Trenton 2.0 - TRG II

Technische Raumgestaltung II
Nick Adolf / Marie Clausen / Eftelya Zara Karaca
Emine Azemi / Daria Ernst / Hanna Frömter
Arminda Bicaj / Mara Finkensiep / Elena Fuhrmann
Finja Guthörl / Hannah Leibetseder / Shelly Pick

Betreuer & Aufgabenstellung
Prof. Dirk Miguel Schluppkotten

Projekttyp
Seminar / Übung, 5. Semester, Fachrichtung Innenarchitektur
Sommersemester 2025

Kahns Meisterwerk in neuem Licht

Hintergrund

Ein erfolgreicher  Leuchtenfabrikant, leidenschaftlicher Kunstsammler und glühender Architekturliebhaber reist im Oktober 2022 anlässlich der 50-Jahr-Feier des Kimbell Art Museums – eines der Hauptwerke von Louis I. Kahn – in die Vereinigten Staaten. Ein befreundeter Kunstsammler erzählt ihm dort, dass an der Wurzel von Kahns architektonischem Schaffen ein vermeintlich sehr bescheidenes Gebäude in Trenton, NJ zu finden sei. Das weckt die Neugier unseres Protagonisten und er macht sich auf den Weg zu Kahns Trenton Bath House. Seine Begeisterung für die räumliche Vielschichtigkeit, die atmosphärische Dichte und die ständig wechselnden Lichtstimmungen des Gebäudes kennt keine Grenzen, so dass er beschließt, im Park seines weitläufigen Anwesens einen Ausstellungspavillon für seine neu erworbenen Skulpturen als exakte Replik von Kahns Bath House errichten zu lassen. Beseelt von dieser Idee nimmt er Kontakt zu Ihnen auf und bittet Sie um entsprechende Umsetzung.

Nachdem Sie den ersten Schock verdaut und sich gesammelt haben, gelingt es Ihnen in einer Ihrerseits sehr sachlich geführten Diskussion, Ihren Bauherren von der Möglichkeit einer gestalterisch, insbesondere aber auch gebäudetechnisch zeitgemäßen Adaption von Kahns Raumgefüge zu überzeugen. Auch Ihren Hinweis, dass sich die auszustellenden Skulpturen des spanischen Künstlers Jorge Oteiza in Kombination mit dessen Flachreliefs, Zeichnungen und Texten wesentlich besser verstehen lassen, nimmt der Bauherr umgehend auf und sagt zu, eine Reihe von Ihnen ausgewählter Werke zu erwerben, die im gleichen Pavillon zu sehen sein sollen. Vor allem aber ist es Ihr Hinweis auf die heute völlig anders gelagerten planerischen Anforderungen zur Inszenierung und auch Konservierung von Kunstgegenständen in Ausstellungsräumen, der bei der Bauherrschaft Wirkung zeigt.

In der ihm eigenen Art nimmt der Bauherr Sie direkt in die Pflicht und gibt Ihnen 3 Monate Zeit, ihn mit einem Entwurf zur Präsentation seiner Kunstwerke in dem von Ihnen zu gestaltenden Ausstellungspavillon zu überzeugen. Ganz wie bei Kahn soll der Umgang mit dem Material und dessen Interaktion mit dem Tageslicht im Zentrum aller Überlegungen stehen - die entsprechenden Oberlichtbereiche sind bereits vorgesehen und können von Ihnen weiterentwickelt bzw. ergänzt werden. Über allem steht hierbei die Frage, wie sich Kahns „Urhütte“ mit den gestalterischen und technischen Anforderungen eines Ausstellungsraums vereinbaren lässt.

So wie es sich für ganzheitlich und umfassend denkende Innenarchitekt*innen gehört, werden Sie Ihren Bauherren auch mit Vorschlägen zur Anordnung von Schalt- und Bedienelementen und zur diskreten Integration von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik überraschen. Auch der Raumakustik soll durch entsprechende Vorschläge zur Materialwahl etc. Rechnung getragen werden.
Versuchen Sie, Ihre Entscheidungen klar und nachvollziehbar zu begründen. Denn damit haben Sie schon einmal bei Ihrem Bauherren gepunktet.

Aufgabe

Ausgehend von der eingehenden Beschäftigung mit Louis I. Kahns Entwurf wollen wir den Versuch unternehmen, eine auf diesem architektonischen Konzept aufbauende innenarchitektonische Haltung zu formulieren.

Ziel der Projektarbeit ist die Entwicklung konzeptionell motivierter Lichtkonzepte, die dieser hervorragenden Architektur gerecht werden, indem bereits vorhandene Qualitäten geborgen, optimal genutzt und konsequent weiterentwickelt werden.

Das Raumprogramm soll neben den Ausstellungsflächen auch einen Eingangsbereich mit einer kleinen Snackbar umfassen. Im Kahnschen Sinne sollten dienende Funktionen wie Garderobe, Küche, Sanitärbereiche und Lager mitgedacht und mitgestaltet werden.

Im Anschluss an die Konzeptfindungs- und Entwurfsphase soll Ihr Beitrag auf Aspekte der technischen Gebäudeausrüstung - im 5. Semester betrifft dies schwerpunktmäßig die ELT-Installation und die Lichtplanung - untersucht und vertieft werden. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht die Beschäftigung mit dem innenarchitektonischen Potential der technischen Gebäudeausrüstung, die als Bindeglied zwischen Konstruktion und Gestalt unsere Wahrnehmung von Raum maßgeblich beeinflussen kann.

Bildergalerie

Emine Azemi / Daria Ernst / Hanna Frömter
Arminda Bicaj / Mara Finkensiep / Elena Fuhrmann
Finja Guthörl / Hannah Leibetseder / Shelly Pick
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