Adaptives Fahrzeug-Rückhaltesystem

Entwicklung eines adaptiven Fahrzeug-Rückhaltesystems zum besonderen Schutz kleiner Insassen mit Hilfe einer Lenksäule mit verstellbarer Energieabsorption

Grafik eines Crashtests
Foto: Felix C. Bentgens

Im Falle eines Unfalls absorbieren in heutigen Fahrzeugen Gurte, Airbagsysteme und Lenksäulen die kinetische Energie der Insassen bei Frontalcrashs. Die meisten Lenksäulen sind mit einer Deformationseinrichtung ausgestattet, die eine begrenzte Vorwärtsbewegung des Lenkrads bei einem dynamischen Aufprall durch den Insassen ermöglicht. Da sich diese Einrichtungen auf vordefinierten Kraftniveaus verformen, kann die Energieabsorption nicht an die Masse des Insassen angepasst werden, wie z.B. bei dem Aufprall eines kleineren Insassen. So wird gerade bei kleinen Insassen die maximal verfügbare Vorwärtsverlagerung nicht ausgenutzt, so dass sie härter verzögert werden, als nötig wäre.
Studentische Forscher der Hochschule Trier, Deutschland, und des Hindustan Institute of Technology & Science, Indien, starteten mit Unterstützung des DAAD ein gemeinsames Forschungsprogramm und untersuchten eine Lösung, die maximale Vorwärtsverlagerung für Insassen aller Größen bereitzustellen. Diese Lösung könnte die Fahrzeugsicherheit sowohl in westlichen Märkten mit durchschnittlich größeren Menschen (korrelierend mit dem 50%ile Dummy) als auch in asiatischen Märkten mit einer durchschnittlich kleineren Bevölkerung (korrelierend mit dem 5%ile Dummy) deutlich verbessern.

In der aktuellen Gesetzgebung müssen Sicherheitssysteme wie z.B. die Lenksäule nur in Tests mit 50%ile Hybrid III Dummys validiert werden. Ein Komponenten-Simulationsmodellmit einem Standard-Rückhaltesystem wurde mit HyperMesh und LS-Dyna aufgebaut, um Kinematik und Verletzungsmuster für alle verfügbaren Dummygrößen (5-50-95%ile) zu untersuchen. Für die Lenksäule wurde eine Dämpfungseinrichtung entwickelt, die mit Hilfe von magnetorheologischen Flüssigkeiten adaptive Kraftniveaus ermöglicht.

Konsortium Hochschule Trier, Hindustan Institute of Technology & Science (Chennai, Indien)
Laufzeit März 2019 - Februar 2023
Gefördert durch Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) im Programm "A New Passage to India - Deutsch-Indische Hochschulkoopertion"
Fördersumme 491.694,57 €

Projektleitung an der Hochschule Trier:

Prof. Dr. Peter König
Prof. Dr. Peter König
Professor FB Technik - FR Maschinenbau

Kontakt

+49 651 8103-387

Standort

Schneidershof | Gebäude A | Raum 101
Felix Bentgens, M.Eng.
Doktorand FB Technik
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