Encounter - prozessorientierte Installation im Stadtraum

Encounter - prozessorientierte Installation im Stadtraum
Helena Renner, Miriam Strake

Betreuerin
Prof. Eva-Maria Kollischan

Projekttyp
Semesterarbeit BFA, Fachrichtung Edelstein und Schmuck
Wintersemester 2022/23

Über das Projekt

Das Projekt "Encounter" entstand als Reaktion auf die durch die Initiative "Studier in Trier"* geschaffene Möglichkeit, einen ehemaligen Kiosk am Hauptmarkt in Trier als "Triers kleinsten Hörsaal" frei zu bespielen. Von April bis Juni 2022 hatten alle Fachrichtungen der Hochschule Trier und Universität Trier Gelegenheit, den Kiosk für kurze Zeiträume zu gestalten bzw. zu nutzen, um ihre Studiengänge vorzustellen und mit den Passant*innen in Kontakt zu treten. Die Fachrichtung Edelstein und Schmuck entschied sich für eine Gestaltung des Kiosks vom 3. bis 6. Juni als Semesterarbeit des 4. Semesters im BFA-Projektseminar "Kunst" unter der Leitung von Prof. Eva-Maria Kollischan.

Encounter

Bei der Besichtigung des ehemaligen Kiosks auf dem Hauptmarkt entstand 
die Idee, den Pavillon als Objekt im (Stadt-)Raum zu verstehen.
Daraus resultierte die erste Idee, den Pavillon mit Material aus dem 
Baumarkt zu verpacken. Dieser Prozess wurde als Kommentar zum Umgang mit 
Material im Alltag und in Gebäuden verstanden.

Zusätzlich wurde Wegwerfmaterial aus dem täglichen Gebrauch, 
Verpackungen von Nahrungsmitteln, wiederverwertet. Diese wurden dabei zu 
einem Element der Kommunikation zwischen Innen und Außen.

Während der vier Tage war der Pavillon Basis für installative Eingriffe 
und der Prozess der Herstellung war Teil des Ganzen. Durch die 
Sichtbarkeit der Herstellung für die vorbeigehenden Passant*innen wurde 
eine Situation geschaffen, die zu Austausch und Kommunikation einlud.

Durch den Aufbau entwickelten sich weitere Ideen, die ebenfalls in den 
Prozess integriert wurden. Der Pavillon wurde als Hülle verstanden, die 
Innen und Außen durch einen kommunikativen Prozess verbindet. Mit den 
Passant*innen wurden intensiv Fragen zur Nachhaltigkeit, zum Umgang mit 
Plastik im Alltag und zum Kunstbegriff diskutiert.

Auch der Abbau war Teil des künstlerischen Prozesses, da sich die Frage 
stellte, zu welchem Zeitpunkt die Installation abgeschlossen war. Durch 
die Prozesshaftigkeit des Projekts gingen die Auf- und Abbauphasen 
fließend ineinander über. Das verwendete Material sollte nach dem Abbau 
für weitere Installationen genutzt werden. Leider wurde es jedoch durch 
das Feuer am Campus Idar-Oberstein am 18. Juli 2022 zerstört.

Daraufhin entstand die Idee, die Installation in Form von 
Photoshop-Montagen weiter zu bearbeiten. Dabei wurden Fotos, die das 
Projekt dokumentiert hatten, am Computer bearbeitet und verfremdet. Den 
reduzierten Farbtönen des Pavillons wurden teils knallige, teils sanfte 
Farbnuancen entgegengesetzt. Auf Basis der Installation entstanden nun 
ganz neue Assoziationen, die die Phantasie der Betrachtenden anregen.

Nun wurden die neu entstandenen Bilder gegenübergestellt und im 
Risoprint-Verfahren gedruckt. In Handarbeit wurden sie zu einem Buch 
gebunden und im April 2023 veröffentlicht.

Studier in Trier ist ein gemeinsames Projekt der Hochschule Trier, der Universität Trier, des Studierendenwerks Trier und der Stadt Trier.

 

Bildergalerie

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