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Erfolgreiche Gründungsförderung an der Hochschule Trier

Prof. Dr. Schuth, Präsidentin Prof. Dr. Dorit Schumann, Dr. Christopher Petry, Rune Monzel, Lukas Roth

Drei Absolventen aus dem Fachbereich Technik der Hochschule Trier haben zur Weiterentwicklung eines neuartigen Prüfverfahrens zur Qualitätssicherung in der Automobilindustrie das EXIST-Gründerstipendium erhalten. Mit rund 140.000 Euro fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ihre Geschäftsidee. Grundlage des Vorhabens ist die Promotionsarbeit von Maschinenbauer Christopher Petry zur Weiterentwicklung der Shearografie, für die er mit der Note „sehr gut“ (magna cum laude) ausgezeichnet wurde. Das Gründungsteam hat nun ein Jahr Zeit, ein Produkt zu entwickeln und einen Businessplan auszuarbeiten.

Shearografie – mit diesem Begriff können nur die Wenigsten etwas anfangen. Er bezeichnet ein optisches Oberflächenprüfverfahren, das Defekte und Materialverformungen im Mikrobereich zuverlässig messen und erkennen kann. Bisher wird es vor allem zur zerstörungsfreien Qualitätskontrolle in der Luft- und Raumfahrtindustrie eingesetzt. Geht es nach Christopher Petry, soll sich das bald ändern. Der 31-jährige Trierer hat das Verfahren in seiner Promotionsarbeit weiterentwickelt, so dass es nun z.B. auch in der Automobilindustrie zur automatisierten Prüfung in der Serienproduktion nutzbar ist.

Gemeinsam mit Rune Monzel und Lukas Roth plant Petry die Markteinführung seiner Idee und freut sich über die großzügige Anschubfinanzierung des Bundesministeriums. Monzel verantwortet als Master-Absolvent des Studiengangs Elektrotechnik an der Hochschule Trier die Ansteuerung und Programmierung. Maschinenbauer Roth, ebenfalls ehemaliger Bachelor-Student an der Hochschule Trier, kümmert sich um die kaufmännischen Belange.

Auch ein Name für das Unternehmen ist bereits gefunden: Als TENTA VISION wollen die drei in Kooperation mit regionalen Unternehmen den Markteintritt ihres Produkts vorantreiben. Dabei haben sie vor allem die Automobilindustrie im Blick, die mit stetig steigenden Anforderungen an die Qualitätssicherung konfrontiert ist. Bauteile und Strukturen im Automobil werden immer komplexer, gleichzeitig rücken Nachhaltigkeits- und Kostenaspekte weiter in den Fokus. Etablierte Prüfverfahren erweisen sich zunehmend als begrenzt einsatztauglich, weil sie zu langsam, zu teuer oder zu ungenau arbeiten. Genau hier soll die neue Technologie zum Einsatz kommen, die durch einen neuartigen patentierten Messgeräteaufbau eine enorm erhöhte Verfahrensrobustheit ermöglicht.

Bei ihrem Vorhaben ist dem Gründungsteam die Unterstützung der Hochschule Trier sicher. Michael Schuth, Mentor des Teams und Professor für optische Messtechnik, Konstruktion und Gerätebau im Fachbereich Technik, stellt neben seinem Fachwissen auch sein Labor für die weitere Forschungsarbeit zur Verfügung. „Die hervorragende Promotionsarbeit sowie das Gründungsvorhaben belegen die Innovationskraft und Forschungsstärke unseres Fachbereichs. Gerne unterstützen wir im Technikum für optische Messtechnik, Gerätebau, Konstruktion und Bauteiloptimierung das Team bei der weiteren Umsetzung.“

Auch Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, konnte sich bei ihrem Laborbesuch von der Zukunftsfähigkeit des Projekts überzeugen. Sie hob insbesondere das große Gründungspotenzial an der Hochschule Trier hervor. „Ich freue mich, dass das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine weitere technologiebasierte und innovative Gründung aus unserer Hochschule fördert. Das zeigt, dass durch das EXIST-Programm inzwischen eine lebendige Gründungskultur etabliert werden konnte.“

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