Katja Köditz BA

Bachelor-Thesis: "Verdrehte Welt"

Betreuung: Prof. Theo Smeets, Julia Wild

"Alles und Nichts ist Schmuck. Für mich gibt es keine feste Definition von Schmuck. Das ist ein Grund, in andere Bereiche des Lebens einzutauchen und den Gedanken des Sichschmückens immer wieder neu zu entdecken und zu hinterfragen. Sich dabei diversen Medien zu bedienen ist ein unumgänglicher Vorgang. Interdisziplinär zu denken und zu arbeiten, macht Schnittstellen möglich und lässt neue Sichtweisen auf den Schmuck zu.

Sich mit sozialen Fragen und Phänomenen unserer Zeit zu beschäftigen und diese in Schmuck umzusetzen ist mir ein wichtiges Anliegen. Bei der Auseinandersetzung mit Schmuck steht der Mensch und sein Umfeld stets im Fokus. Schmuck sollte als gesamtes Konzept begreifbar sein. Eine Art Notwendigkeit das Leben zu verarbeiten. Das unmittelbare Umfeld ist für die Entstehung von Schmuck im gleichen Maße wichtig, wie der Mensch selbst. Es soll als Inspirationsquelle und Katalysator für diverse Analysen dienen.

Gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen und aufzubrechen ist ein allgemeines Bedürfnis. In meinen Arbeiten werden absichtlich bestehende Symbole verändert, "verdreht", um die ursprüngliche Bedeutung zu hinterfragen und um dieser Art von Wirklichkeitsauffassung zu widersprechen. Denn es gibt nicht diese eine Wirklichkeit.

Aus den eigenen Analysen heraus habe ich festgestellt, dass ich mich permanent in einer Art Laborsituation befinde und mit meinen Fragen, unter anderem in welchem Kontext Schmuck entsteht, nicht alleine bin. Daher gründete ich das "Schmucklabor“. Es handelt sich dabei um eine vorerst studentische Plattform, welche die Fragen zum Schmuck hauptsächlich praktisch und aktionistisch aufgreift. Mit der Gründung eines Labors soll der Schmuckgedanke anhand experimenteller Arbeiten hinterfragt und erweitert werden. Sich interdisziplinär und intermedial mit Schmuck auseinanderzusetzen (zum Beispiel anhand Video, Performance, Aktionen etc.), sein Umfeld bewusst mit einfließen zu lassen, soll das Bewusstsein und die Wahrnehmung in Bezug zum Schmuck schärfen. Die Arbeiten, die einzeln oder im Kollektiv entstehen, sollen diesen Prozess visualisieren. 
In dieser Plattform geht es vor allem um Wahrnehmung, Austausch, soziale Teilhabe und Reflexion. Eine weitere Möglichkeit Wahrnehmungsdifferenzen zu verknüpfen, wäre das kollektive Erleben von Schmuckprozessen, wie zum Beispiel im "Schmucklabor"."

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