Hochwasser der Mosel

Hochwasser an der Mosel
Markierung zur Messung des Hochwassers an der Mosel

Am 28.04.1817 begannen die offizielle Wasserstandaufzeichnungen der Mosel am Pegel Cochem, also vor etwas über 200 Jahren. Um das langfristige Trendverhalten der Hochwasserabflüsse besser abschätzen zu können, werden im Rahmen dieses Projekts u.a. historischer Ereignisse rekonstruiert, die vor den amtlichen Pegelmessungen auftraten. Dies erfolgte zunächst durch studentische Abschlussarbeiten mittels über 900 höhenmäßig aufgemessenen Hochwassermarken zwischen Schengen und Cochem  sowie deren Plausibilisierung mittels hydraulischer Berechnungen und historischer Berichte. Hiermit konnten z.B. vier historische Ereignisse quantifiziert werden, die das „Jahrhunderthochwasser“ von 1993 erreicht oder überschritten hatten. Alle Ergebnisse sind in Längsschnitten dargestellt, die unter dem Dateilink (s.o.) downloadbar sind. Sie dienen damit auch der Sensibilisierung der Flussanlieger im Rahmen nachhaltiger Hochwasservorsorge. Erfahrungsgemäß wirken bei den Betroffenen theoretische Analysen und Vorhersagen dann besonders glaubwürdig, wenn ein Bezug zu historischen Ereignissen hergestellt wird, deren Ausmaß vor Ort in Form alter Hochwassermarken optisch nachvollziehbar ist.

So stammt die wahrscheinlich älteste Marke dieser Art an der Kirche in Zell-Merl von 1534. Historische Berichte und lokale Chroniken geben Auskunft über noch weiter zurückliegende Ereignisse, woran derzeit vorrangig gearbeitet wird. Ein Schwerpunkt bildet dabei das „Magdalenenhochwasser“ vom Juli 1342, das in mehrerer Hinsicht ein Extremereignis war.

Mit den Daten wurden unter Einbeziehung der vier historischen Ereignisse Häufigkeitsuntersuchungen, Trend- und Extremwertanalysen mittels statistischer Verfahren aus den offiziellen Regelwerken durchgeführt, wozu die älteren, offiziell nur als Wasserstände vorliegenden Daten in Abflüsse umzuwandeln waren. Parallel dazu wurden Klimadaten betrachtet, um u.a. einen Diskussionsbeitrag zu dem häufig postulierten Verschärfungseffekt zu liefern.

Das Projekt wurde seit 2010 in mehreren Veröffentlichungen und Vorträgen behandelt und zudem wurden 2018 in Metz und 2020 an der HS Trier Seminare dazu abgehalten.

Konsortium HS Trier (FR Bauingenieurwesen), Universität Lothringen, Campus Metz (FB Geographie - LOTERR - vertreten durch Frau Dr. Claire Delus)
Laufzeit seit September 1994

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Joachim Sartor

Fachbereich Bauen + Leben

Fachrichtung Bauingenieurwesen

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