Felix Bentgens

My Story International

Short presentation

Name: Felix Bentgens

Land des Aufenthalts: Indien

Partner Universität der Doktorarbeit: Hindustan Institute of Technology & Science, Chennai

Fachbereich an der Hochschule Trier: Technik (MB/Fahrzeugtechnik)

Name Doktormutter/-vater: Prof. Dr. M. Jaikumar, Prof. Dr.-Ing. P. König

Titel der Doktorarbeit: Entwicklung einer Lenksäule mit adaptiver Tiltfunktion zur Anpassung an kleine und leichte Insassen

Von wann bis wann an der Partnerhochschule (Monat/Jahr): regelmäßig von 2020 bis 2023

Wieso haben Sie sich für eine kooperative Promotion im Ausland entschieden?

Mir ist es sehr wichtig, die Märkte der Zukunft möglichst genau kennenzulernen und weitere Auslandserfahrungen zu sammeln. Indien ist diesbezüglich ein sehr interessantes Land, da es schon heute die größte Demokratie der Welt ist, bald das bevölkerungsstärkste Land sein wird und schon heute der sechst-größte Automarkt ist. Und da in dem Land ein ungeheurer Bedarf an Mobilität herrscht, werden dort gerade ganz neue Ansätze für einen ökologischen und effizienten Verkehr entwickelt. Zudem unterscheidet sich die indische Kultur sehr stark von der hiesigen, was den Kontakt noch reizvoller macht. Des Weiteren wollte ich meine englischen Sprachkenntnisse verbessern und da unsere Partner alle sehr gut englisch sprechen und an der Partnerhochschule auch alle Vorlesungen nur auf Englisch stattfinden, komme ich da gut voran!

Wie kam der Kontakt zu Ihrem Doktorvater / Doktormutter zustande?

Der Erstkontakt zu meinem Doktorvater entstand während des FISITA Kongresses 2018 in Chennai. Daraus resultierte das DAAD Kooperationsprojekt „New passage to India“, durch das auch meine Promotion gefördert wird.

Welchen Mehrwert bringt Ihnen die Promotion in zwei Ländern?

Indien ist einer der am stärksten wachsenden Fahrzeugmärkte weltweit. Mit 1,3 Milliarden Einwohnern ist es ebenfalls eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. In den nächsten Jahren wird es deshalb eine große Nachfrage an individuellen Mobilitätslösungen geben. Meine erlernten Kompetenzen im Umgang mit anderen Kulturen können mir im späteren Berufsleben dabei helfen, international zu agieren.

Welche Herausforderungen birgt die kooperative Promotion in zwei Ländern?

Abgesehen von der großen Distanz, die mich von meinem Doktorvater trennt, ist es interessant ein völlig anderes Bildungssystem kennenzulernen, welches auf anderen Werten und Ansichten aufbaut.

Welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Hochschulen bzw. Ländern, die Ihr Promotionsvorhaben prägen und ggf. bereichern?

Im Bereich Fahrzeugtechnik und Fahrzeugsicherheit ist es sehr interessant, die Bedürfnisse und Anforderungen eines anderen Marktes an die Mobilität einmal vor Ort zu erleben und mit lokalen Experten zu diskutieren. Es gibt viele Dinge, die mein Empfinden für Mobilität und Sicherheit in diesem kurzen Zeitraum nachhaltig verändert haben. Organisatorisch gibt unsere Partnerhochschule einen sehr klaren Prozess für einen PhD vor. Dieser orientiert sich eher am angelsächsischen Prozess, bei dem Pflichtvorlesungen, Vorträge, Referate und Zwischenprüfungen vor meinem international besetzten Doktor-Komitee vorgesehen sind.

Wie organisieren Sie Ihr Arbeitspensum?

Die Zeitverschiebung und die weite Distanz machen die Abstimmung nicht einfacher. Daher wurde zu Beginn der Promotion ein gemeinsamer verpflichtender Zeitplan entwickelt, der den Grundablauf regelt. Dieser ist sehr hilfreich bei der Organisation des Arbeitspensums und setzt klare Meilensteine.

„Meine erlernten Kompetenzen im Umgang mit anderen Kulturen können mir im späteren Berufsleben helfen, international zu agieren.“

Inwieweit profitieren Sie von der Vernetzung mit anderen (jungen) Wissenschaftler*innen im internationalen Kontext?

Wir nehmen als Studierende der Fahrzeugtechnik am Fachbereich regelmäßig an dem FISITA Kongress teil, der das letzte Mal in Indien stattgefunden hat, das nächste Mal in Prag. Hier halten wir Studenten Vorträge über unsere Forschungsthemen und lernen natürlich viele andere junge Teilnehmer kennen, was uns sehr hilft, die Ausbildung und Lehrsysteme der verschiedenen Länder zu vergleichen. Dabei lernt man übrigens sehr die Methoden und Bildungssysteme in Deutschland schätzen! Auf diesen Events entwickelt man schnell ein großes Netzwerk an Personen mit gleichen Interessen, lernt viel über Kultur, Bedürfnisse an Mobilität und technischen Lösungen, aber auch über ganz andere politische wie gesellschaftliche Randbedingungen, so dass man direkt einen völlig anderen Blickwinkel auf die Problempunkte in unserem eigenen Land bekommt.

Wie gefällt Ihnen Ihr Gastland bislang?

Aufgrund der Corona Pandemie konnte ich bis jetzt erst einen Monat in Indien verbringen. Diese Zeit vor Ort war jedoch sehr eindrucksvoll und hat das Interesse auf weitere und längere Aufenthalte geweckt. Der Empfang in Indien war überaus herzlich und unsere Partner haben wirklich alles getan, um uns in kürzester Zeit in ihre Kultur einzuführen und die Hochschule einzuführen. Ich freue mich, bald schon meine nächsten Aufenthalte planen zu können!

Welche Tipps haben Sie für andere Doktorand*innen, die eine internationale kooperative Promotion abschließen möchten? Was sollen diese bei der Planung beachten?

Für mich war es sehr hilfreich, dass die Promotion in dem größeren Rahmen einer Hochschul-Kooperationen eingebunden war. Damit waren die Strukturen und Ansprechpartner auf beiden Seiten bekannt und es gab sehr viel weniger Unsicherheiten und Startschwierigkeiten. Und da die Promotion vom DAAD als Projektträger finanziert wird, habe ich eine durchgängige Finanzierung, die sogar eine Vielzahl von Kosten während meiner Aufenthalte in Indien abdeckt. Die Unterstützung und eine gute Kooperation mit meinem Professor von deutscher Seite haben den Start sehr angenehm gemacht.

Was planen Sie für Ihre Zukunft? Was sind Ihre beruflichen Ziele?

Ich würde in meinem späteren Berufsleben gerne in der Fahrzeugindustrie einen Beruf ausüben, der ähnlich vielseitig ist wie meine aktuelle Promotion. Für mich ist nämlich neben dem Fachlichen auch der Umgang mit vielen internationalen Menschen und das Bereisen vieler Orte weltweit sehr wichtig!

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