Julia Obermaier BFA

Bachelor-Thesis: "(SUR)FACE THE SPACE"

Betreuung: Prof. Theo Smeets, Prof. Ute Eitzenhöfer

"Für mich persönlich ist das Thema Raum von großer Wichtigkeit. Es bezieht sich auf meinen Wohnraum, Arbeitsraum, die Distanz zwischen Personen oder zwischen der Welt und mir. Wird die Grenze einer meiner Räume unerlaubt durch Dritte überschritten, löst dies in mir ein starkes Unwohlsein aus. Meine Räume sind mir äußerst wichtig, deshalb möchte ich sie schützen.
Doch im täglichen Leben ist es nicht immer möglich, das direkte Umfeld und die persönlichen Räume durchgehend so zu gestalten wie man es möchte.

Aus diesem Antrieb heraus, zerteile ich in meiner Arbeit im Schmuck, den Achat und Bergkristall in Scheiben, um neue Körper aufzubauen. Meine Stücke haben für mich eine Containerfunktion: Sie sind Behälter, Räume, kleine Boxen und Höhlen. Sie sollen Platz geben, um Erinnerungen, Empfindungen oder Gefühle aufzunehmen. In ihrem Inneren sind sie hohl, bilden einen leeren Raum mit Winkeln, Ecken. Es entsteht ein Freiraum, der von jedem persönlich aufgeladen werden kann.
Bei anderen Stücken gestaltet sich das Innere nicht durch die Immaterialität der Assoziationen des Trägers sowie des Betrachters, sondern ich gestalte das Material mittels Gravuren. Auch wenn ich in das Material eingreife, ist es trotzdem so, dass jeder einzelne Träger oder Betrachter diese Gravuren bzw. Einschlüsse anders interpretiert und sie unterschiedliche Empfindung und Reaktion auslösen können.

Grundsätzlich sehe ich meine Arbeit als Schutzcontainer für die innersten Emotionen der Träger und Betrachter. Sie besitzen genau so einen Innenraum, der Platz für unsere innere Ordnung gibt. Man trägt sie am Körper und kann entscheiden, wer sie von nahem begutachten oder sogar berühren darf und wer nicht."

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