Das Projekt stellt eine Umkehrung bisheriger Denk- und Produktionsprozesse dar und knüpft an die traditionelle Vorgehensweise der Zimmerer-, Schiffsbauer- und Wagnerkunst an. Es wird ein Verfahren beispielhaft entwickelt, welches bisher geringwertig genutztes Laubschwachholz (Eiche) einer hochwertigen, langfristigen baulichen Verwendung zuführt. Daraus ergibt sich eine neue Produktlinie für bislang in der Vermarktung problematische Rohholzsortimente. Hierbei wird eine langfristige CO2-Festlegung erzielt, die zusätzlich durch eine erhebliche Vermeidung von Treibhausgasen durch den Verzicht auf technische Trocknung und energieintensive Sägewerksprozesse ergänzt wird. Die am Beispiel von Eichenschwachholz entwickelte Prozesskette lässt sich auch auf andere Schwachholzsortimente übertragen.
Das Projekt verfolgt unmittelbar die Ziele des Schwerpunktes „Erhöhung des Holzproduktspeichers sowie CO2-Minderung und Substitution durch Holzprodukte“. Im Forschungsvorhaben soll ein ingenieurholzbauliches Konstruktionsverfahren für Nassverbau entwickelt werden, welches bislang geringwertiges Eichenschwachholz für höherwertige, bauliche Zwecke nutzt. Damit kann das zumeist energetisch als Brennholz genutzte Eichenschwachholz einer gewünschten, mehrstufigen Kaskadennutzung zugeführt werden.
Das zu entwickelnde neue Planungskonzept basiert auf dem Einsatz von schwachem Laubholz mit geringer Bearbeitungstiefe durch wenige Prozessschritte im Sägewerk und dem Verzicht auf eine technische Trocknung als Rohmaterial für die innovative Tragwerksplanung.
An dem ausgewählten Eichenschwachholz werden bisher nicht umfänglich untersuchte, für die Konstruktionsplanung und Statik jedoch notwendige Materialkennwerte für frisches Holz (Holzfeuchte, Rohdichte, E-Modul, Festigkeiten) bestimmt. Diese Kennwerte bilden die erforderliche Datenbasis für eine zu erstellende Datenbank „WALD“ zur Charakterisierung des waldseitigen „Materialangebots“. Die Materialkennwerte dienen dann einer ingenieurmäßig berechenbaren Statik des Prototypen und stellen eine erste Grundlage für zukünftige, nach Norm zu errichtende Tragwerke aus derartigen Sortimenten (Eichenschwachholz, bzw. Laubschwachholz) dar.
Konsortium | Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) vertreten durch Prof. Konstantin von Teuffel - Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) Landesforsten Rheinland-Pfalz vertreten durch Dr. Stefan Seegmüller - Hochschule Mainz (HSM) vertreten durch Prof. Dr. Kay-Uwe Schober |
Laufzeit | Januar 2020 - März 2023 |
Gefördert durch | Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Programm Waldklimafonds |
Fördersumme | 804.000 €, Anteil der Hochschule Trier: 325.000 € |
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