Hydrologisches Testgebiet „Burscheider Mauer“/Eifel

Wasserstrahl in Untersuchungsumgebung

Das hydrologische Testgebiet mit einer Größe von 42 ha umfasst ein Waldstück nahe der Gemeinde Landscheid in der Eifel. Die dort gesammelten Niederschlag-Abfluss-Daten dienen zum Test und zur Verbesserung von Simulationsmodellen, die in Wissenschaft und Ingenieurpraxis verwendet werden.

Aufgrund der Gebietsgröße eignen sich die gesammelten Daten besonders für sogenannte Außengebiete der Kanalisation. Dies sind weitgehend natürliche Teileinzugsgebiete, die ein eigenes oberirdisches Entwässerungssystem aufweisen und in ein Kanalnetz einmünden. Grundsätzlich sind solche Abflüsse nach Möglichkeit von der Kanalisation fern zu halten. Lässt sich dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht vermeiden, so sind diese Gebiete bei der Kanalnetzsimulation zu berücksichtigen, da sie das Abflussgeschehen und die Bemessung spürbar beeinflussen können. Abflüsse aus größeren Außengebieten sind oft in besonderem Maße für urbane Sturzfluten mitverantwortlich, die durch jüngere Starkregenereignisse auch ins öffentliche Interesse gerückt sind.

Insbesondere aufgrund mangelnder Messwerte sind hierfür infrage kommende Berechnungsansätze mit Unsicherheiten behaftet. Folglich besteht ein großer Bedarf an Daten zur Absicherung von Niederschlags-Abfluss-Modellen für  Außengebiete. Einige der bisher mit den hier erhobenen Daten erzielten Ergebnisse wurden bereits 2018 auf einer bundesweiten Fortbildungsveranstaltung vorgestellt.

Darüber hinaus können (mittels dieser Daten verbesserte) Niederschlags-Abfluss-Modelle wie folgt verwendet werden

  • zur Konzeption und Dimensionierung von Hochwasserschutzmaßnahmen bzw. zum Wirkungsnachweis bestehender Anlagen
  • zur Bemessung oder zum Nachweis von Sonderbauwerken in der Kanalisation, wie Mischwasserentlastungen, Rückhaltebecken oder Pumpwerken sowie
  • zur immissionsorientierten Beurteilung (d.h. in Bezug auf die Gewässerbelastung) von Mischwasserentlastungen, wie Regenüberläufen oder Regenüberlaufbecken.
Konsortium Hochschule Trier; Umweltabteilung Flugplatz Spangdahlem; Regionalstelle Trier der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord
Laufzeit seit 2010
Gefördert durch Eigenmittel des Konsortiums
Fördersumme Anteil der Hochschule Trier: ca. 5000 € Investitionskosten, ca. 500 €/Jahr lfd. Kosten

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Joachim Sartor

Fachbereich Bauen + Leben

Fachrichtung Bauingenieurwesen

back-to-top nach oben