Campus Gestaltung

Wissenschaftsminister Hoch zu Gast im zukünftigen Haus der Architektur

v.l.n.r.: Dr. Wilfried Hoffmann, Leiter LBB Trier, Studentin Laura Schreiber, Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Dorit Schumann, Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Dekan Prof. Dr. Matthias Sieveke. Foto: Evelyn Kett

Baustellenfest am Campus Gestaltung: Der Umbau der ehemaligen Staatsanwaltschaft als neues Gebäude für den Studiengang Architektur geht in die nächste Phase.

Der Ausbau des Campus Gestaltung kommt voran: Im Zuge von Sanierung und Umbau des bereits komplett entkernten ehemaligen Gebäudes der Staatsanwaltschaft beginnt die Aufbauphase zum künftigen „Haus der Architektur“. Zum offiziellen Auftakt der eigentlichen Sanierungsarbeiten gab es am Freitag, den 28. Juli ein Baustellenfest mit Wissenschaftsminister Clemens Hoch als Ehrengast. 

Rund 14,4 Mio. Euro investiert das Land in die Ertüchtigungdes sechsgeschossigenHochtraktes und des eingeschossigen Anbaus an seiner Rückseite, in dem die Mensa des Studierendenwerks Trier untergebracht wird. Die Neugestaltung der Fassade mit dunkel beschichteten Metallblech-Elementen basiert auf einem Entwurf von Studierenden des Studiengangs Architektur, die bislang am Schneidershof studieren. Realisiert wird das Bauprojekt durch die Niederlassung Trier des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Die Fertigstellung des erneuerten Komplexes und seine Übergabe an die Hochschule sind für Ende 2025 geplant.

 „Mit dem neuen Gebäude entsteht ein Raum, in dem die Kreativität der Lehrenden und Studierenden ausgelebt werden kann. Die Einbeziehung Studierender in das Umbau-Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Lehre an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften einen besonderen Stellenwert einnimmt und der Praxisbezug essentiell ist,“ betont Wissenschaftsminister Clemens Hoch.

Das Haus der Architektur gliedert sich funktional in zwei Bereiche: Das Erdgeschoss mit seiner Deckenhöhe von 3,15 Meter – dort befanden sich früher die Gerichtssäle des Verwaltungsgerichts – erhält einen öffentlichen Charakter. Vorgesehen sind Flächen für Ausstellungen von studentischen Arbeiten, darunter ein zweigeschossiger Präsentationsraum. Die künftige Mensa im Anbau umfasst rund 450 Quadratmeter und bietet Raum für rund 120 Sitzplätze, hinzu kommen 40 Plätze auf einer Außenterrasse. Ein Ideenwettbewerb des Studierendenwerks in Kooperation mit dem Fachbereich Gestaltung/Studiengang Innenarchitektur, erbrachte 14 anspruchsvolle studentische Entwürfe für die räumliche Ausgestaltung, von denen drei prämiert wurden. Seminarräume, Arbeitsräume und die Büros der Dozentinnen und Dozenten werden in den Obergeschossen des Hochtraktes angeordnet. Die Nutzfläche im gesamten Komplex beträgt rund 3.820 Quadratmeter.         

Die Präsidentin der Hochschule Trier, Prof. Dr. Dorit Schumann, sieht die Entwicklung sehr positiv: „Der Umzug des Studiengangs Architektur stärkt den Campus Gestaltung als kreatives Zentrum der Hochschule und ist ein weiterer Schritt der Hochschulentwicklung. Das Land Rheinland-Pfalz setzt mit der Investition in das ‚Haus der Architektur‘ wichtige Signale für die Zukunft. Der Fachbereich Gestaltung, der aus der ehemaligen Werkkunstschule hervorging, zeichnet sich durch eine hohe Qualität der Lehre aus: intensive Betreuung, projektorientiertes Arbeiten, interdisziplinäre Projekte zu Zukunftsthemen wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit.“

Das ursprünglich aus den 1960er-Jahren stammende Gebäude erreicht mit der Sanierung moderne Standards an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dies beinhaltet zeitgemäße Verglasungs- und Dämmsysteme sowie ein kontrolliertes Belüftungssystem. Die Dächer werden extensiv begrünt. Der weitere Ausbau für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wird im Zuge der Sanierung vorbereitet.     

„Gesundes Bauen und ein angenehmes Raumklima sind uns wichtig“, unterstrich der Leiter der Niederlassung Trier des Landesbetriebs LBB, Dr.-Ing. Wilfried Hoffmann. „Unter Berücksichtigung von neuen Klimadaten wurden die Gebäudedämmung und Lüftung konzipiert. Eine Be- und Entlüftungslange sorgt für hygienischen Luftaustausch und eine effektive Nachtkühlung im Sommer. Die Deckenbereiche werden nur soweit wie erforderlich mit Akustik-Elementen versehen, ansonsten bleibt die Beton-Konstruktion frei und dient als Speichermasse für die nächtliche Kühle.  Beim Innenausbau kommen weitgehend Mineralputze, Linoleumböden und Steinzeug-Fliesen zum Einsatz. Natürlich gibt es im gesamten Gebäude LED-Beleuchtung, und der Wärmebedarf wird energieeffizient aus dem Nahwärmenetz der Stadtwerke Trier gedeckt. Alle diese Maßnahmen dienen der Aufenthaltsqualität und sind gleichzeitig ein Beitrag zur Umsetzung der Klimaschutzziele des Landes.“               

Dekan Prof. Dr.-Ing. Matthias Sieveke sieht großes Potential für die Zukunft: „Mit über 1200 Studierenden sind wir der größte Fachbereich für Gestaltung in Rheinland-Pfalz. Wir freuen uns sehr, dass bald auch der Studiengang Architektur in der Innenstadt verortet ist und den Campus Gestaltung als pulsierende Ausbildungsstätte für angehende Architekt*innen und Designer*innen verstärkt. Unsere Studiengänge sind alle interdisziplinär ausgerichtet, durch die räumliche Nähe wird diese Zusammenarbeit intensiviert, der Austausch und die Diskussion untereinander wird neue Synergien hervorbringen. Die kreative Dynamik der jungen Menschen, die vom Campus ausgeht, wird auch das umliegende Quartier und damit auch die Trierer Innenstadt bereichern.“

Auf dem Campus Gestaltung befinden sich bereits die Studiengänge Modedesign (Irminenfreihof), Intermedia Design (Langstraße) sowie Kommunikationsdesign und Innenarchitektur (Paulusplatz). Mit dem künftigen Einzug der Architektur sind nahezu alle Gestaltungsstudiengänge (bis auf Edelstein und Schmuck in Idar-Oberstein) auf dem Campus in der Innenstadt vereint.

Das Perkussion-Duo "Saru": Sakiko Idei und Hans Rudolf eröffneten das Baustellenfest. Foto: Evelyn Kett
Die Gäste in der zukünftigen Mensa. Foto: Susanne Krämer
Grußwort von Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Foto: Evelyn Kett
Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Dorit Schumann beim Baustellenfest. Foto: Evelyn Kett
Das entkernte Gebäude am Irminenfreihof 10. Foto: Evelyn Kett
Das Rendering aus der Fachrichtung Architektur zeigt, wie das Gebäude zukünftig aussehen wird.
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