Gina Nadine Müller BFA

Bachelor-Thesis: "Berührungspunkte. Grenzflächen und Kontaktbereiche"

Betreuung: Prof. Theo Smeets, Dipl.-Des. (FH) Tanja Falkenhayner

"Es kann keinen Schmuck geben ohne Körper – ausgehend von dieser These habe ich mich gefragt, welche Aspekte von Körperlichkeit mich als Schmuckmachende besonders interessieren.

Körperliche Grenzen sind bei genauerer Betrachtung nicht starr, sondern fließend: Die Haut ist ein Ort der Berührung, welche in zwei Richtungen erfolgt, nach innen und nach außen. Sie ist somit keine Grenzzone, sondern ein Kontaktbereich.


Der Mund kann meinen Körper durch den Schall meiner Stimme erweitern, wenn ich schreie oder durch Flüstern zum Näherkommen auffordern.
Im Kuss können zwei Körperinnere unmittelbar zusammenkommen.
Mein Blick in die Ferne oder auf eine Fotografie oder Videoaufzeichnung kann eine räumliche und zeitliche Distanz zum Körper verringern, während meine Kurzsichtigkeit den Abstand zu allem, das mich umgibt, erhöht.
Die Geste ist als eine körperliche Form der Emotion eine direkte räumliche Erweiterung des Körpers.


Schmuck kann zu einer Interaktion auffordern oder eine Distanz einfordern.
Das Spannungsfeld zwischen einem Berührungsbegehren und einer Hemmschwelle vor dem privaten Raum eines Anderen ist reizvoll für mich.
Meine Arbeiten machen sichtbar, was üblicherweise von Kleidung verdeckt wird. Sie sind provokativ, da sie auf Tabuzonen oder „Makel“ verweisen, die in meinen Augen Teil einer natürlichen Körperlichkeit sind."

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