
Zum Auftakt präsentierte Prof. Daniel Hoheneder, Leiter des Lehrstuhls Baudenkmalpflege an der Hochschule Trier, aktuelle Ansätze der Baudenkmalpflege. Im Fokus standen Fragen des Konservierens, Wiederaufbauens und der energetischen Sanierung historischer Bausubstanz. Ein Schwerpunkt wurde auf die Verbindung traditioneller Bauweisen mit innovativen Technologien gelegt – etwa anhand eines flexiblen Balkon-Fassadensystems, das Energieeffizienz und Aufenthaltsqualität im Bestand verbessert. Anschließend erhielten die Gäste aus Amman einen Einblick in die Ateliers, Werkstätten und Ausstellungsräume des Studiengangs Architektur. Die offene Studioatmosphäre und Gespräche mit Studierenden boten Einblicke in die Inhalte, Methoden und Schwerpunkte der Lehre und des Studiums der Architektur an der Hochschule Trier.
Am Nachmittag stellte Dr. Farah Alatrash, „Head of the Architecture and Interior Architecture Department“ der GJU, die Struktur und Entwicklung der GJU vor. Sie ging auf aktuelle Herausforderungen im Bereich sozialer Nachhaltigkeit und Digitalisierung ein und präsentierte studentische Entwürfe zur Verbesserung der Campusinfrastruktur in Amman.
Darüber hinaus arbeiteten beide Hochschulen an der Weiterentwicklung ihrer Studienprogramme. Dabei wurden Parallelen und Unterschiede zwischen dem GJU-Master „Sustainable Buildings“ und dem Trierer Master „Architektur“ analysiert, um darauf aufbauend ein gemeinsames Modul zu konzipieren – etwa in Form einer internationalen Masterarbeit oder eines Wahlmoduls. Auch eine Kooperation zwischen dem Green Office Trier und dem Green Office der GJU soll angestoßen werden, um den Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen weiter zu stärken. Am zweiten Workshoptag nahmen die Gäste zudem an den Bachelor-Thesis-Präsentationen des Studiengangs Architektur teil. Die Präsentationen ermöglichten einen direkten Vergleich der Lehrmethoden, Bewertungssysteme und Forschungsschwerpunkte beider Hochschulen, und der anschließende Austausch über Methoden und Themenstellungen legte den Grundstein für zukünftige gemeinsame Lehrprojekte.
Ein Highlight der Woche war die Exkursion nach Luxemburg. In Ettelbrück besichtigte die Gruppe das von Fabeck architectes geplante Lycée technique, ein herausragendes Beispiel nachhaltiger Architektur nach dem Plusenergieprinzip. Projektleiter Herbert Haser erläuterte vor Ort die innovativen Energie- und Materialkonzepte des Gebäudes – von der tragenden Holzkonstruktion über Lehmplatten bis hin zu hybriden Belüftungssystemen. Der Besuch verdeutlichte praxisnah, wie nachhaltiges Bauen ganzheitlich umgesetzt werden kann.
Neben der SABE-Delegation und VertreterInnen des Studiengangs Architektur nahmen auch Prof. Klaus Helling (Umwelt-Campus Birkenfeld) sowie Dr. Osama Saadeh (President Advisor for Sustainability, GJU) teil. Im Anschluss an die Workshop-Woche besuchte Master-Studentin Sarah Abdo und Frau Dr. Farah Alatrash den Studiengang Architektur an der Hochschule Trier. Die Workshop-Woche hat gezeigt, wie fruchtbar der transkulturelle Austausch zwischen der Hochschule Trier und der GJU ist. Zum Abschluss der Kooperation sind ein finaler Workshop in Deutschland sowie eine große Abschlusskonferenz in Jordanien geplant, die die erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre feiern und den gemeinsamen Wissenstransfer weiter stärken sollen.
Gefördert vom DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
Über das Förderprogramm:
Das DAAD-SDG-Projekt “Building Sustainable Futures: Strategic Partnership Hochschule Trier and GJU” ist ein gemeinsames Projekt von Campus Gestaltung und Umweltcampus Birkenfeld an der Hochschule Trier in Kooperation mit der Deutsch-Jordanischen Hochschule in Aman/Jordanien (GJU).
Die Projektleitung liegt bei Prof. Dr. Matthias Sieveke vom Fachbereich Gestaltung sowie bei Prof. Dr. Klaus Helling vom Studiengang Umweltwirtschaft/Umweltrecht, IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement). Auf Seiten der GJU betreut Frau Dr. Farah Alatrash das Projekt, dass noch bis Ende 2027 fortgeführt wird. Ziel ist es, in der Lehre der GJU das Thema Nachhaltigkeit in zwei Studiengängen substanziell zu stärken. Der Studiengang Gestaltung der Hochschule Trier wird dazu mit der School of Architecture and Built Environment (SABE) der GJU ebenso eng zusammenarbeiten wie der Studiengang Umweltwirtschaft/Umweltrecht der HS Trier mit der School of Natural Resources Engineering and Management (SNREM) der GJU. Fragen der Nachhaltigkeit in baulichen, gestalterischen, energie- und ingenieurswissenschaftlichen Zusammenhängen werden dabei im Fokus stehen.
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