Entstehung von Rohbiogas
Der erste Schritt in der Produktionskette sind die Eifeler Landwirte. Sie produzieren aus landwirtschaftlichen Reststoffen wie Gülle, Mist oder Futterreste und anderen nachhaltig angebauten Rohstoffen das Rohbiogas. Diese Biogasanlagen – derzeit sieben Stück, mit Potenzial für weitere Anschlüsse – sind über ein etwa 45 Kilometer langes Einspeisungsnetz mit der Aufbereitungsanlage verbunden.
In der Aufbereitungsanlage wird das angelieferte Rohbiogas (bis zu 1800 Nm³/hpro Stunde) zu hochwertigem Biomethan aufbereitet und anschließend ins Erdgasnetz eingespeist.
Zentrale Aufbereitungsstation für Biogas in der Region
Der Besuch bot den Studierenden einen umfassenden Einblick in die einzelnen Prozessschritte der Biogasaufbereitung. Nach der der ersten Reinigung bei den Erzeugern gelangt das Gas zunächst in den Hauptspeicher mit einem Fassungsvolumen von 5300 m³. Dort wird das Gas – bestehend aus etwa 53 % Methan und 45 % Kohlendioxid – zwischengespeichert und homogenisiert.
Im Anschluss erfolgt eine Filterung durch Aktivkohle, um verbliebene Schwefelwasserstoffe zu entfernen. Danach wird das Gas gekühlt und getrocknet, bevor in der Druckwechseladsorption (Pressure Swing Adsorption bzw. PSA) die eigentliche Trennung der Gasbestandteile erfolgt. Sechs Adsorber arbeiten dabei im versetzten Takt, sodass kontinuierlich nahezu reines Biomethan erzeugt werden kann.
Dennoch unterscheidet sich das Erdgas je nach Netzgebiet in seinen brennstoffspezifischen Eigenschaften. Daher übernehmen die Stadtwerke Trier als Betreiber des Erdgasnetzes die Aufgabe, das aufbereitete Biogas auf die exakten Brennstoffeigenschaften des Bitburger Erdgasnetzes zu überführen und auf den erforderlichen Netzdruck anzupassen. Es erfolgt außerdem eine Odorierung des Gases zur besseren Wahrnehmbarkeit im Netz.
Zukunftsperspektiven: CO₂-Verwertung und Sektorenkopplung
Neben dem Hauptprodukt Biomethan entsteht bei der Adsorption auch CO₂ als Nebenprodukt. Dieses bietet den Betreibern optimale Voraussetzungen für den Aufbau einer Power-to-Gas-Anlage. So kann aus regionalem Überschussstrom erzeugter Wasserstoff zu Bioerdgas umgewandelt und in der bestehenden Infrastruktur gespeichert werden.
Für die Studierenden bot die Exkursion nicht nur spannende technische Einblicke, sondern auch die Möglichkeit, Praxis und Theorie unmittelbar zu verknüpfen.
Herzlichen Dank an die engagierten Mitarbeiter bei den Biogaspartnern Bitburg und den Stadtwerken Trier für die informative Führung und den offenen Austausch.
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