FR Therapiewissenschaften

Abschlussvortrag: Auswirkungen von COVID-19 auf Patient:innen mit Morbus Parkinson und Möglichkeiten für die logopädische Therapie

Bachelor-Abschlussvortrag von Lea Merkt

Betreuer: Prof. Dr. Stefanie Jung

Kurzfassung:
Einführung: Ab Dezember 2019 breitete sich die Infektionskrankheit Corona virus disease 2019 (COVID-19) aus. In der logopädischen Praxis zeigt sich Long-Covid, definiert als Langzeitfolgen von COVID-19 welche länger als vier Wochen bestehen, unter anderem durch Atembeschwerden. Risikopatient:innen sind besonders gefährdet, hierzu zählen Personen mit Vorerkrankungen wie Morbus Parkinson.

Zielstellung: Aus logopädischer Perspektive soll ein Überblick über die auftretenden primären und sekundären Symptome der Erkrankung Morbus Parkinson im Verlauf einer Infizierung mit COVID-19 erstellt werden. Primäre Symptome wirken sich direkt auf die logopädischen Bereiche Stimme, Sprache, Sprechen und Schlucken aus. Sekundäre Symptome wie beispielsweise die Schlaflosigkeit können die Haltung und damit auch die Stimme beeinflussen. Ausgehend von der Symptomatik werden logopädische Verfahren bezüglich Morbus Parkinson dargelegt, um Logopäd:innen Handlungsmöglichkeiten in Zeiten von COVID-19 bereitzustellen.

Methoden: In Form einer Literaturrecherche wurden relevante Studien in Datenbanken und einer Suchmaschine ermittelt. Die Einschlusskriterien waren unter anderem die Veröffentlichung in deutscher oder englischer Sprache ab dem Zeitraum März 2021, um einen möglichst aktuellen Stand der Forschung darzulegen.

Ergebnisse: Zur Gewinnung der Daten wurden 15 Studien eingeschlossen. Die primäre Symptomatik äußert sich durch eine Zunahme des Stotterns, Verschlechterung der Kommunikation, Dyspnoe, Halsschmerzen, Schlaganfall und Schwierigkeiten mit dem Schlucken. Zu den sekundären Symptomen zählen Probleme mit der Motorik und dem Gedächtnis, Depressionen und Schlafstörungen. Logopädische Handlungsansätze sind ein spielbasiertes Sprachtraining, die Behandlung per Teletherapie oder App und die allgemeine Umstellung in Online-Formate.

Diskussion: Diese Bachelorarbeit konnte aus logopädischer Perspektive einen ersten Überblick über primäre und sekundäre Symptome von Morbus Parkinson im Verlauf einer COVID-19-Erkrankung geben sowie gezielte Handlungsansätze herausarbeiten. Aufgrund einer geringen Anzahl an eingeschlossenen Studien und deren unterschiedlichen Ergebnissen, lassen sich aus wissenschaftlicher Sicht noch keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Daher dient dieser Scoping Review als erste Grundlage für weitere Forschung in Form von Primärforschung im Bereich Logopädie zu der Thematik COVID-19 und Morbus Parkinson.

Ort: L101