktisch alle Lehrveranstaltungen online anbieten. Dabei kommen neben etablierten Formen des Distance Learning auch spezielle Anwendungen zum Einsatz, z.B. zur automatischen Bewertung von Lösungen für Programmieraufgaben.

Eine der Konsequenzen aus der Corona-Krise sollte eine substantielle Stärkung der Grundlagenforschung sein, damit wir mehr wissenschaftliche Erkenntnisse auf Vorrat anlegen."
 

Hauptcampus

"Die in ihrem Ausmaß zunächst unterschätzte COVID-19-Pandemie wird heftige wirtschaftliche und finanzielle, möglicherweise auch gesellschaftliche Probleme zur Folge haben. Branchen, Produktions- und Arbeitsweisen, die schon zuvor unter Druck standen, z.B. solche mit hohem Mobilitätsbedarf, werden in der Krise zu Problemfällen, während sich informationsbasierte Systeme, digitale Techniken und eine automatisierte, flexible Produktion derzeit als Retter in der Not erweisen.

Die Krisen, an deren Anfang wir jetzt erst stehen und deren Wirkungen derzeit noch nicht abschätzbar sind, werden uns in den nächsten Monaten und Jahren vor enorme Herausforderungen stellen. Sie werden aber auch Chancen bieten, Lebens- und Arbeitsweisen, die durch exzessive Globalisierung in mehrfacher Hinsicht anfällig geworden sind, auf Dauer wieder robust zu machen durch den forcierten Ausbau der digitalen Infrastruktur, durch den verstärkten Einsatz der Informationstechnik und vor allem durch die Besinnung auf existentielle Grundlagen."

Hauptcampus

"Wir unterstützten aktuell das Klinikum Mutterhaus in Trier mit der kurzfristigen Versorgung von persönlicher Schutzausrüstung, die mittels 3D-Druck hergestellt wird. Im Fachbereich Technik beschäftigen wir uns im Labor für Digitale Produktentwicklung und Fertigung (LDPF) sowie im Kompetenzzentrum Additive Fertigung (3D-Druck) unter anderem mit den Herausforderungen und dem Potential von Zukunftstechnologien im Zeitalter der Digitalen Transformation. In zahlreichen Kooperationen entwickeln wir neue Herangehensweisen, die sich aus der Nutzung neuer digitaler Technologien ergeben, so auch im Bereich des 3D-Druck. Die Geschwindigkeit, mit der wir heute in einer Büroumgebung Ideen in digitale 3D-Modelle und damit über den 3D-Druck in erste funktionale Prototypen überführen können, ist enorm. Genau das zeigt die aktuelle Unterstützung der Trierer Kliniken mit nicht mehr lieferbaren, aber dringend benötigten Gesichts-Schutzschildern für die Intensivmedizin."  Weitere Informationen zu diesem Projekt

Hauptcampus

"Die Anzahl der Patienten in den Physiotherapiepraxen ist massiv zurückgegangen. Auch hier wird jetzt über einen Rettungsschirm für die Praxen gesprochen. Zugleich wird geprüft, wie Patienten mit einem besonderen Bedarf versorgt werden können, bspw. eine Betreuung per Webmeeting. Dies wäre lange nicht denkbar gewesen. Vielleicht ergeben sich hier auch Chancen."

Hauptcampus

"In Krisenzeiten fokussiert sich die öffentliche Aufmerksamkeit schlagartig auf die sonst eher im Hintergrund arbeitende Lebensmittelwirtschaft. Dieser Wirtschaftszweig ist systemrelevant, da er die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherstellt. In der momentanen Krise wird die Lebensmittelwirtschaft gezwungen, heftige Marktverzerrungen zu bewältigen. Der reflexartige Bevorratungsdrang der Bevölkerung bewirkt bei Lebensmittelhändlern eine Limitierung von Verkaufsmengen und bei vielen Lebensmittelherstellern eine Sonderkonjunktur.

In einem sehr ungünstigen Fall ist sogar eine staatliche Zwangsbewirtschaftung nicht ausgeschlossen (Beispiel Lebensmittelkarten). Entspannt sich die Krisensituation, erwarten (übermäßig) bevorratete Lebensmittel oftmals ein trauriges Schicksal: sie werden im Laufe der Jahre still und heimlich entsorgt."

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